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Die Bettgeschichte (T-FLAC) (German Edition)

Die Bettgeschichte (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Die Bettgeschichte (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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ist ja furchtbar.«
    »Es ist einfach nur bodenlos dumm.«
    »Nein, ich meinte doch -«
    »Ruhe jetzt.« Sie steckten am Ende einer Sackgasse. Im unwahrscheinlichen Fall, dass es irgendwer bis hierher schaffte, ging ab hier nichts mehr weiter. Die Tür vor ihnen hatte ein undurchdringliches Titanschild.
    Zum Glück arbeitete der Lift mit einem Netzhautscanner, denn Jake hatte alle Hände voll Frau. Er gab dem Scanner gerade genug Zeit, ihn zu erkennen. Die Tür ging lautlos auf und schloss sich sofort wieder hinter ihnen.
    Er hatte gedacht, sie sei eingeschlafen, doch dann hörte er sie fragen: »Warum gehen wir nicht weiter?«
    »Wir fahren nach unten.«
    »Das ist doch so eine James-Bond-Sache, oder?« Marnies Stimme war undeutlich vor Erschöpfung, ihre Augen geschlossen. »Wie im Film?« Sie senkte die Stimme. »Es geht abwärts, Guido. Und es gibt nichts, was wir dagegen tun konnten.«
    Jake konnte sich das Lachen nicht verbeißen. Verdammt. Ihr ging wirklich nie die Puste aus. »Wir fahren Aufzug.«
    »Ah. Und wie weit run -«
    »Phönix zwei zwei eins zwei null, klar zum Öffnen.« Jake musste noch ein wenig warten, dann ging die Tür auf, und er betrat sein Lager.
    Er hatte noch nie jemanden hier hinunter gebracht. Außer ihm wusste niemand von seinem Versteck. Aber jetzt war es zu spät für einen Rückzieher.
    Er ging ein Risiko ein. Ein enormes Risiko. Falls er sich irrte, würde am Ende einer von ihnen beiden tot sein.
    Es war trocken und warm, es roch nach zu Hause und Jake war froh, in Sicherheit zu sein.
    »Wir sind da«, sagte er überflüssigerweise.
    Marnie schlug die Augen auf. »Heiliger Strohsack! Lassen Sie mich runter.«
    Sie zappelte in seinen Armen wie ein hundertzwanzigpfündiger Blaumerlin, die Augen weit aufgerissen, die Neugier auf Hochdampf.
    »Oh, wow. Das ist ja unglaublich .«
    Jakes unterirdische Zuflucht war ein einziger riesiger Wohnraum mit Deckengewölbe, hellgrauen Wänden und gleichfarbigem Steinboden. Die indirekte Beleuchtung, deren Quelle nicht zu sehen war, wirkte natürlich wie Tageslicht und war hell genug zum Lesen. Mit den unzähligen Monitoren, der hypermodernen Technik und dem leisen elektrischen Hintergrundsummen erinnerte der Raum an die Brücke des Raumschiffs Enterprise.
    Hinter ihnen ging flüsternd die Lifttür zu.
    »Das sieht nicht gerade nach Hochgebirge aus«, sagte Marnie.
    Sie drehte sich um die Achse und sah sich um. Jake schaltete derweil die Stereoanlage an und sanfte, bluesige Klänge ertönten. Die Musik überdeckte zwar das elektrische Summen, aber sie war leise genug, Marnie daran zu erinnern, wie attraktiv er war. Sie zog ihre Daunenjacke aus und die Augenbrauen hoch.
    Jake sah ihren Gesichtsausdruck und legte härtere Töne mit viel Schlagzeug auf. Er übersah ihr Lächeln geflissentlich, lief quer durch den Raum und warf seine Jacke auf eine abgenutzte, braune Cordcouch.
    Auf der Couch stapelten sich bunte Kissen, aber die Farben wollten partout nicht zu dem alten, wertvollen Perserteppich passen. Neben der Kaffeetasse und den Rosinencookies lag ein Cowboyroman auf der abgeschabten Seemannskiste, die als Kaffeetafel diente.
    »Ziehen Sie Ihre nassen Sachen aus«, sagte Jake, ohne sich umzudrehen.

    »Gleich.« Marnie schnappte sich ein paar von den Cookies und machte sich anhand der Behausung ein Bild von Jake Dolan. Der Raum war gleichermaßen funktional wie gemütlich. Es war angenehm warm, und Marnies Adrenalinpegel ebbte endgültig ab. Trotzdem war ihr im Moment nicht danach, sich vor Jake Dolan auszuziehen. »Haben Sie das alles eingerichtet?«
    »Ja.« Er stellte an dem Schaltbrett oberhalb der langen, weißen Konsole irgendetwas ein.
    Auf der linken Seite stand ein ungemachtes Kingsizebett mit einer zerwühlten, rot-gelben, chinesischen Seidendecke. Marnie begutachtete die Bücherregale und fand alles von Asimov bis Zane Grey. Die CD-Sammlung rangierte von Klassik bis Jazz und ähnelte ihrer eigenen. Der Mann hatte einen breit gefächerten Geschmack. Sie aß noch ein Cookie. Der Zucker half gegen die Erschöpfung.
    Dann trat sie hinter Jake, der gerade dabei war, die Monitorphalanx über seiner futuristischen, L-förmigen Arbeitsplattform zu studieren. Die zwölf riesigen, in die Wand eingelassenen Flachbildschirme wirkten fast wie eine Fensterfront.
    Jake sah müde und frustriert aus. Seine Miene war angespannt. Marnie konnte der Versuchung, ihm zärtlich übers Haar zu streichen, kaum widerstehen. Sie ballte schnell die Hände zur Faust.

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