Die Bettgeschichte (T-FLAC) (German Edition)

hindurchpeitschte, die einer Gruppe von Killern als Versteck dienten.
    Er rührte sich nicht, aber Marnie fühlte die Aufbruchstimmung.
    Versprechen? Oh Gott. Ich will dir ein Versprechen geben, Jake Dolan. Alle möglichen Versprechen. Aber sie würden dir nichts bedeuten, oder?
    Ihre Hand glitt sachte seine sehnige Flanke hinauf und blieb auf einer harten Hinterbacke liegen. Sie wollte diesen Moment der Nähe, so lange es nur ging, auskosten. Jeden Augenblick konnte er sich wegrollen und erklären, dass er gehen müsse - noch bevor Versprechungen und Lügen ausgetauscht würden.
    »Ich wurde lieber nach Seidenlaken und Kerzenlicht duften.« Sie senkte ihre Stimme und klapperte verführerisch mit den Wimpern. »Wie eine Liebesnacht in Paris.« Sie strich ihm das Haar zurück und wackelte mit den Hüften. Er drückte sich an ihr Delta und gab Marnie das Gefühl, Macht zu haben. Ein Hoffnungsschimmer. »Oder wie eine tropische Brise.« Ihr Mund war hautnah an seinem. »Oder eine Gespielin aus Tausendundeiner Nacht. Würdest du einen Drachen für mich töten?«
    »Du brauchst keinen Ritter, der deine Drachen für dich umbringt.« Er streichelte ihr mit dem Handrücken die Wange hinunter, die Augen ausdruckslos und kalt. »Das kannst du schon allein. Du fängst sie ein und reißt ihnen das Herz heraus, bevor sie es noch mitbekommen.«
    Er schien so überzeugt von dem, was er sagte, dass sie fröstelte. Sie spielte die Beleidigte. »Hmm.«
    Er ächzte.
    »Was ist los?«
    »Wenn man diese verdammten kleinen Geräusche, die du immer machst, in Flaschen abfüllen und verkaufen würde, könnte man ein Vermögen machen.«
    Und er duftete so hinreißend, dass sie ihn am liebsten mit dem Löffel gegessen hätte. Und für keinen Preis der Welt einen Bissen hergegeben hätte. Eine Mischung aus Seife, Wildnis, Sex und Jake. Sie hätte ihn mit verbundenen Augen an seinem einzigartigen Duft erkannt.
    Dieser Mann würde ihr gar nichts versprechen.
    Sie glitt mit den Händen seine Hüften hinauf, küsste ihn zärtlich und knabberte an seinem stoischen Mund und den Muskeln, die seine Mundwinkel im Zaum hielten.
    Sie hatte von chemischen Reaktionen gehört, über magnetische Anziehungskräfte gelesen, aber niemals etwas Derartiges erlebt. Als wolle ihr Körper ihn absorbieren. Als bräuchte sie nur die Augen zu schließen, um in ihn hineinzuschmelzen. Sie wollte ihn ausprobieren, kennen lernen und alles über ihn wissen, das es zu wissen gab.
    Aber sie war nicht so dumm, ihm das zu sagen. Sie zerbrach sich den Kopf, was sie sagen konnte, um ihn ein klein wenig länger bei sich im Bett zu behalten.
    »Erzähl mir von deinen Freunden, den anderen Musketieren. Wie hießen sie?«
    Jake ließ sich so lange mit der Antwort Zeit, dass Marnie schon fürchtete, er werde aufspringen und verschwinden.
    »Paul Britton, wir nannten ihn Brit. Typ großer Blonder, gut aussehend.« Er strich ihr so sanft über den Rücken, dass sie schauderte. »Die Frauen liefen ihm nach wie einem Filmstar. Was ihn immer höllisch verlegen werden ließ. Wir haben ihn ständig wegen seines Aussehens aufgezogen.«
    »Und die anderen beiden?«
    »Ross. Ross Lerma.« Jake lachte wieder leise in sich hinein, was Marnie schon so vertraut war. »Genannt Lurch. Ein Traum von einem Partner. Sah aus wie Gene Kelly und bewegte sich auch so. Er hat sich in die ausweglosesten Situationen manövriert - und wieder raus. Hat ein-, zweimal meinen Hintern gerettet. Wir kannten einander so gut, wussten genau, was der andere dachte. Gemeinsam einen Auftrag durchzuziehen, war wie reinste Zauberei. Die perfekte Abstimmung, verstehst du?« Er hatte einen seltsamen Ausdruck im Gesicht, eine Mischung aus Trauer und Wut.
    »Und der Dritte?«, fragte sie leise und strich ihm über das widerspenstige Brusthaar.
    »Joe Skullestad. Groß. Schwarz. Furcht einflößend.« Jake lächelte. »Der Typ, dem man nicht nachts im Wald begegnen möchte. Skully und ich haben eine Menge mitgemacht. Er war es auch, der mich gerettet hat, als das da passiert ist.« Er legte die Hand an die Kehle, und Marnie schob sie wieder weg.
    »Was ist mit den dreien passiert?«
    »Brit ist vor sechs Jahren ums Leben gekommen, als er in einer Linienmaschine in Orly eine Bombe entschärft hat. Er war ein berühmt-berüchtigter T-FLAC-Mann. Diese Ratten wussten genau, wer er war. Haben im Austausch gegen ihn die Passagiere freigelassen. Hat dreihundert Menschen das Leben gerettet. Die Typen sind entkommen und haben seine Leiche