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Die Bettgeschichten der Meisterköche: Roman (German Edition)

Die Bettgeschichten der Meisterköche: Roman (German Edition)

Titel: Die Bettgeschichten der Meisterköche: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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gespannt an. Gott sei Dank war das eine der Reaktionen, die er in seinen unzähligen Probeläufen für diese Situation schon durchgespielt hatte. – Ein Ja würde es schon tun.
    – Ja! Aber natürlich doch!, quietschte Kay entzückt und bückte sich, um ihn auf den Mund zu küssen, während er ihr den Ring auf den Finger schob.
    Brian Kibby, mit Ian Buchan auf der Princess Street unterwegs, trug seine Lieblings-Baseballcap. Eine wilde Sturmböe riss sie ihm plötzlich vom Kopf und wirbelte sie über das Geländer in den Park. – Meine Kappe! Kibby jagte ihr durch ein Tor und dann einen abschüssigen, gepflasterten Weg hinunter nach.
    Zuerst sah er sie nirgendwo, doch dann entdeckte er, dass sie am Fuß des Hügels unter einer der Parkbänke zu liegen gekommen war, auf der ein Mädchen in einer weißen Jacke saß. Brian Kibby näherte sich ihr langsam von hinten und bückte sich, um seine Mütze aufzuheben. Als er dabei durch die Bohlen der Banklehne sah, starrte er zu ihrem beiderseitigen ungläubigen Erstaunen in die Augen eines knienden Danny Skinner.
    Dass sie sich praktisch Nase an Nase wiederfanden, war für beide Männer ein herber Schock.
    Nach einem eisigen Moment des Entsetzens sprach Kibby als Erster. – Äh, hi, Danny, sagte er leise. – Da ist meine Mütze, die ist weggeweht worden, stammelte er geistlos, während sich Kay umdrehte. Kibby versuchte den Umstand zu ignorieren, dass Skinner vor einem verblüffend schönen Mädchen kniete. Die weiße Lederjacke, die sie trug, war mit Pelz abgesetzt, dazu trug sie eine Plüschmütze mit Ohrenschützern. Ihre spitzbübische Nase war von der Kälte gerötet, und ihre Augen weiteten sich, als wolle sie ausgleichen, dass sich die von Danny Skinner zu Schlitzen verengt hatten. Skinner tat lächerlicherweise so, als sähe er Brian Kibby nicht. Damit war es vorbei, als Kay ihn knuffte und auf seinen Kollegen zeigte, der nun dastand und die Mütze des Anstoßes an seine Brust presste.
    – Oh, hi, Brian …, sagte Skinner mit dem absoluten Mindestaufgebot an Höflichkeit.
    Kay stand auf und zwang Skinner damit, es ihr gleichzutun. Sie legte die Fingerspitzen aneinander und ihren Kopf zur Seite, sah Skinner mit aufforderndem, abwartendem Lächeln an. Dann schaute sie wieder zu Kibby, der ihre betörend weißen Zähne bewunderte, und wie der Wind in ihrem seidig-schwarzen Haar spielte, das unter Mütze und Ohrenwärmern auf ihre Schultern fiel.
    Obwohl er glaubte, an den Worten zu ersticken, brachte Skinner hervor: – Äh, das ist Brian. Er arbeitet bei mir auf dem Amt. Dann fügte er rasch hinzu: – Das ist Kay.
    Kay lächelte ihn breit an, und Kibby wäre fast im Boden versunken.
    Sie ist wunderbar, und sie ist mit Skinner zusammen, wahr scheinlich lieben sie sich, es gibt keine Gerechtigkeit auf dieser Welt … ein Mädchen wie sie zusammen mit so einem … wie weiß ihre Zähne sind, wie seidenglatt ihre Haut, wie wunderschön ihr Haar …
    – Hiya, Brian, sagte Kay und nickte seinem Freund Ian zu, der an seiner Seite aufgetaucht war. Dann stupste sie Skinner an, der auf Kibby den Eindruck machte, als könnte er kotzen vor Wut und Ekel, und sagte aufgeregt: – Ich kann nicht anders, Danny, alle sollen es wissen!
    Skinner biss die Zähne zusammen, aber das bemerkte Kay nicht. Sie streckte die Hand aus, um Kibby den Ring zu zeigen; den Diamantring, den er ihr in diesem kostbaren, intimen Moment überreicht hatte, der erst Sekunden her und für ihn nun schon gänzlich entwertet war.
    Ausgerechnet der! Diese beschissene arschleckende kleine Zan gengeburt erfährt als Erster davon, von meiner bekackten Ver lobung! Ich – auf den Knien erwischt von diesem verwichsten … und wer ist eigentlich die andere Fotze da bei ihm …
    – Wir haben uns gerade verlobt!, jubelte Kay, während sich im Hintergrund die weihnachtliche Gospelmusik zu neuen Höhen emporschraubte.
    Skinner warf Brian Kibbys Freund einen verstohlenen, verächtlichen Blick zu. Alles, was er sah, waren ein Paar Glupschaugen und ein ausgeprägter Adamsapfel.
    Noch so eine Witzfigur!
    Danny Skinners stumme Wut vor Augen, begriff Brian Kibby, dass er unbeabsichtigt einen kostbaren Moment gestört hatte. Es war ein Moment, wie er ihn selbst noch nie erlebt hatte, um den er verliebte Pärchen immer beneidet hatte, und er spürte unter Skinners eisigem, psychotischem Blick, dass er diese Grenzverletzung teuer bezahlen würde.
    – Meinen Glückwunsch, sagte Kibby so herzlich er konnte, bemüht, sich bei

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