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Die Beute

Die Beute

Titel: Die Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Ford
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ihr und brüllte.
    »Nein!«, schrie sie weiter. Die Kordel baumelte vor ihrem Gesicht. Eine weiche, weiße Kordel hing locker in Kanes fleischiger Faust, eine weiche, federleichte Quaste schwang am einen Ende. Der Anblick brachte ihr Blut zum Kochen, sie versuchte zurückzuweichen. Sie drückte ihren Kopf beiseite, rollte ihn an der Wand entlang. Travis schrie sie an und steckte ihr die Waffe ins Ohr. Sie kniff die Augen fest zusammen und hörte ein lautes Jammern, das tief aus ihrem Innern kam.
    Irgendwer packte sie am Arm und zog sie auf die Füße. Es war Kane, der versuchte, sie zu den anderen zu stoßen.
    »Neeeiiin!« Sie schrien. Sie selbst. Travis und Kane. Schrien sie an. Ihre Freundinnen schrien. Doch sie schob sich immer weiter weg. Ihre Schulter drohte aus dem Gelenk zu springen. Irgendetwas in ihr wollte zurückschlagen, doch sie schlug nicht. Wusste nicht, wie. Sie hatte nur den einen Gedanken: Sie musste von der Kordel weg. Wenn sie erst einmal gefesselt war, war es aus.
    Sie irrte sich. Es war aus, als Travis ihr den Ellenbogen in den Magen stieß.
    Sie sackte zusammen, krümmte sich und schnappte nach Luft. Über ihr schrien die Frauen. Louise ließ eine Tirade Schimpfwörter los, die Jodie überraschte. Obwohl sie zusammengekrümmt auf dem Boden lag, fragte sie sich, wo Louise Derartiges wohl gelernt hatte. Dann zog jemand sie an der Hand über den Holzfußboden. Die andere wurde mit der weichen Kordel an Corrines Hand gefesselt. Kanes Speichel sprühte in ihr Gesicht, als er sie beschimpfte und ihr schilderte, was er nachher alles mit ihr anstellen würde, doch die Worte waren nichts im Vergleich zu der Kordel, die er um die dünnen, verblassten Narben wand, die der andere Strick hinterlassen hatte. Er fesselte sie an Hannah, sicherte die vier in einem Kreis mit den Gesichtern nach außen, ein menschliches X, sodass sich keine der Frauen bewegen konnte, ohne die drei anderen mitzureißen.
    Jodie versuchte zu stehen, um die anderen nicht zum Ziel der Angriffe zu machen. Doch es ging nicht. Ihre Knie gaben nach. Sie schlug mit dem Kopf an Hannahs Hüfte, ihr Handgelenk zerrte schmerzlich an Corrines, als sie hinfiel. Die anderen kämpften um ihr Gleichgewicht und versuchten, aufrecht stehen zu bleiben. Doch sie konnte ihnen nicht helfen und noch nicht einmal ihren Kopf länger hochhalten. Sie plumpste einfach auf die Knie und weinte.
    Travis ging vor ihr auf und ab. »Jetzt sind wir nicht mehr so mutig, was? Du Schlampe.«
    Er hatte recht. Sie hatte weder die Kraft noch die Arroganz, zu ihm aufzublicken. Sie starrte auf seine Beine und sah der Flasche Bourbon zu, die vor ihr auf und ab wippte, wenn er daraus trank – und sie spürte, wie ihr dicke Tränen die Wangen herunterkullerten.
    »Ich sagte dir doch, dass das nur Hausfrauen sind«, sagte Kane, als sei Hausfrau gleichbedeutend mit nutzlos. Er packte Jodie an ihrem kurzen Haarschopf und zog ihren Kopf hoch. Schmerzen wie Nadelstiche schossen über ihre Kopfhaut, als seine hellen Augen sich mit ihren trafen. »Und, wo ist dein Wagenheber jetzt, Schlampe, hä?« Er lachte ihr ins Gesicht und ließ ihren Kopf wieder fallen.
    Ihre Kopfhaut fühlte sich an, als wäre sie abgerissen worden. Sie hätte am liebsten eine Hand darauf gedrückt und den brennenden Schmerz gestoppt, doch sie wagte nicht, sich zu bewegen, nicht solange Kane in Reichweite war. Nein, sie war kein bisschen mutig.
    Die Frauen sanken auf den Boden. Corrine kniff neben ihr die Beine zusammen, während Travis auf und ab ging. Es waren nervöse, aggressive Schritte, die Gummisohlen seiner Schuhe verursachten einen harten Klang auf dem Holzboden. Kane hingegen hüpfte bei der Kochinsel herum – er war nervös, gereizt und aufgeregt. Travis blieb neben Jodies Schulter stehen. Er hielt die Waffe in der einen, die Flasche Bourbon in der anderen Hand und wischte sich mit dem Handrücken über den Mund.
    »Okay«, sagte er und schien seine Gedanken zu ordnen. »Okay.« Er blickte zu Kane rüber. »Jetzt überprüfen wir alles.« Er zeigte mit der Flasche auf ihn. »Fang hinten an. Und trödle nicht. Wir haben schon genug Zeit mit niedlichem Weintrinken verplempert.«
    Kane riss ihm die Flasche aus der Hand und trank hastig einen Schluck. »Verdammt. Ich bleibe hier. Muss was erledigen.« Er zeigte mit dem Daumen auf die Frauen und schnaubte lachend.
    Travis torkelte voran, klatschte Kane mit der offenen Hand seitlich an den Kopf, riss ihm die Flasche Bourbon aus der Hand und schubste

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