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Die Beute

Die Beute

Titel: Die Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Ford
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nicht weiter. Wir brauchen einen Abschleppwagen.«
    »Ich hole mein Handy«, sagte Louise und öffnete die Beifahrertür. »Als mein Wagen das letzte Mal eine Panne hatte, habe ich die Pannenhilfe eingespeichert.«
    Während Louise mit erhobenen Armen im Kreis herumging und nach Empfang suchte, überprüfte Jodie noch einmal den Schaden. Über das Wochenende ohne Auto zu sein war schon schmerzlich, ganz abgesehen von den zwei Wochen, die die Reparatur dauern würde. Wenigstens übernahm ihre Versicherung die Kosten des Abschleppwagens.
    »Ich habe keinen Empfang«, rief Louise vom Straßenrand aus. Kurz darauf liefen alle vier mit erhobenen Handys in der Dunkelheit umher.
    »Bei mir ist ein Strich«, rief Hannah. Sie stand auf der anderen Straßenseite am Rand des Unterholzes, eine Gesichtshälfte vom blauen Licht ihres Handys erhellt. »Wie ist die Nummer?«
    Sie ließen den Champagner erneut kreisen, während Hannah sich um die Bergungsaktion kümmerte.
    »Ich hoffe, die Unterkunft hat wenigstens eine anständige Heizung, Jodie. Hier draußen ist es ja eiskalt«, sagte Corrine und zog ihren Mantel fester um die Schultern.
    »Und ein Klo. Ich muss nämlich mal«, sagte Louise.
    »Und Licht, heute Nacht ist es wirklich stockfinster«, rief Hannah.
    Jodie reichte Lou die Flasche. »Die Unterkunft hat einen offenen Kamin und zwei Klos. Falls es kein Licht gibt, können wir sicher unser Geld zurückfordern.« Dieses Jahr war Jodie mit der Buchung der Unterkunft dran gewesen, und sie wusste nur zu gut, dass der Erfolg des Wochenendes auch von der Unterkunft abhing. Vor vier Jahren hatte sie ein Hausboot gemietet – ein leckes Hausboot –, und es hatte geregnet und geregnet, sodass weder literweise Wein noch Schokolade ein überlaufendes Klo aufwiegen konnten. Sie stand ziemlich unter Druck, mit etwas Großartigem aufzuwarten. »Nein, im Ernst, auf der Homepage sah es toll aus. Eine hundert Jahre alte Scheune.«
    »Sag bloß, wir wohnen in einer Scheune«, sagte Corrine.
    »Es ist jetzt keine Scheune mehr. Sie wurde vor sechs Monaten renoviert. Die Fotos waren sehr hübsch.«
    Corrine nahm Louise die Flasche aus der Hand und deutete auf Jodie. »Okay, aber ich will eines klarstellen. Ganz egal, in welchem Zustand dein Wagen ist, du fährst mich sofort wieder nach Hause, wenn auch nur ein einziges Haustier auftaucht.«
    Ihr Gelächter hallte durch die kalte Nacht. Jodie schüttelte die Anspannung von den Schultern, der Schreck der vergangenen Minuten hatte sich ein wenig gelegt. Schön zu wissen, dass der Unfall ihnen die Wochenendlaune nicht verdorben hatte.
    »Also«, sagte Hannah, als sie die Straße überquerte und zu ihnen zurückkam. »Die Pannenhilfe hat einen örtlichen Pannendienst beauftragt, die schicken einen Abschleppwagen. Ich hoffe, ihr habt alle lange Unterhosen an, denn das dauert offensichtlich eine halbe Stunde.«
    Matt Wiseman warf einen Blick auf den Mazda, als er seinen Abschleppwagen über die Straße manövrierte. Hübsche Arbeit, direkt den Pfosten zu erwischen, dachte er. Als er mit dem Wagen rückwärtsfuhr, sah er im Rückspiegel einen Fahrer und drei Mitfahrer aussteigen. Er zog die Handbremse, kontrollierte seine Notizen und schüttelte den Kopf. Offenbar brauchte der junge Bursche, den sein Vater da eingestellt hatte, noch etwas Nachhilfe in Sachen Informationen. Er hatte ganz offensichtlich vergessen zu fragen, wie viele Insassen verunglückt waren. Hoffentlich war noch ein anderes Transportmittel verfügbar, sonst würde es etwas schwierig werden.
    Ich kümmere mich darum, Dad, hatte Matt nach Eingang des Anrufes gesagt. Ich bin seit zwei Monaten zurück, ich weiß, was ich zu tun habe. Geh hin und triff ins Schwarze. Der Psychologe lag falsch. Für seinen Vater einzuspringen, damit der alte Mann am Finale des Dartwettbewerbs von Bald Hill teilnehmen konnte, war nicht Ausdruck eines angeborenen Helfersyndroms. Es bewies lediglich, dass er ein sentimentaler Idiot war.
    Er streckte sein kaputtes Bein, als er aus dem Führerhaus stieg, und blickte über die Ladefläche auf vier Frauen, die im Licht des Scheinwerfers standen. Ein schönes Bild, so was sah man nicht alle Tage. Jedenfalls nicht hier draußen und an einem kalten Freitagabend. Er prüfte den Namen auf den Unterlagen und sah auf, als sie lachten. Sie saßen seit mehr als einer Stunde auf einer einsamen Straße in der Dunkelheit fest und lachten – das war noch überraschender.
    »Guten Abend, Ladys. Alles klar hier?« Matt

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