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Die Bettgeschichten der Meisterköche: Roman (German Edition)

Die Bettgeschichten der Meisterköche: Roman (German Edition)

Titel: Die Bettgeschichten der Meisterköche: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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Nacht ist noch jung, lächelte er irgendwie unheilvoll. Seine Augen mit ihren schweren Lidern lagen von Skinner aus gesehen zwar im Schatten, glitzerten aber dennoch im Kerzenlicht. – Was ist, Danny, Kumpel, kannste nicht mehr mithalten?
    Nur Danny Skinner spürte etwas Dunkles, Ätherisches in dieser leisen Bemerkung, etwas, das über das halb betrunkene Geplänkel zwischen zwei Exkollegen hinausging.
    Und der frohe Tag, er geht mit Gesang …
    – Nehmt ihr zwei ruhig noch einen Absacker, sagte Caroline, die versuchte, ihrer wackligen und beduselten Mutter auf die Beine zu helfen.
    Während Skinner Joyce milde tadelte, weil sie betrunken war, wandte sich Brian Kibby an seine Schwester und zerrte an ihrem Arm. Sie wappnete sich für eine weitere seiner Attacken gegen ihren Beau, aber er sah sie nur traurig an und winselte leise: – Ich hab sie kaputt gemacht, Schwesterchen. Die Eisenbahn. Kurz und klein geschlagen. Daddys Eisenbahn. Ich war deprimiert, ich bin einfach durchgedreht, und ich fühle mich so furchtbar …
    Caroline sah das entsetzliche Leiden in seinen Augen. – O Brian, vielleicht kannst du sie noch reparieren …
    – Es gibt Sachen, die kann man nicht reparieren. Die bleiben einfach kaputt, stöhnte Kibby leidend und drehte sich um, damit er die anderen Gäste im Raum ins Auge fassen konnte. Bei Skinner verharrte sein Blick, der die Bemerkung aufgeschnappt hatte und seinen Blick erwiderte.
    Als die Kellnerin mit den Mänteln kam, spürte Caroline die Spannung hochgehen wie eine Rakete und verabschiedete sich nur widerstrebend. Aber Skinner sah nur, wie sich ihre Lippen bewegten, denn dieser Blick und die vermeintlich so harmlose Bemerkung bestätigten seine Vermutung, dass Kibby irgendwie von dem Fluch wusste.
    Er weiß Bescheid. Und jetzt bringt er uns mit seiner Sauferei beide um.
    Für ein, zwei Sekunden geriet er in Panik, aber Danny Skinner akzeptierte das Angebot, weiterzutrinken, weil er das Gefühl hatte, es bliebe ihm jetzt kaum etwas anderes übrig. Er wirbelte in einem Mahlstrom an Sinneseindrücken, aber ein Gedanke beherrschte alles: Sie zerstörten sich gegenseitig, und Brian Kibby musste dazu gebracht werden, das einzusehen.
    Also wünschten die beiden seltsamen Trinkkumpane den Frauen Lebwohl und zogen sich in den angrenzenden Pub zurück. Skinner sah Kibby an. Er schien sich auf mehr als ein großes Saufgelage vorzubereiten; er nahm mit der inneren Anspannung eines Gladiators auf dem Barhocker Platz.
    Skinners Gedanken überschlugen sich, als er zu seinem Gegenspieler hinübersah. – Bri… das ist doch bescheuert. Diese Sauferei ist für keinen von uns beiden gut. Vertrau mir, ich kenn das.
    – Mach du, was dir verfickt noch mal passt, Skinner, ich besauf mich und mir isses scheißegal, sagte Kibby und winkte der Thekenfrau.
    – Pass mal auf, Bri… begann Skinner, aber Kibby hatte bereits ein Pint und einen doppelten Whisky bei sich stehen, also gebot ihm der Selbsterhaltungstrieb, es ihm nachzutun.
    Kibby kann unmöglich noch lange durchhalten; noch so eine Megasession, und er ist so krank, dass er bettlägerig ist und keine Gelegenheit hat, in die Nähe von Pubs oder Büros zu kommen, und mich daher nicht schädigen kann. Dann werde ich ihn überzeugen können, dass er sich ins eigene Fleisch schneidet.
    – Du wirst nicht mit mir mithalten können, Brian, sagte Skinner, hob sein Glas und fügte dann abschreckend hinzu: – Du hast keine Chance zu gewinnen.
    – Aber ich werd mir die größte Mühe geben, Skinner, fauchte Brian Kibby zurück. – Und du brauchst dich jetzt nicht mehr einzuschleimen, meine Mum und meine Schwester sind weg!
    Damit hob er ein Glas Absinth, das Skinner ihn nicht mal hatte bestellen sehen, an seine aufgesprungenen Lippen.
    Na los dann, Skinner, bringen wir’s hinter uns. Bringen wir’s doch verfickt noch mal hinter uns. Absinth, Whisky, Bier Wodka, Gin, fuck, meinetwegen Meth, alles, was du willst. Immer her da mit. Immer her damit, du bösartige, ölige Bastardmutantenaus geburt Satans!
    Hilf mir, lieber Gott.
    Hilf mir.
    Skinner musterte Kibby von oben bis unten. Es klang nicht mal mehr nach ihm. Aber trotzdem scheiß auf ihn, dachte er, als er den alten Kibby vor sich sah, das berufsmäßige Opfer, dem er die Hand zur Freundschaft gereicht hatte, der jedoch, verängstigt vom Leben, in sein kümmerliches Schneckenhaus zurückgehuscht war. – Soll mir recht sein, sagte er. – Oh, und wo wir gerade dabei sind: Was immer du glaubst, was ich

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