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Die bezaubernde Arabella

Die bezaubernde Arabella

Titel: Die bezaubernde Arabella Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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eines gäbe, das dir nicht schmeicheltl Würde sie mir gefallen?«
    »Ja, ich glaube, das würde sie, aber um Ihnen die volle Wahrheit zu sagen, ich gebe keinen Pfifferling darum, ob sie Ihnen gefällt oder nicht.«
    Überraschenderweise stieß sie sich nicht daran, sondern nickte versonnen: »Du sollst sie wohl heiraten. Natürlich nur, wenn sie adelig ist. Du bist kein Caldicot of Wigan, aber du bist wenigstens von guter Abkunft. Ich hätte deiner Mutter nicht erlaubt, in eure Familie einzuheiraten, wenn sie nicht eine der besten gewesen wäre.« Und sie überließ sich ihren Erinnerungen. »Nettes Ding, die Maria. Ich hatte sie lieber als alle meine anderen Rangen.«
    »Ich hatte sie auch gern«, bestätigte Mr. Beaumaris und erhob sich. »Soll ich Arabella einen Heiratsantrag machen und eine Zurückweisung riskieren, oder soll ich versuchen, sie zu überzeugen, daß ich nicht der unverbesserliche Flirt bin, für den sie mich hält?«
    »Mich kannst du das nicht fragen«, sagte die Herzogin unwirsch. »Dir würde es nichts schaden, wenn du einmal eine Abfuhr bekämst. Übrigens habe ich nichts dagegen, daß du sie mir einmal hierherbringst.« Sie streckte ihm die Hand entgegen, doch als er sie geküßt hatte und sie freigeben wollte, hielten ihre Finger ihn fest und sie fragte: »Heraus damit! Was quält dich?«
    Er lächelte ihr zu. »Es quält mich nicht gerade, aber ich hab einmal diesen blöden Wunsch, sie sollte mir die Wahrheit sagen.«
    »Puh! Warum sollte sie das?«
    »Ich kann mir nur einen Grund denken. Das ist es, was mich bedrückt.«

12
    AUF DER HEIMFAHRT von Wimbledon fuhr Mr. Beaumaris durch die Bond Street, und sein gutes Geschick führte ihn Arabella in den Weg, die gerade, von einer nett aussehenden Zofe gefolgt, aus Hockhams Buchladen trat. Er hielt sofort an, sie lächelte, trat an den Wagen heran und rief: »Ach, um wieviel besser er schon aussiehtl Hab ich es Ihnen nicht gesagt?! Ob du mich wohl noch erkennst, Hündchen?«
    Ulysses wedelte gleichmütig, duldete, daß Arabella ihn streichelte, gähnte aber dabei.
    »Um Himmels willen, Ulysses, du mußt dir ein bißchen bessere Manieren anschaffen«, ermahnte ihn Mr. Beaumaris.
    Arabella lachte. »Nennen Sie ihn Ulysses? Warum?«
    »Nun, er scheint ja ein ziemlich unstetes Leben geführt zu haben, und nach dem, was wir davon zu sehen bekamen, war es reich an Abenteuern.«
    »Das stimmt!« Sie sah, wie Ulysses anbetend zu ihm aufblickte, und fuhr fort: »Ich wußte gleich, daß er Ihnen anhängen würde: schauen Sie nur, wie er Sie ansieht!«
    »Diese Anhänglichkeit, Miss Tallant, droht für mich eine ernste Verlegenheit zu werden.«
    »Unsinn! Natürlich haben Sie ihn gern, sonst hätten Sie ihn ja nicht mitgenommen.«
    »Wenn Sie das glauben, so haben Sie keine Idee, bis zu welchen Niedrigkeiten er sich herabwürdigt, um seine Zwecke zu erreichen. Erpressung ist seine Spezialwissenschaft. Er weiß ganz genau, daß ich ihm nichts verweigern kann, wenn ich nicht das bißchen Ansehen verlieren will, das ich bei Ihnen genieße.«
    »Was für eine Absurdität! Ich habe gleich, an der Art, wie Sie ihn anfaßten, gesehen, daß Sie mit Hunden umzugehen verstehen. Und ich bin so froh, daß Sie ihn behalten haben.«
    Sie gab Ulysses einen letzten freundschaftlichen Klaps und trat zurück. Mr. Beaumaris fragte: »Würden Sie mir nicht das Vergnügen bereiten, Sie nach Hause zu fahren?«
    »Nein, es sind ja nur ein paar Schritte.«
    »Trotzdem… schicken Sie Ihre Zofe nach Hause! Ulysses schließt sich meiner Bitte an.«
    Da Ulysses gerade diesen Moment wählte, sich am Ohr zu kratzen, mußte sie lachen.
    »Das ist nur Verlegenheit«, erklärte Mr. Beaumaris. »Kommen Sie!«
    »Nun schön, da Ulysses es gar so sehr wünscht!« sagte sie, nahm die Hand, die er ihr zur Hilfe entgegenstreckte, und stieg in den Wagen. »Mr. Beaumaris bringt mich nach Hause, Maria.«
    Er breitete eine Decke über ihre Knie und sagte über die Schulter: »Was mir da einfällt, Clayton, ich brauche doch etwas aus der Apotheke. Holen Sie mir ein… ein Heftpflaster! Sie können dann zu Fuß nach Hause gehen.«
    »Ein Heftpflaster?« wiederholte Arabella und sah Mister Beaumaris erstaunt an. »Wozu brauchen Sie so etwas?«
    »Rheumatismus«, antwortete Mr. Beaumaris trotzig und setzte seine Pferde in Gang.
    »Sie und Rheumatismus? Sie machen sich wohl über mich lustig?«
    »Durchaus nicht. Es war nur ein Vorwand, mir Clayton vom Hals zu schaffen. Ich hoffe, Ulysses wird als

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