Die Bettgeschichten der Meisterköche: Roman (German Edition)
ach, ohne viel Aplomb. Ich tue also mein Bestes, Joyce, bin aber nicht ganz in Ihrer Liga.
Joyce legte ihre Hand an die Brust und flatterte mit den Augenlidern wie ein Schulmädchen. – Oh, Sie sind zu freundlich, Danny, aber ich bin wirklich keine große –
– Deine Suppen sind gut, blaffte ihr Sohn renitent.
– Deine Vorliebe für rotes Fleisch geht mir ein klitzekleines bisschen zu weit, warf Caroline ein. Den Fisch auf Carolines Teller vor Augen, konterte Joyce: – Du bist mir vielleicht eine Vegetarierin, Madam! Caroline rutschte unbehaglich auf ihrem Stuhl herum.
– Den ganzen Unsinn treib ich ihr aus, neckte Skinner, während Caroline ihm aus Protest einen scherzhaften Knuff versetzte. Beide fragten sich erneut verdrießlich, wie es sein konnte, dass sie nach außen hin die Intimität eines Liebespaars an den Tag legen konnten, während sie diese Liebe noch immer nicht vollzogen hatten.
Ihr Schamhaar wird so blond sein wie ihr Kopf, so süß und köst lich, und wie gerne würde ich darin grasen wie ein Frühlingslamm an den ersten grünen Halmen des Jahres, aber ich werde sie nie kennen lernen, im Gegensatz zum verschwitzten Busch der alten Mary …
– Aye, sicher. Da kannst du lange warten, schalt Caroline zurück.
Brian Kibby versuchte seiner Schwester einen glühenden Blick zuzuwerfen, aber sie hatte nicht einmal Augen für ihn.
Scheiße, er kontrolliert dich!
Joyce unterhielt sich gut und trank schnell, nicht an den Wein gewöhnt, den Skinner ihr immer wieder nachschenkte.
– Gehen Sie in die Kirche, Danny?, fragte sie ihn ganz im Ernst.
– Ich mache sogar eine Religion daraus, sagte Skinner, was ihm einen Lacher von Caroline und ein reuiges Grinsen von Joyce einbrachte. Kibby bewahrte eine steinerne Miene. – Nein, ich muss bekennen, das tue ich nicht, Joyce, fuhr er fort, der Leichtfertigkeit ein Ende machend, – aber wie ich höre, sind Sie regelmäßige Kirchgängerin.
– Oja. Es war mir ein so großer Trost, als mein Keith … Sie verkniff sich eine Träne und sah hinüber zu ihrem Sohn. – … und natürlich als seine Gnaden hier so schwer krank war.
Als Reaktion auf die herablassende Art seiner Mutter erwachte der Dreizehnjährige in Kibby. Er kippte das Mineralwasser und schenkte sich ein Glas von dem weißen Burgunder ein. – Eins kann nicht schaden, sagte er zu Joyce, als sie missbilligend die Lippen spitzte, wandte sich dann sardonisch an Skinner und setzte hinzu: – Ein bisschen was nach deinem Geschmack, was, Danny?
Skinner schaute zwischen ihm und der missbilligenden Joyce hin und her und hob dann in einer scherzhaften Geste der Kapitulation die Hände in die Luft. – Also, bei dem halte ich mich raus!
Aber es blieb nicht bei dem einen, als eine weitere Flasche ihren Weg an den Tisch fand.
Der Alkohol machte Kibby Mut. Er sah zu Skinner hinüber.
– Die Leute kritisieren die Polizei, bis sie selbst mal ausgeraubt oder zusammengeschlagen werden, hm, Danny?
Skinner zuckte die Achseln und fragte sich, worauf Kibby damit hinauswollte.
– Na, ich dachte bloß an das eine Mal, wo du beim Fußball so zusammengeschlagen wurdest. Da wärst du über ihr Eingreifen froh gewesen.
– Es wäre eine große Erleichterung gewesen … für einen gewissen Jemand jedenfalls, grinste Skinner süffisant.
– Polizei?, fragte Joyce betroffen und ängstlich. – Wie kommt ihr auf Polizei?
– The Police. »Walking on the moon«?, Skinner zwinkerte, und Joyce grinste, ohne zu wissen, wovon er überhaupt redete.
Nachdem sie noch ein paar weiteren Flaschen Wein den Hals gebrochen hatten, war nicht mehr zu übersehen, dass Joyce Kibby in sehr ausgelassener Stimmung war. – Ich muss zugeben … ich fühl mich ein bisschen beduselt, kicherte sie, entspannt, nachdem sie mitbekommen hatte, dass Brian und Danny sich etwas besser zu vertragen schienen. Dann begann der Raum sich zu drehen, und Joyce musste aufstoßen und wurde ganz rot. – Ojemine …
– Mum, geht es dir gut?, wollte Caroline wissen, der die bizarre, aber willkommene Beschwipstheit ihrer Mutter und die, wenngleich gequälte, Verträglichkeit zwischen ihrem Freund und ihrem Bruder nicht entgangen war. Obwohl sie angeheitert war, machte sich ihr Pflichtgefühl bemerkbar. – Ich werd Mum nach Hause bringen, sagte sie und stand auf.
– Aye, es wird Zeit fürs Bett, stimmte Skinner zu und winkte nach der Rechnung.
Kibby kippte sich seinen doppelten Verdauungsbrandy hinter die Binde und bestellte noch einen. – Die
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