Die Bettgeschichte (T-FLAC) (German Edition)
Regel aufgestellt: Keine Blondinen mehr!
Ein paar hinreißende, atemberaubende Minuten lang hatte er nicht daran gedacht und sich eine Begierde gestattet, die jenseits aller Vernunft war. Sie war einfach perfekt gewesen, alles, was er sich an einer Frau wünschte.
Sein Traum und sein Albtraum.
Dolans erste Überlebensregel wäre ihm fast zu spät eingefallen. Eine Sekunde bevor er sich in ihre heiße, nasse Mitte senken wollte. Es hatte beträchtlicher Willensstärke und einer Menge Zähneknirschens bedurft, ihr Angebot abzulehnen.
Genau deshalb machte er einen Bogen um Blondinen. Einen großen Bogen. Er hatte mit diesen zarten Blondchen nur schlechte Erfahrungen gemacht. Sechs Jahre war es her, dass eine Blonde seiner Lust ein Ende gesetzt hatte. Wozu es des südamerikanischen Regenwalds, einer gestrandeten blonden »Journalistin« und eines scharfen Messers bedurft hatte. Er hatte zu spät herausgefunden, dass der zerbrechliche Blondschopf zum Anführer einer absonderlichen Terroristenbande gehörte, die Jake hatte ausheben sollen.
Sie hatte den Auftrag, ihn lahm zu legen.
Und sie hatte ihre Sache gut gemacht. Verdammt gut.
Er war wie ein blutiger Anfänger in die Falle getappt. Und während er sich um seine blau geschlagenen Eier und seine aufgeschlitzte Luftröhre gekümmert hatte, hatten die Typen alle Spuren verwischt und sich in alle Winde zerstreut. Sein bester Freund hatte ihm das Leben gerettet und war dabei umgekommen.
Jake hatte nie aufgehört, den Hundesohn zu suchen, der für all das verantwortlich gewesen war. Bei jedem Einsatz und jeder Operation hatte er die Augen nach Dancer aufgehalten und sich umgehört.
Bis er Soledad getroffen hatte, hatte er nicht an Liebe geglaubt. Danach war Liebe für ihn gestorben.
Jetzt hatte er für alle Zeiten genug von zierlichen, kleinen Blondinen und vertraute kaum noch jemandem. Zum Teufel mit der Logik, für ihn war »blond« gleichbedeutend mit Schmerz, Gemetzel und Tod.
Sex war ihm genauso wichtig wie jedem anderen Mann, doch er hielt seine Triebe im Zaum, bis die richtige Frau zur richtigen Zeit am richtigen Ort auftauchte. Eine Frau, die ihm erst gar nicht so gefährlich werden konnte wie diese süß duftende Zeitbombe hier.
»Sind Sie sicher?«, fragte Marnie mit großen blauen Augen und war die Versuchung selbst. Ihre süßen kleinen Nippel zeichneten sich verführerisch unter dem roten Fleece ab.
»So verdammt sicher wie selten«, blaffte er und realisierte zu spät, dass sie das Chili gemeint hatte, nicht seine gedankliche Reise in die Vergangenheit. Ihre Haut sah genauso weich aus, wie sie sich anfühlte. Weich und seidig wie ein Blütenblatt, parfümiert mit dem Duft ihrer Erregung. Er roch ihn immer noch.
Der sexuelle Frust nagte an ihm. Er hatte drei Möglichkeiten: sich mit dem Scotch voll laufen lassen, um die Verbindung zwischen Hirn und Leistengegend zu kappen; das Problem im konventionellen Sinne lösen; oder sich so schnell wie möglich auf und davon machen.
»Ich geh raus.«
»Okay.«
Duchess wedelte mit dem Schwanz und sprang um die Theke herum. Dann setzte sie sich mit schief gelegtem Kopf und wachsamem Blick vor ihn hin. Sie winselte ein mitleidiges Armer Trottel und brachte die Lage damit genau auf den Punkt. Jake bückte sich nach seiner Jacke.
Er schüttelte den Kopf. Verdammter Köter .
»Fühlen Sie sich wie zu Hause«, knurrte er Marnie an und zerrte seine Jacke unter der Dogge heraus. Der Blondschopf würde hier nichts finden, was ein Fremder nicht hätte sehen dürfen. Er war ein sorgfältiger, methodischer Mensch. Sein Job ließ ihm keinen Spielraum für Fehler.
Welcher Art auch immer.
Marnie schaute sich skeptisch in der Hütte um. »Mach ich.« Sie goss den Kaffee in einen angeschlagenen Becher, nahm einen Schluck und schüttelte sich angeekelt. »Bis dann.«
Jake schlug die Tür hinter sich zu und marschierte, ihren Hund auf den Fersen, in die Sintflut.
Großartig. Wirklich großartig.
4
M arnie war glücklicherweise nicht der Typ Frau, die sich schnell langweilte. Sie legte den Skizzenblock neben sich auf die Couch und dehnte die verkrampften Muskeln. Hier in der Hütte gab es nichts, was sie interessiert hätte. Nachdem Jake hinausgestürmt war, war sie ziellos im Kreis herumgelaufen. Schlafen brachte jetzt auch nichts mehr.
Wie kam er nur ohne jeglichen Komfort aus, auch wenn es nur fürs Wochenende war? Ihr kleines Haus in Sunnyvale war voller Erinnerungsstücke. Familienfotos, Bilder von Freunden und
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