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Die Bettgeschichte (T-FLAC) (German Edition)

Die Bettgeschichte (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Die Bettgeschichte (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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Wölfen?« Das Vieh hier musste jedenfalls enormen Appetit gehabt haben. Marnie dehnte ihre klammen Finger. »Glauben Sie, Wölfe mögen Tiefkühlfleisch?«
    Jake schnaubte. »Sobald Sie auftauchen, nimmt doch eh jedes Biest Reißaus.« Sein Gesichtsausdruck war unmissverständlich. »Diskutieren wir jetzt die ganze Nacht über die kulinarischen Vorlieben wilder Tiere, oder wollen wir lieber ins Warme gehen?«
    Marnie schlotterte vor Angst, doch sie folgte ihm in die Mine. Es war stockdunkel, und sie hielt sich mit beiden Händen an seinem Parka fest.
    Sie musste Schritt halten oder loslassen. »Halten Sie sich ja gut fest.« Jake klang belustigt 一 Verflucht sollte er sein! aber langsamer lief er deshalb nicht.
    Zwischen den Schienen auf dem lehmigen Boden lagen haufenweise Knochen. Marnie stieg schnell drüber. Sie hätte schwören können, weiter hinten ein rot glühendes Augenpaar zu sehen, das sie unverwandt anstarrte.
    »Jake. Jake? Da ist irgendwas«, krächzte sie mit dünner Stimme.
    Plötzlich erschütterte ein tiefes, kehliges Knurren den Schacht.
    Sie stieß einen schrillen Schrei aus, packte sich Jake als Schutzschild und hätte ihn fast nach hinten umgerissen.
    Es wurde immer lauter und grausiger.
    Marnie fühlte sich leichenblass werden. Ihr hysterisches Gekreische konnte ihr später peinlich sein, im Moment brachte sie eh nur noch ein leises Jammern heraus.
    Das Knurren wechselte die Tonlage. Es wurde leiser, aber deutlich bedrohlicher.
    Und es kam näher.
    »Jake…?«
    »Ganz locker bleiben«, antwortete er belustigt. »Außer uns ist niemand hier. Die Soundeffekte arbeiten geräuschaktiviert. Sobald man den Schacht betritt, geht die Show los. Ich habe mir das Ganze zum Vergnügen ausgedacht.« Er schien jetzt nicht mehr amüsiert. »Ich habe nie vorgehabt, es einzusetzen.«
    Der rasende Herzschlag machte ihr das Sprechen schwer. »Hier ist also kein wildes Tier?«
    »Nein.«
    Das nicht existierende wilde Tier knurrte tief und ohrenbetäubend weiter.
    Marnie rekapitulierte im Geiste die Lieblingsflüche ihrer Brüder. Dann sagte sie aufgeräumt: »Würde es Ihnen etwas ausmachen,Ihr imaginäres Haustier auszuschalten? Es macht mich verrückt.«
    »Aber das Knurren rundet das Ganze schön ab, meinen Sie nicht?«
    »Ich meine, dass sich ein wildes Tier an Ihnen ohnehin die Zähne ausgebissen hätte. Da hätte ich genug Zeit gehabt, mich nach Panama abzusetzen.«
    Jake beugte sich nach links und hatte plötzlich eine riesige Taschenlampe in der Hand.
    Die plötzliche Helligkeit zwang Marnie zum Blinzeln. »Wo kommt die auf einmal her?«, wollte sie wissen und lehnte sich an den scharfkantigen Fels, weil ihr fast die Beine versagten.
    »Daher, wo auch das herkommt.« Jake lachte und zeigte ihr ein fieses Jagdgewehr.
    »Hören Sie sofort mit diesem Grinsen auf«, geiferte sie und hielt sich die Hand ans hämmernde Herz. »Oder ich setze dieses Ding gegen Sie ein. Was ist hier eigentlich los? Wo kommen die Taschenlampe und das Gewehr auf einmal her?«
    Jake lenkte den Lichtkegel auf eine fast unsichtbare Kontrollkonsole im Farbton der Felsen. Er klappte die Abdeckung hoch und machte sein Haustier aus. Es war Ruhe im Schacht.
    »Ich will niemanden hier haben. Die Knochen und das Tonband schrecken ordentlich ab, glaube ich.«
    » Überaus ordentlich, das können Sie mir glauben. Mir ist dieser Schacht immer noch unheimlich, obwohl ich jetzt weiß, dass alles nur Mache war.«
    Jake klappte die Kontrollkonsole wieder zu und leuchtete den engen, grob behauenen Gang voraus. Marnie hätte sich am liebsten wieder an seiner Jacke festgehalten, verkniff es sich aber. Jake Dolan war hier drin das gefährlichste Biest.
    Jake bog an einer Abzweigung nach rechts, ohne langsamer zu werden. Die Decke des Tunnels, ein paar Armlängen über ihren Köpfen, sah einigermaßen sicher aus, war aber von Spinnweben verhangen, die, der Größe nach zu schließen, von Taranteln in Godzillagröße stammten. Von den Bewohnern fehlte aber glücklicherweise jede Spur.
    »Was sind das für Spinnen, die solche Netze bauen?«, fragte Marnie nebenbei und schloss zu ihm auf.
    »Die Dinger sind von mir.«
    »Etwas merkwürdig sind Sie schon, ist Ihnen das klar?« Marnie beachtete die Netze nicht weiter und widmete sich stattdessen den Holzverstrebungen, die aussahen, als hätten sie den ganzen Berg zu tragen. Die Vorstellung, dass man hier einen Elefanten auf ein paar Zahnstochern abgestellt hatte, behagte ihr gar nicht.
    »Diese ganze

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