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Die Bettgeschichte (T-FLAC) (German Edition)

Die Bettgeschichte (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Die Bettgeschichte (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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zitternd Luft. Sein Gewicht erstickte sie fast. Sie roch seinen nassen Wollpullover, das scharfe Pinienaroma der Jacke und Jakes eigenen, seltsam vertrauten, tröstlichen Duft.
    »Soll ich vielleicht hingehen und fragen, warum sie uns noch nicht erschossen haben?«
    »Falls Sie die Typen gut genug kennen. Tun Sie sich keinen Zwang an.«
    »Vielleicht sollte ich sie auch einfach bitten, Ihnen etwas Vernunft einzubläuen«, sagte Marnie erbost. »Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich mit denen nichts zu tun habe. Entweder Sie glauben mir das jetzt, oder Sie gehen sofort von mir runter. Sie zerquetschen mich ja fast.«
    »Ich halte mich lediglich an Dolans zweite Überlebensregel. Vertraue niemandem.«
    »Wie lautet Regel Nummer eins?«,fragte Marnie, obwohl sie die Antwort schon kannte.
    »Glaube nie einer süßen Blondine.«
    »Sie finden mich süß?«
    Sie fühlte Jakes heißen Atem im Nacken, aber er gab keine Antwort. Dieser nervtötende Mann.
    Der intime Klammergriff, in dem sie steckte, machte Marnie nur zu bewusst, wie kraftstrotzend er war. Sein Herzschlag schien ihr ein Tattoo auf die Brust zu stechen. Seine langen, muskulösen Beine wanden sich gefährlich um ihre Oberschenkel und sein heißer Atem streichelte ihre Stirn. Er hatte die Arme um sie geschlungen und schütze ihren ganzen Körper mit seinem.
    »Falls wir heute sterben sollten, wird es uns noch Leid tun, dass wir nicht miteinander geschlafen haben«, flüsterte sie ihm ins Ohr.
    »Wo zum Teufel kann man Sie stumm stellen?«
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich immer reden muss, wenn ich -« Er drückte ihr die große, schlammverkrustete Hand auf den Mund. Marnie quäkte erstickt weiter: »Sie haben zu schießen aufgehört. Wo ist Duchess?«
    »Hinter den Felsen. Nicht bewegen.«
    Er nahm die Hand wieder weg. Seine Hitze und sein Moschusduft waren überwältigend, und Marnie registrierte jede kleinste Bewegung seines Körpers.
    Duchess ließ ein kurzes, leises Bellen hören.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Jake. Seine schmalen Hüften drückten sich zwischen ihre Oberschenkel. Das Puzzle ihrer Körper passte perfekt ineinander.
    Seine Brust drückte ihr den Busen flach, und das Atmen fiel ihr schwer. »Sollen wir aufstehen und losrennen?«, keuchte sie. »Oder warten wir hier, bis Ihnen einer der Typen von hinten in den Kopf schießt?«
    Jake rutschte ein Stück weg. »Geben Sie mir noch eine Sekunde, dann laufen wir los.« Eine Kugel zischte über ihre Köpfe. »Wenn ich es sage, rennen Sie zum Staudamm. Und bleiben Sie dicht bei den Bäumen.«
    »Und was ist mit der alten Holzstraße?«, flüsterte Marnie verzweifelt. Je weiter sie hinaufstiegen, desto ferner rückte die Zivilisation.
    »Diese Revolverhelden schneiden uns den Weg ab.« Seine dunkelblauen Augen und sein Mund waren nur einen Hauch entfernt. »Fertig? Also los.«
    Er nahm sie bei der Hand, zog sie hoch und riss sie mit, bevor sie noch Luft holen konnte.
    Es folgten mehrere Gewehrsalven, diesmal vom anderen Ende der Lichtung. Gras und Erdklumpen stoben neben ihnen hoch.
    »Verdammt noch mal.« Jake feuerte einen Schuss ab und zerrte Marnie nach links, genau in Richtung Schlucht.
    Als Marnie begriff, wo sie hinrannten, wurde sie augenblicklich langsamer und versuchte, ihn zurückzuzerren. Duchess war nicht da. Marnie wollte pfeifen, bekam aber nicht genügend Luft.
    Jake riss sie so heftig mit, dass er ihr fast den Arm auskugelte. Sobald sie den flachen Hang hinuntergerannt waren, würden sie am Rande eines Steilhangs festsitzen. »Wir können da nicht -«
    »Keine andere Wahl. Weiter.«
    Sie stürmten wie die Wahnsinnigen durch den Wald. Äste und Piniennadeln verfingen sich in ihren Kleidern, und sie konnten nicht hören, was hinter ihnen vorging. Marnie hörte ohnehin nur noch den eigenen Herzschlag und den eigenen schweren Atem.
    Sie hatten die Kante des gefährlichen Steilhangs erreicht, an dessen Fuß das trockene Flussbett lag, das vom Staudamm zum befestigten Steilhang hinunterführte. Hinter ihnen nahm ihnen Maschinengewehrfeuer die Entscheidung ab.
    Jake zog sie mit und schlang die Arme um sie, damit sie nicht unkontrolliert ins steinige Flussbett hinunterstürzte. Marnie hielt sich an Grasbüscheln und kleinen Felsvorsprüngen fest und schlitterte das Steilufer hinab, bis sie das schneebedeckte, steinige Flussbett erreicht hatte.
    Schüsse waren keine mehr zu hören.
    Ihre Hände schmerzten. Der Schweiß biss in den Augen. Die Lungen brannten und der Atem pfiff. Sie

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