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Die Bibel nach Biff

Die Bibel nach Biff

Titel: Die Bibel nach Biff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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Richtung ... (und so weiter). Wie viel Wasser ist für diese Reise nötig? Gebt Eure Antwort in Viertelfässchen.«
    »Fünf«, sagte Josua, sobald sie nicht mehr redeten. Und alle staunten.
    Ein Murren ging durch die Menge. Eine Frau rief: »Er ist ganz sicher der Messias.«
    »Gottes Sohn ist gekommen«, sagte ein anderer.
    »Ihr seid echt keine Hilfe«, rief ich ihnen zu.
    »Das gildet nicht, das gildet nicht!«, rief der Jüngste unter den Priestern.
    Judas und Matthäus hatten die Rechenaufgabe in die Steinplatten des Hofes gekratzt, während der Priester sie formulierte, doch hatten sie lange schon den Überblick verloren. Sie blickten auf und schüttelten die Köpfe.
    »Fünf«, wiederholte Josua.
    Die Priester sahen sich an. »Das stimmt, nur gibt es Euch noch keine Erlaubnis, im Tempel Menschen zu heilen.«
    »In drei Tagen wird es keinen Tempel mehr geben, denn ich werde ihn zerstören, und damit auch Euer ganzes Otternnest. Drei Tage später wird ein neuer Tempel zu Ehren meines Vaters errichtet sein.«
    Da schlang ich meine Arme um seine Brust und schleppte ihn zum Tor. Die anderen Apostel nahmen uns schützend in die Zange. Dahinter drängte die Menge heran. Hunderte zogen mit uns.
    »Warte, ich bin noch nicht fertig!«, schrie Josua.
    »Bist du wohl.«
    »Nun also ist der wahre König Israels gekommen, um uns das Reich Gottes zu bringen!«, rief eine Frau.
    Petrus gab ihr einen Klaps auf den Hinterkopf. »Hört auf zu helfen.«
    Mit Hilfe der schieren Masse von Menschen konnten wir Josua aus dem Tempel und durch die Straßen Jerusalems zum Hause Josefs von Arimathäa zu schaffen.
    Josef ließ uns herein und führte uns ins obere Zimmer, das ein hohes, steinernes Gewölbe besaß, dicke Teppiche am Boden und an den Wänden, Berge von Kissen und einen langen, flachen Esstisch. »Hier seid Ihr sicher, nur weiß ich nicht wie lange. Es wurde bereits eine Sitzung des Sanhedrin einberufen.«
    »Aber wir kommen doch eben erst vom Tempel«, sagte ich. »Wie das?«
    »Ihr hättet mich ergreifen lassen sollen«, sagte Josua. »Der Tisch wird zum Passahfest der Essener eingedeckt«, sagte Josef. »Bleibt doch zum Abendessen.«
    »Um das Passahfest vor der Zeit zu begehen? Wieso?«, fragte Johannes. »Wozu mit den Essenern feiern?«
    Josef wandte sich für seine Antwort von Josua ab. »Weil die Essener zum Fest keine Lämmer schlachten.«
     
     
    Dienstag
    An jenem Abend schliefen wir alle oben in Josefs Haus. Am Morgen ging Josua hinunter. Er blieb eine Weile fort, dann kam er wieder die Treppe herauf.
    »Sie wollen mich nicht gehen lassen«, sagte er.
    »Sie?«
    »Die Apostel. Meine eigenen Apostel wollen mich nicht gehen lassen.« Er trat wieder an die Treppe. »Ihr mischt euch in den Willen Gottes ein!«, rief er hinunter. Er wandte sich wieder zu mir um. »Hast du ihnen gesagt, dass sie mich nicht gehen lassen sollen?«
    »Ich? Ja.«
    »Das kannst du nicht machen.«
    »Ich habe Nathanael zu Simon geschickt, um Maggie zu holen. Er ist allein zurückgekommen. Maggie wollte nicht mit ihm sprechen, Martha aber schon. Die Tempelsoldaten waren dort.«
    »Und?«
    »Was und? Sie wollten dich verhaften.«
    »Sollen sie doch.«
    »Josua, du musst dich nicht opfern, um irgendwas zu beweisen. Du könntest verhandeln.«
    »Mit dem Herrn?«
    »Abraham hat es getan. Weißt du noch? Über die Zerstörung von Sodom und Gomorrah. Es fängt damit an, dass er den Herrn überredet, die Städte zu verschonen, wenn er fünfzig rechtschaffene Männer findet, aber am Ende handelt er den Herrn auf zehn herunter. So was in der Art könntest du auch versuchen.«
    »Darum geht es doch überhaupt nicht, Biff.« Er kam zu mir herüber, aber ich merkte, dass ich ihm nicht in die Augen sehen konnte und trat an eines der großen Bogenfenster mit Blick auf die Straße. »Ich fürchte mich davor ... vor dem, was passieren wird. Mir fällt ein ganzes Dutzend Dinge ein, die ich diese Woche lieber täte, als mich opfern zu lassen, aber ich weiß, dass es geschehen muss. Als ich den Priestern gesagt habe, ich würde den Tempel in drei Tagen niederreißen, meinte ich damit, dass alle Korruption, alle Heuchelei, alle Rituale des Tempels die Menschen daran hindern, Gott zu erkennen, zerstört würden. Und am dritten Tag, wenn ich wiederkehre, wird alles neu sein, und das Reich Gottes ist überall. Ich komme wieder, Biff.«
    »Ja, ich weiß, das hast du gesagt.«
    »Na, dann glaub an mich.«
    »Wiederauferstehungen hast du nicht gut drauf, Josh. Du

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