Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Bibel nach Biff

Die Bibel nach Biff

Titel: Die Bibel nach Biff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
Vom Netzwerk:
nicht? Du willst doch nicht, dass die Leute herumlaufen und sich fragen: >He, ist das jetzt Ehebruch, oder was? Lass mich lieber oben liegen.<«
    »Ich weiß nicht, ob es gut ist, so präzise zu sein.«
    »Okay, wie wäre es mit: >Sollten Mann und Frau gegenseitig in ihrem Unaussprechlichen herumhantieren, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass sie Ehebruch begehen, oder zumindest sollten sie es im Hinterkopf behalten.««
    »Na ja, etwas präziser vielleicht doch.«
    »Komm schon, Josh, es ist nicht so einfach wie >Du sollst nicht töten<. Schließlich hat man da eine Leiche und somit eine Sünde, stimmt's?«
    »Ja, Ehebruch ist eine schmierige Angelegenheit.«
    »Tja, ja ... sieh doch, eine Möwe!«
    »Biff, ich weiß es zu schätzen, dass du dich bemüßigt fühlst, für deine Lieblingssünde einzutreten, aber das kann ich gerade gar nicht brauchen. Ich brauche jemanden, der mir bei dieser Predigt hilft. Wie steht es mit unseren Preisungen?«
    »Bitte?«
    »Dem Seligsein.«
    »Wir haben: Selig sind, die es da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit, selig sind, die da geistig arm sind, die reinen Herzens sind, die Jammerlappen, die Sanftmütigen, die ...«
    »Warte, was geben wir den Sanftmütigen?« 
    »Mal sehen, mh, hier: Selig sind die Sanftmütigen, denn ihnen sagen wir: >Braves Hundchen!«
    »Ein bisschen lau.«
    »Ja.«
    »Lass die Sanftmütigen das Erdenreich besitzen.«
    »Kannst du die Erde nicht den Jammerlappen geben?«
    »Also wirklich: keine Jammerlappen. Gib den Sanftmütigen die Erde.«
    »Okay. Den Sanftmütigen die Erde. Los geht's. Selig sind die Friedfertigen, die Trauernden, und das war's.«
    »Wie viele sind es?«
    »Sieben.«
    »Nicht genug. Einen brauchen wir noch. Was ist mit den Schwachköpfen?«
    »Nein, Josh, nicht die Schwachköpfe. Du hast schon genug für die Schwachköpfe getan. Nathanael, Thomas ...«
    »Selig sind die Schwachköpfe, denn sie, mh - ich weiß nicht - werden nie enttäuscht sein.«
    »Nein, mit den Schwachköpfen hört es bei mir auf. Komm schon, Josh, wieso können wir keine überzeugenden Leute in unserem Team haben? Wieso müssen wir nur die Sanftmütigen und die Armen, die Unterdrückten und Verarschten nehmen? Wieso können wir nicht wenigstens einmal sagen: Selig sind die Kräftigen mit Schwertern?«
    »Weil sie uns nicht brauchen.«
    »Okay, aber kein >Selig sind die Schwachköpfe<.«
    »Wer dann?«
    »Schlampen?«
    »Nein.«
    »Wie wäre es mit den Wichsern? Mir fallen fünf oder sechs Apostel ein, die echt gesegnet wären.«
    »Keine Wichser. Ich hab's: Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden.«
    »Okay, schon besser. Was willst du ihnen geben?«
    »Einen Präsentkorb.«
    »Du kannst nicht den Sanftmütigen das Erdreich geben und den anderen einen Präsentkorb.«
    »Gib ihnen das Himmelreich.«
    »Das haben schon die geistig Armen.«
    »Jeder bekommt davon ein wenig.«
    »Okay, dann: >Teilt euch das Himmelreich.<« Ich schrieb es nieder.
    »Die Präsentkörbe könnten wir den Schwachköpfen geben.«
    »KEINE SCHWACHKÖPFE!«
    »Tut mir Leid. Ich fühle nur mit ihnen.«
    »Du fühlst mit allen, Josh. Das ist dein Job.«
    »Ach, ja. Hatte ich vergessen.«
    Wir beendeten die Niederschrift der Predigt nur wenige Stunden bevor Philippus und Thaddäus mit dreitausend von Johannes' Jüngern aus Judäa eintrafen. Josua ließ sie sich auf einem Berg oberhalb von Kapernaum versammeln, dann schickte er seine Apostel in die Menge, um die Kranken zu suchen und zu ihm zu bringen. Den ganzen Morgen vollbrachte er ein Heilungswunder nach dem anderen, und als dann der Nachmittag kam, versammelte er uns bei der Quelle am Fuß des Berges.
    Petrus sagte: »Josua, da sind mindestens noch tausend Leute mehr aus Galiläa auf dem Berg, und sie haben Hunger.«
    »Wie viel Proviant haben wir?«
    Judas trat mit einem Korb vor. »Fünf Laibe Brot und zwei Fische.«
    »Das genügt, aber ihr werdet mehr Körbe brauchen. Und etwa hundert Freiwillige, die helfen, die Speisen zu verteilen. Nathanael, du, Bartholomäus und Thomas, ihr geht in die Menge und sucht mir fünfzig bis hundert Leute, die ihre eigenen Körbe dabei haben. Bringt sie her. Bis ihr zurück seid, haben wir Speisen für alle.«
    Judas warf seinen Korb zu Boden. »Wir haben fünf Laibe ... wie willst du denn ...«
    Josua hob seine Hand, und der Zelot hielt den Mund. »Judas, heute hast du gesehen, wie die Lahmen gehen, die Blinden sehen und die Tauben hören konnten.«
    »Ganz zu schweigen davon,

Weitere Kostenlose Bücher