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Die bezaubernde Arabella

Die bezaubernde Arabella

Titel: Die bezaubernde Arabella Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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stimmt’s, Felix?«
    Mr. Scunthorpe, dem es offenbar Verlegenheit bereitete, so um seine Meinung befragt zu werden, öffnete den Mund, schloß ihn wieder, tat ein gleiches noch einmal und verneigte sich dann verzweifelt.
    »Er findet dich einfach lückenlos vollendet«, erklärte Bertram diese Gebärden. »Kein großer Fachmann in Weibersachen, aber sportlich wunderbar, das kann ich dir versichern. Da wird ihm auch in London keiner imponieren.«
    Arabella betrachtete Mr. Scunthorpe mit Interesse. Er machte den Eindruck eines sehr sanften jungen Mannes; und obwohl die Phantasieweste den modischen Herrn andeutete, schien er doch ein wenig unbeholfen. Sie nickte ihm freundlich zu, er errötete bis über die Ohren und begann zu stottern. Bertram, der nun doch eine Art Vorstellung für angemessen hielt, sagte: »Du kennst ihn nicht, er war in Harrow mit mir. Er ist älter als ich, hat aber keine Spur von Gehirn. Hat nie irgendwas gelernt. Jetzt bin ich ihm auf der Uni in den Weg gelaufen.«
    »Der Uni?« wiederholte Arabella.
    »Na ja, Oxford, du kannst doch nicht vergessen haben, daß ich mich in Oxford auf das erste Examen vorbereite.«
    »Nein, das habe ich natürlich nicht vergessen. Sophy hat es mir geschrieben, und daß der arme James dich nicht begleiten konnte, weil er die Gelbsucht hat. Er hat mir so leid getan! Na, wie ist es dir ergangen, Bertram? Bist du durchgekommen?«
    »Großer Gott, weiß ich es? Eine Aufgabe war verteufelt – na, sorg dich nicht darum. Hauptsache, daß ich Felix dort traf. Gerade ihn habe ich gebraucht.«
    »Ja?« Arabella lächelte freundlich. »Waren Sie auch beim Examen?«
    Mr. Scunthorpe schien allein schon vor dieser Vorstellung zu erschrecken, er schüttelte den Kopf und ließ einen Laut hören, den Arabella für ein Nein hielt.
    »Aber natürlich nicht«, erklärte Bertram. »Hab ich dir denn nicht gesagt, daß absolut nichts in seinen Kopf hineingeht? Er hat nur Freunde in Oxford besucht, und sogar das war ihm schon langweilig, stimmt’s, Felix? Die wollten ihn zu Nachmittagstees schleppen, mit lauter Professoren und Perücken, und der arme Junge verstand kein Wort davon, was geredet wurde. War auch unanständig, ihn zu so was mitzuschleppen, dort konnte er sich nur blamieren. Aber davon wollte ich eigentlich nicht reden. Die Hauptsache ist, Bella, daß Felix mir London zeigen will, er ist ein echter Londoner, immer hier gewesen, seit sie ihn aus Harrow heimschickten.«
    »Und Papa war einverstanden?«
    »Also das ist so, er weiß gar nicht, daß ich da bin«, erklärte Bertram leichthin.
    »Er weiß nicht, daß du da bist?«
    Mr. Scunthorpe räusperte sich. »Einfach ausgerückt. War das einzig Mögliche.«
    Verwundert sah Arabella ihren Bruder an. Der sah ein bißchen schuldbewußt drein, sagte aber: »Nein, so kann man es eigentlich nicht sagen. Ausgerückt bin ich doch wohl nicht.«
    Mr. Scunthorpe berichtigte sich. »Er hat ihm nur einen kleinen Streich gespielt.«
    Bertram schien auch damit nicht einverstanden, aber er unterbrach seinen Einspruch und gestand: »Nun ja, in gewissem Sinn.«
    »Bertram, du mußt verrückt sein!« Arabella war blaß geworden. »Wenn Papa erfährt, daß du ohne Urlaub…«
    »Er erfährt es ja eben nicht«, beschwichtigte Bertram. »Ich schrieb Mama, daß ich Felix getroffen habe und daß er mich zu sich eingeladen hat. So werden sie nicht besorgt sein, wenn ich nicht gleich heimkomme, und sie wissen auch nicht, wo ich bin, denn Adresse habe ich keine angegeben. Aber das bringt mich auf die Sache, über die ich mit dir sprechen wollte, Bella. Hier in der Stadt nenne ich mich Anstey, und wenn ich auch nichts dagegen habe, daß du deiner Patin sagst, ich sei ein Freund von dir, so darfst du ihr auf keinen Fall sagen, ich wäre dein Bruder. Sonst schreibt sie Mutter davon, und dann ist der Teufel los.«
    »Aber, Bertram, wie kannst du dir das erlauben? Papa wird außer sich sein!«
    »Weiß ich. Ich werde eine ordentliche Predigt abbekommen, aber zunächst einmal habe ich meinen Spaß, nachher vertrage ich schon eine Moralpauke«, versicherte Bertram gutgelaunt. »Ich war dazu schon entschlossen, bevor du hierher fuhrst. Hab ich dir nicht selber gesagt, daß du eine Überraschung erleben wirst? Wetten, daß du nicht erraten hast, was für eine?«
    »Nein, das habe ich nicht erraten«, sagte Arabella und ließ sich in einen Stuhl fallen. »Ich bin ganz ratlos, Bertram. Verstehe überhaupt kein Sterbenswörtchen. Wie kannst du es dir leisten, in

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