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Die bezaubernde Arabella

Die bezaubernde Arabella

Titel: Die bezaubernde Arabella Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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geworden?« erkundigte sich Seine Lordschaft. »Bin ihr nicht mehr begegnet, seit sie nicht mehr unter Ihrem Schutz steht.«
    »Vermutlich nach Paris gegangen. Warum? Hatten Sie etwa die Absicht, mein Nachfolger zu werden!«
    »Bei Jupiter, so etwas hätte ich mir nicht beifallen lassen dürfen!« gestand Seine Lordschaft offenherzig. »Die hätte mich in einem Monat ruiniert. Was haben Sie für diese grauen Pferde bezahlt, mit denen sie auszufahren pflegte?«
    »Kann mich nicht mehr erinnern.«
    »Auf Ehre«, gestand Lord Fleetwood, »ich hätte mir so etwas nicht leisten können, aber ich will nicht abstreiten, daß sie eine fabelhafte Frau war.«
    »War sie nicht.«
    Lord Fleetwood betrachtete ihn halb neugierig, halb belustigt. »Was ist in Ihren Augen eigentlich etwas wert, Robert? Lohnt überhaupt etwas?« fragte er ihn spöttisch.
    »Ja, meine Pferde«, erwiderte Mr. Beaumaris. »A propos Pferde, welcher Teufel hat Sie geritten, Charles, einen von Litchfields Versagern zu kaufen?«
    »Ach, den Rotbraunen? Hab mich einfach vernarrt«, erklärte Seine Lordschaft, dessen Feuer erwacht war. »Das hat Blut! Wirklich, Robert…«
    »Falls ich einmal in meinen Ställen ein ganz unbrauchbares Pferd finden sollte, werde ich es Ihnen anbieten. Gewiß begeistern Sie sich dafür.«
    Lord Fleetwood war eben im Begriff, diesen Vorwurf empört zurückzuweisen, als der Kammerdiener eintrat und fast entschuldigend meldete, ein Wagen wäre in der Nähe der Auffahrt zu Bruch gekommen und zwei Damen, die darin gefahren, bäten für eine kurze Weile um Unterstand.
    Mr. Beaumaris’ kühle graue Augen verrieten keinerlei Interesse, nur sein Mund schien sich eine Sekunde lang zu straffen. Gelassen sagte er: »Gut. Im Salon ist wohl Feuer? Geben Sie Mrs. Mersey Anweisung, den Ladies dort aufzuwarten.«
    Der Kammerdiener wollte sich eben mit einer Verneigung zurückziehen, als Lord Fleetwood ihn mit einem Wink zurückhielt. »Nein, so leichten Kaufes kommen Sie nicht davon, Robert! So lasse ich mich nicht abfertigen! Wie sehen die Damen aus? Alt? Jung? Hübsch?«
    Ermutigt durch die legere Art Seiner Lordschaft erwiderte er, daß eine der Damen sowohl jung als auch – wofern ihm das Urteil gestattet sei – sehr hübsch wäre.
    »Dann verlange ich, daß Sie diese Frauenzimmer mit angemessener Höflichkeit behandeln, Robert«, sagte Seine Lordschaft bestimmt. »Salon? Herein mit ihnen, Brough!«
    Der Kammerdiener warf einen fragenden Blick auf seinen Herrn, als ob er die Bestätigung des Befehls in Zweifel zöge, aber Mr. Beaumaris entgegnete nur mit seinem gewohnten Gleichmut: »Ganz nach Ihrem Belieben, Charles.«
    »Sie sind ein undankbares Biest«, äußerte Lord Fleetwood, als Brough gegangen war. »Sie verdienen Ihr Glück nicht. Dies ist die Hand der Vorsehung.«
    »Höchst zweifelhaft, ob es sich um paphische Gäste bandelt«, bemerkte Mr. Beaumaris. »Das wollten Sie doch?«
    »Jede Zerstreuung ist besser als gar keine.«
    »Was für eine unhöfliche Bemerkung! Warum ich Sie bloß eingeladen habe?«
    Lord Fleetwood lächelte. »Robert, haben Sie sich wirklich eingebildet, daß Sie mir mit so etwas imponieren können? Es mag eine Menge Laffen geben, die vor Glück aus der Haut führen, wenn sie in Nonpareils Haus eingeladen würden – selbst wenn ihnen dort nichts anderes zu Gebot stünde als eine Partie Piquet…«
    »Sie vergessen den Koch!«
    »Aber ich gehöre nicht zu diesen Laffen«, schloß Seine Lordschaft unerbittlich.
    Mr. Beaumaris’ gewohnte Miene war Kühle und Reserviertheit, zuweilen aber brachte er ein Lächeln zustande, das nicht nur diese Strenge auflockerte, sondern seine Augen in reinster Freude aufflammen ließ. Für gesellschaftliche Anlässe hielt er dieses Lächeln nicht bereit, dort gewährte er nur ein leichtes sardonisches Zucken; wer aber der Ehre teilhaftig wurde, sein anderes Lächeln zu sehen, revidierte sein Urteil über ihn. Wer es nie gesehen, mochte geneigt sein, ihn für einen hochmütigen, unangenehmen Menschen zu halten, obwohl kaum jemand es wagte, solche Kritik an einer Person zu äußern, die, von allen Vorzügen der Geburt und des Reichtums abgesehen, der anerkannte Diktator der Londoner Gesellschaft war. Lord Fleetwood, der dieses Lächeln kannte, bemerkte es auch jetzt, und sein Mund wurde breiter.
    »Wie können Sie solches Zeug reden, Charles? Sie müssen sich doch darüber klar sein, daß fast Ihr einziger Anspruch darauf, en vogue zu sein, dem Umstand zu danken ist, daß ich

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