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Die bezaubernde Arabella

Die bezaubernde Arabella

Titel: Die bezaubernde Arabella Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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Straße. »Hol dich der Teufel!« sagte Mr. Beaumaris. »Dir traue ich zu, daß du uns bis Wimbledon nachläufst! Jetzt bleibt mir nichts anderes übrig, als zu prüfen, ob mein Ansehen groß genug ist, auch dich zu ertragen. Steig ein!«
    Ulysses war sehr außer Atem, aber auf diese Worte hin brachte er sofort die Kraft auf, mit einem Satz in den Wagen zu springen. Er wedelte dankbar, nahm den Platz neben Mr. Beaumaris ein und keuchte beseligt. Mr. Beaumaris hielt ihm einen kleinen Vortrag über die Häßlichkeit der Erpressung, der die Selbstbeherrschung seines Grooms auf eine arge Probe stellte, verwies es ihm, einem Fußgängerhund herausfordernd zuzuheilen, und setzte seine Fahrt nach Wimbledon fort.
    Die verwitwete Herzogin von Wigan, der Schrecken ihrer vier Söhne, dreier überlebender Töchter, zahlreicher Enkel, ihres Faktors, Rechtsanwalts, Arztes und vieler Untergebener, begrüßte ihren bevorzugten Enkel auf charakteristische Weise. Er fand sie dabei, wie sie ihre Nahrung zu sich nahm, indem sie Toast in den Tee stippte und dabei mit der unverheirateten Tochter, die bei ihr lebte, zankte. Zu ihrer Zeit war sie eine große Schönheit gewesen, und Spuren davon waren noch jetzt in dem feinen Knochenbau ihres Gesichts zu erkennen. Besucher begrüßte sie mit einem Adlerblick, vergeudete nie auf irgend jemanden höfliche Fragen und verabscheute alles Moderne zutiefst. Ihre Kinder waren ungemein stolz auf sie und lebten doch in beständiger Angst vor den periodisch eintreffenden Befehlen, sich bei ihr einzufinden. Als ihr Kammerdiener Mr. Beaumaris in das Frühstückszimmer einließ, richtete sie einen durchbohrenden Blick auf ihn und sagte: »Oh, du bist es? Warum bist du seit einer Ewigkeit nicht hier gewesen?«
    Mr. Beaumaris beugte sich tief über ihre Hand und antwortete unbeirrt: »Anläßlich meines letzten Besuches sagten Sie mir, Sie wollten mich nicht mehr sehen, bis ich meine Lebensart gebessert hätte.«
    »So, hast du das etwa?« fragte die Herzogin und schob einen durchtränkten Toast in den Mund.
    »Zuverlässig: ich bin auf dem besten Wege, ein Philanthrop zu werden«, antwortete er mit einer Verneigung vor seiner Tante.
    »Von der Sorte willl ich niemanden um mich haben«, sagte Ihre Gnaden. »Mir dreht es schon den Magen um, daß Caroline hier sitzt und ewig für die Armen strickt. Zu meiner Zeit gab man den Leuten Trinkgeld und basta. Übrigens glaube ich dir kein Wort. Da, tu diesen Papp weg, Caroline, und läute! Daß man sich innerlich mit Tee ausschwemmt, hat noch niemandem gutgetan und wird es auch in Zukunft nicht. Hadleigh soll eine Flasche Madeira bringen – die Sorte, die dein Großvater einkellerte, nicht das Zeug, das Wigan mir unlängst sandte.«
    Lady Caroline nahm das Tablett fort, fragte aber ihre Mutter in beschwörendem Ton, ob Doktor Sudbury das billigen würde.
    »Sudbury ist ein altes Weib, und du bist eine Närrin, Caroline«, erwiderte die Herzogin. »Geh hinaus und lasse mich mit Robert sprechen. Ich konnte es nie leiden, wenn ein Rudel Frauenzimmer um mich war.« Und als Lady Caroline ihre Strickerei aufnahm, fügte sie hinzu: »Erinnere Hadleigh daran, den guten Madeira! Er weiß schon. Nun, was hast du vorzubringen, nachdem du schon einmal so unverschämt warst, dein Gesicht hier zu zeigen?«
    Mr. Beaumaris schloß die Tür hinter seiner Tante, kam zurück und sagte mit trügerischer Unterwürfigkeit, daß es ihn freue, seine Großmutter bei so guter Gesundheit zu finden.
    »Frecher Schlingel«, sagte die Herzogin wohlwollend und ließ ihren Blick über seine stattliche Erscheinung gleiten. »Siehst recht gut aus – würdest es zumindest tun, wenn du nicht in dieser Aufmachung eine solche Figur aus dir machtest. Als ich ein Mädchen war, hätte kein Gentleman sich im Traum beifallen lassen, ungepudert eine Visite zu machen. Das muß ich dir schon sagen! Dein Großvater würde sich im Grab umdrehen, wenn er sähe, wie ihr herabgekommen seid, mit euren engen Röcken, euren gestärkten Kragen und ohne eine Spur von Spitzen am Ärmel. Wenn du in diesen engen Hosen oder Pantalons sitzen kannst, so tue es.«
    »Doch, ich kann mich setzen«, erwiderte Mr. Beaumaris und nahm in dem gegenüberstehenden Stuhl Platz. »Meine Pantalons sind, wie Tante Carolines Gaben für die Armen, gestrickt und passen sich durchaus meinen Wünschen an.«
    »Ha! Dann will ich Caroline Anweisung geben, dir für Weihnachten ein Paar zu stricken. Sie wird hysterische Anwandlungen bekommen, denn

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