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Die Bettgeschichte (T-FLAC) (German Edition)

Die Bettgeschichte (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Die Bettgeschichte (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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seine großen Hände über ihre zarten, klammen Finger. Und hielt ihrem Blick stand.
    Sie hingen am seidenen Faden überm Abgrund, während oben Millionen Liter aufgewühltes Wasser, unausweichlich und mit ohrenbetäubendem Donnern, auf sie zurollten.
    Die Leiter vibrierte, der Rost bröckelte ab, und der Betonsims bebte unter ihren Füßen.
    Marnie hatte die Befestigungsmauer im Rücken. Und von vorne schützte Jake sie mit seinem Körper. Mehr konnte er nicht für sie tun.
    Er konnte nur hoffen, dass das Wasser in hohem Bogen über die Kante hinausschießen und nicht direkt an der Wand herunterdonnern würde.
    Er konnte nur hoffen, dass sich die rostige Leiter mit ihren dürftigen Bolzen noch ein wenig länger an der dreißig Jahre alten Mauer hielt.
    Und er hoffte, dass diese Bastarde nicht noch den letzten Tropfen Wasser aus dem Staudamm gelassen hatten.
    Jede Menge Hoffnung also.
    Marnie zitterte. Und Jake war auch schon fröhlicher gewesen. Es gab einfach nichts, was er noch hätte tun können. Die Leiter ratterte, die rostigen Bolzen quietschten in ihren rostigen Halterungen, und das Wasser hatte den Überlauf erreicht.
    Die Hölle war dabei loszubrechen.
    Er drückte sich schützend an die Leiter, streichelte beruhigend ihre weißen Finger und sah… ihr Kinn.
    Marnie schaute erhobenen Hauptes geradeaus.
    Das Wasser schoss in hohem, weitem Bogen über die Kante und stürzte in großem Abstand ins Flussbett hinunter.
    Marnie schaute ihn an und grinste.
    »Judas Priest! Das macht Ihnen wohl Spaß!«, schrie Jake ungläubig. Sein Geschrei ging im Tohuwabohu fast unter. Marnie schrie irgendetwas zurück, das sich wie »Fabelhaft!« anhörte.
    Sie legte den Kopf in den Nacken und lachte. Die Gischt klebte ihr sofort die Haare ins Gesicht.
    »Kopf runter, bevor Sie noch ertrinken!«, brüllte er.
    Jakes Rücken fing den Großteil des Wassers ab. Marnie dehnte unter seiner Hand die Finger und schaute ihm geradewegs in die Augen. Ihre Gesichter waren nur ein kleines Stuck voneinander entfernt. Zwischen den Schlammspuren leuchtete Marnies Gesicht richtiggehend. Ihre unglaublich blauen Augen sprühten vor Lebensfreude.
    Jake schüttelte den Kopf. Dieses Weib war doch verrückt!
    Der Lärm war markerschütternd, die Luft von funkelnder, wilder Gischt erfüllt. Winzige, glitzernde Tröpfchen hingen wie Diamantenstaub in Marnies Wimpern. Sie lachte. Das Wasser hatte ihr den Schlamm abgewaschen, ihre Wangen waren gerötet, und ihre Augen glänzten vor Staunen. Jake hatte einen Frosch im Hals und Hitzewallungen am ganzen Körper.
    Ihm war, als höre er das kalte Wasser zischend auf seiner Haut verdampfen und als dringe - zwischen den Sprossen der Leiter - Marnies Hitze zu ihm herüber wie eine Antwort. Er presste seine Hände fest auf die ihren.
    Sechs Stockwerke tiefer toste und brodelte das schlammige Wasser im wilden Tanz um sich selbst. Der reißende Strom erstickte jeden Laut.
    Hinter dem kaffeebraunen, undurchsichtigen Vorhang aus Wasser lehnte sich Jake auf dem bedenklich schmalen Sims, der so erstaunlich sicher war, zwischen den Sprossen nach vorne.
    Er beugte sich zu Marnie hinab und berührte mit den Lippen ihren Mund. Ihre Zunge hieß ihn willkommen, und er konnte das Lächeln schmecken, das immer noch ihren weichen Mund zierte.

    Seine Lippen waren kalt und nass, sein Kuss hart und kurz.
    Marnie fühlte seinen warmen Atem. Ihr wurde heiß, und die Hitze ließ sie vergessen, dass sie in halsbrecherischer Manier über einem ungeheuren Abgrund hingen. Und Jake bekam nicht genug. Ihre Lippen brannten, und seine Zunge schob sich tief in ihren Mund.
    Ihre Finger dehnten sich neben ihrem Gesicht um die metallenen Seitenverstrebungen der Leiter. Sie wollte ihn fühlen, seine nasse Haut spuren. Jake musste ihr die Hände festpressen, um sie daran zu erinnern, wo sie war. Nasser Stoff rieb eisig an nassem Stoff, als ihre Körper sich gegen die Leiter senkten, die sie voneinander trennte.
    Marnies Lippen duellierten sich fast mit seinen. Sie vergaß zu atmen. Sie konnte nicht denken. Ihr rasender Herzschlag ließ sie schwindlig werden.

    Jake fühlte das Donnern der Wassermassen tief in seinem Inneren. Marnies heiße Lippen luden ihn ein, und jede Faser seines Körpers stand unter Spannung. Er wollte sie biegsam und sanft. Er stöhnte und fühlte sich, als wäre er der Mann aus Stahl. Als könne er fliegen wie Superman, Berge versetzen und -
    Was in aller Welt machte er da!
    Er löste sich von ihren Lippen.
    Konzentriere

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