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Die Bettgeschichten der Meisterköche: Roman (German Edition)

Die Bettgeschichten der Meisterköche: Roman (German Edition)

Titel: Die Bettgeschichten der Meisterköche: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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an, als wollte sie etwas zu mir sagen, überlegt es sich aber anders.
    – Was?
    – Nichts … Hat dein Spaziergang dir gutgetan?
    – Aye … Ich gehe rauf in mein Zimmer und schmeiße Harvest Moon an. Heute ist Silvester, und ich geh ohne Umweg zu Muffy, halte mich nicht erst damit auf, nach bescheuerten Hühnern oder Kühen oder Feldfrüchten zu sehen, ich mach ihr den Hof, bringe ihr einen Kuchen und Blumen mit … aber was bekomme ich dafür, Baby? Was bekomme ich von dir?
    Zieh dein Kleid aus.
    Schieb deinen kleinen weißen Slip runter … ich weiß, dass du einen anhast … so ist es richtig …
    Beug dich da über den Zaun …
    … so ist es richtig …
    Ich hab einen großen Schwanz; einen großen, dreckigen Schwanz, wie gemacht für enge Japsenmuschis, finde ich …
    … ja genau so, du verwichste Japsenschlampe … nimm das, Baby, nimm das … verfickte Nutten mit euren vollen Puppenlippen und euren engen Muschis … euren riesigen Augen, ihr ganzen Nutten habt diese verfickten riesigen Rehaugen … ohhh … ohhh … ohhhh … AH FUCK …
    Oh.
    Ich hab mir alles über die Oberschenkel gespritzt … die ganze Suppe vergeudet, dabei hätte man sie besser dazu verwendet, weiße christliche Babys zu machen. Von wegen! Die Suppe hätte ich Nutten wie dieser Drecksau Lucy Moore oder der versauten Shannon-Schlampe, die mit Skinner gegangen ist, zu schlucken geben sollen.
    DAS IST DIE VERFICKTE VERGEUDUNG .
    Ich schnaufe, und mein Kopf dreht sich, aber ich werd jede Schlampe auf dieser Drecksfarm ficken. Und morgen geh ich dann noch mal zu PC Welt und kaufe mir Grand Theft Auto: San Andreas. Der Game Informer hat ihm nicht ohne Grund zehn von zehn Punkten gegeben.
    Hinter der gesprungenen, mit Dreck marmorierten Scheibe überschattete ein drohender Wolkenhimmel in blutunterlaufenen Schichten die Stadt. Skinner schätzte, dass er die Fenster mal putzen lassen sollte. Er konnte gerade noch eine Reihe geborstener Kaminaufsätze auf den Dächern der Mietshäuser gegenüber ausmachen, die einander stützten wie ein Grüppchen feiernder Betrunkener auf dem Weg in die nächste Kneipe. Besser den Regenmantel mitnehmen, dachte er, als er sich fertig machte, um nach draußen zu gehen.
    Oben an den Waverley Steps schürzte Skinner säuerlich die Lippen, dann lachte er über seine eigene Dummheit.
    Was für ein ausgemachter Trottel muss man sein, um sich mit einer Braut oben an den Waverley Steps zu verabreden? Wenn ich in diesem Scheiß-Windfang ankomme, hat es sie wahrscheinlich schon über den Fife geweht. Skinner, du Schwachkopf!
    Als er den Walk hinaufhastete, die große Verkehrsader zügig überquerte, versuchte er sich Caroline in Erinnerung zu bringen, um zu prüfen, ob dieses Bild der Perfektion, das er von ihr heraufbeschwor, mit dem übereinstimmen würde, das ihn in Fleisch und Blut oben an der Treppe erwartete. Oder hatte ihm sein Gedächtnis einen Streich gespielt?
    Als er sie dort stehen sah und sich ihrem Profil näherte, erkannte er sofort und mit einem gewissen Gefühl der Enttäuschung, dass es ihn nicht getrogen hatte. Er stand einem Menschen gegenüber, der sich dem Zenit seiner Schönheit näherte, ohne diese Tatsache dadurch zu schmälern, dass er sich dessen auch nur im Entferntesten bewusst war.
    Ihr Haar ist weißblond und sieht wie Seide aus. Ihr Hals ist ein schlanker weißer Halm, auf dem das Haar in zartem Flaum aus läuft. Zwei kleine Silberohrringe mit winzigen rubinroten Einlege arbeiten glitzern in ihren wohlgerundeten Ohrläppchen.
    Skinner wollte ihr sanft übers Haar streichen und erinnerte sich daran, dass er das auch in jener Nacht hatte tun wollen, in der sie gemeinsam im Bett lagen, es aber nicht gekonnt hatte. Er betrachtete ihre Fingernägel, die so lang waren, dass er sich vorstellte, sie könnte damit Schlösser knacken. Er war sich bewusst, dass er sie mit Blicken verschlang, und er zügelte sich und stellte Augenkontakt her, als sie sich umwandte und ihn näher kommen sah.
    Caroline lächelte ihn an, und Skinner kam sich vor wie De Fretais’ in der Pfanne angebratenes Thunfischsteak, außen knusprig, innen zart und mürbe.
    Er führte sie in eine Cocktailbar, eine vernünftige, im amerikanischen Stil, nicht eine von diesen Billigtreffs für britische Büroangestellte, wie er eine Bar, die sie erwähnte, abschätzig beurteilte. Skinner verspürte eine zunehmende Verhärtung seiner Seele und versuchte sich zu zügeln. Warum benahm er sich so? Versuchte er auf diese Weise sein

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