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Die Bibel nach Biff

Die Bibel nach Biff

Titel: Die Bibel nach Biff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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Händen der Ägypter befreit hat.«
    »Es sei dir vergeben«, sagte Josua. Dann stand er auf. »Was ich bin, ist in euch allen. Der Göttliche Funke, der Heilige Geist vereint euch alle. Es ist der Gott, der in euch allen ist. Begreift ihr das?«
    »Natürlich ist Gott ein Teil von dir«, sagte Jakobus, der Bruder. »Er ist dein Vater.«
    »Nein, in euch allen. Passt auf, nehmt dieses Brot.« Er nahm eine Matze und brach sie in mehrere Teile. Jedem im Zimmer gab er ein Stück und nahm sich selbst auch eines. Dann aß er es.
    »Jetzt ist das Brot ein Teil von mir, ich bin das Brot. Jetzt esst alle davon.«
    Alle sahen ihn an.
    »ESST ES!«, schrie er.
    Also aßen wir. »Jetzt ist es Teil von euch, ich bin ein Teil von euch. Ihr alle habt den gleichen Teil Gottes in euch. Versuchen wir es noch mal. Gebt mir diesen Wein.«
    Und so ging es immer weiter, stundenlang, und ich glaube, als der Wein leer war, begriffen die Apostel wirklich, was Josua ihnen sagte. Dann ging die Bettelei los, da wir alle Josua anflehten, die Idee aufzugeben, dass er sterben musste, um uns alle zu retten.
    »Bevor alles vorbei ist«, sagte er, »werdet ihr mich verleugnen.«
    »Nein, das tun wir nicht«, sagte Petrus.
    »Ihr werdet mich dreimal verleugnen, Petrus. Ich erwarte es nicht nur, ich befehle es. Wenn sie euch festnehmen, weil sie mich festnehmen, kann niemand mehr den Menschen die gute Botschaft überbringen. Also, Judas, mein Freund, komm her.«
    Judas ging zu Josua, der ihm etwas ins Ohr flüsterte und ihn dann wieder auf seinen Platz am Tisch schickte. »Einer von euch wird mich heute Nacht verraten«, sagte Josua. »Oder nicht, Judas?«
    »Was?« Judas sah sich nach uns anderen um, doch als er merkte, dass keiner zu seiner Verteidigung aufsprang, hetzte er die Treppe hinunter. Petrus wollte ihm nach, doch Josua hielt den Fischer bei den Haaren und riss ihn von den Beinen.
    »Lass ihn gehen.«
    »Es sind nur zweihundert Meter bis zum Palast des Hohe- priesters«, sagte Josef von Arimathäa. »Wenn er auf direktem Weg dorthin geht.«
    Josua hob eine Hand, um uns zum Schweigen zu bringen.
    »Biff, lauf zu Simons Haus und warte. Allein kannst du dich am Palast vorbeischleichen, ohne gesehen zu werden. Sag Maggie und den anderen, dass sie auf uns warten sollen. Wir anderen gehen durch die Stadt und durch das Hinnomtal, damit wir nicht am Palast des Hohepriesters vorbei müssen. Wir treffen uns in Betanien.«
    Ich sah Petrus und Andreas an: »Ihr lasst nicht zu, dass er sich stellt?«
    »Natürlich nicht.«
    Schon lief ich in die Nacht hinaus, fragte mich, während ich noch rannte, ob Josua es sich anders überlegt hatte und von Betanien aus in die Wüste fliehen wollte. Da schon hätte ich wissen müssen, dass man mich reingelegt hatte. Kaum glaubst du, jemandem trauen zu können, da lügt er dich schon an.
    Simon kam an die Tür und ließ mich herein. Er hielt seinen Finger an die Lippen und gebot mir, leise zu sein. »Maggie und Martha sind hinten. Sie sind dir böse. Wie alle anderen auch. Jetzt werden sie mir böse sein, weil ich dich ins Haus gelassen habe.«
    »Tut mir Leid«, sagte ich.
    Er zuckte mit den Schultern. »Was können sie schon machen? Es ist mein Haus.«
    Ich marschierte direkt durchs Wohnzimmer in einen zweiten Raum, der zu den Schlafkammern, zur Mikveh und auf den Hof führte, wo die Speisen zubereitet wurden. Ich hörte Stimmen aus einer der Kammern. Als ich eintrat, blickte Maggie auf, die eben dabei war, Martha das Haar zu flechten.
    »Da kommst du also, um mir zu sagen, dass es vollbracht ist«, sagte sie. Tränen stiegen ihr in die Augen, und mir war, als müsste ich zusammenbrechen, sobald sie weinen sollte.
    »Nein«, sagte ich. »Er ist mit den anderen auf dem Weg hierher. Durchs Hinnomtal, so dass es ein paar Stunden dauern wird. Aber ich habe einen Plan.« Ich zog das Ying-Yang- Amulett, das Wonne mir gegeben hatte, aus meiner Tunika und ließ es vor ihren Nasen baumeln.
    »Du planst, Josua mit hässlichem Schmuck zu bestechen?«, fragte Martha.
    Ich deutete auf die winzigen Korken an beiden Seiten des Amuletts. »Nein, ich plane, ihn zu vergiften.«
    Ich erklärte Maria und Martha die Wirkung des Giftes, und dann warteten wir, zählten im Geiste die Stunden, während die Apostel durch Jerusalem liefen, zum Essenertor hinaus ins steile Tal von Ben Hinnom, wo Tausende Gräber in den Fels gehauen waren, wo einst ein Fluss gewesen war und sich jetzt nur noch Salbei, Zypressen und Disteln in die Spalten des

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