Die Bettgeschichten der Meisterköche: Roman (German Edition)
all
If ever again a greeting I send to you
Short and sweet is all I intend
A-aah – a-aah – a-aah – a-aah …
Kurz darauf flirte ich schon mit dem Mädchen hinter der Theke, in dem absolut 100-prozentigen Wissen, dass ich sie später ficken werde. Sie trägt ein schwarzes Top und schwarze Leggings. Vielleicht nicht direkt fett, aber definitiv ziemlich drall, mit Speckröllchen aus kaltem, wabbelndem Bierfett, die zwischen ihren Klamotten herausquillen. Erstaunlich, dass Frauen gerne ein bisschen Bauchlappen zeigen, es als sexuellen Köder einsetzen, Babyspeck für Kinderficker. Trotzdem beschuldigt keiner diese Pummelchen, Pädophilen-Chic zu kultivieren, das kriegen nur die dünnen, anorexischen Mädchen zu hören. Sie trinkt aus einem großen Glas Coke, zweiundzwanzig Stück Zucker pro Glas.
Come on now, sugar
Bring it on, bring it on, yeah
Just remember me when
You’re good to go …
Komisch, aber ich hoffe, dass ich sie ehrlich lieben kann, wenn auch nur für einen Tag. – Hömma, mache ich sie grinsend auf mich aufmerksam. – Schon mal Liebe gemacht?
Liebe …
– Jaaa …, sagt sie und sieht mich mit dem gleichen leeren, seelenlosen Raubtierblick an, mit dem ich sie höchstwahrscheinlich taxiere. Will nur mal ihren Kamin gefegt kriegen, vielleicht ist ihr Freund irgendwo auf ner Ölbohrinsel oder im Knast oder auf Sauftour.
Aber jetzt gibt’s kein Zurück mehr. – Und willst es noch mal probieren?, frage ich.
– Kann schon sein, sagt sie, und ich frage, wann sie Feierabend hat, trinke noch ein Pint und warte, bis sie Schicht macht und ihren Mantel holt, dann gehen wir zu mir.
Sie hat nichts mit meiner Scheiße zu tun, aber Scheiß drauf, wir sind alle keine Heiligen, und Sündenböcke sind immer willkommen.
Kaum dass wir zur Sache kommen, wünsche ich mir schon, irgendwo anders, mit jemand anderem zusammen zu sein. Aber ihr Gesicht wird bereits rot, eine von den Bräuten, bei denen man das Vorspiel aufs Minimum beschränken kann, denn wenn man nur lang genug fickt, kommen sie auch so. Es ist als würde man den Leviathan rammeln: ein gottverdammter Krieg aller gegen alle, ein Zermürbungsfick. Schließlich kommt’s ihr, und ich schieß meine Ladung ab und bin, bis auf ein klein bisschen Selbstgefälligkeit, von dem Erlebnis gänzlich unbeeindruckt.
Es war schlechter Sex, aber nicht so schlecht wie der gestern mit Shannon. Denn da hätte ich wirklich lieber mit ihr geredet, Scrabble gespielt oder ferngesehen. Warum? Weil wir beide einen Freund nötiger haben als einen Fickpartner.
Kay …
Bei uns war es ein Tanz, so war es wirklich.
Ich sehe mir das Mädchen unter mir an und weiß, dass sie für mich niemals eine Freundin sein könnte. Ihr Japsen, als sie kam, klang wie höhnisches Lachen, so leer und sinnlos, wie ich mich innerlich fühle.
Ich hab nicht nur ihren Namen vergessen, ich weiß nicht mal, ob ich sie überhaupt danach gefragt hab oder ob sie sich die Mühe gemacht hat, ihn mir zu sagen.
Höchstwahrscheinlich nicht.
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20
Schwarze Kreuze
Noch mehr Küken sind geschlüpft. Trotz eines weiteren Anfalls in der Nacht war Kibby an diesem Morgen früh aufgestanden und hatte eine Schicht Harvest Moon eingelegt. Er war zufrieden mit sich, weil es ihm gelungen war, allen Mädchen aus dem Weg zu gehen, vor allem Muffy. Es war eine mörderische Stunde gewesen, in der er sich auf die Hühnerzucht, die Aussaat und Ernte von Getreide und das Ausbessern von Zäunen konzentriert hatte. Denn darum ging es bei Harvest Moon eigentlich, es war nicht als geschmacklose Wichsvorlage gedacht. Er zog den kleinen Kalender aus der Schreibtischschublade. Kein schwarzes Kreuz am gestrigen Tag.
Es war ein klarer, nasskalter Morgen, und Brian Kibby wagte sich nach draußen und stieg langsam und mühevoll den Clerminston Hill hinauf. Er holte unter großer Anstrengung tief Luft durch seine schmatzenden Nebenhöhlen und versuchte seine steif gewordenen Lungen mit Sauerstoff zu füllen. Aber die Anstrengung lohnte sich, als er sich am frischwürzigen Sauerstoff berauschte. Das Atmen fiel jedoch schwer, und aus irgendeinem Grund tat ihm der Kiefer fürchterlich weh.
Die Tage wurden schon wieder länger: erst sieben Uhr sechsundvierzig auf seiner Uhr, und schon trennte ein dünner Streifen Blau die Sonne von der Erde. Der Himmel lief nach oben in gelb-blauer Tönung aus, davor bauschten sich einige weiße Schäfchenwolken.
Kibby empfand einen plötzlichen Triumph, für einen Augenblick den
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