Die Bibel - Neues Leben
geschlachtet. 39 Wenn einmal ein Schaf von einem wilden Tier gerissen wurde, durfte ich es dir nicht bringen, sondern ich habe es selbst ersetzt. Du hast jedes aus der Herde gestohlene Schaf aus meiner Hand gefordert, ganz gleich, ob es bei Tag oder Nacht gestohlen wurde. 40 Ich litt unter der sengenden Hitze des Tages und unter der Kälte der Nacht, oft konnte ich nicht schlafen. 41 20 Jahre bin ich nun bei dir gewesen – 14 Jahre habe ich für deine beiden Töchter gearbeitet und sechs Jahre für die Herde. Und du hast meinen Lohn zehnmal verändert! 42 Hätte der Gott meines Großvaters Abraham und der Ehrfurcht gebietende Gott meines Vaters Isaak mir nicht beigestanden, dann hättest du mich mit leeren Händen fortgeschickt. Aber Gott hat gesehen, wie schwer ich für dich gearbeitet habe und wie schlecht du mich behandelt hast. Deshalb ist er letzte Nacht für mich eingetreten.«
Jakobs Vertrag mit Laban 43 Laban antwortete Jakob: »Diese Frauen sind meine Töchter, diese Kinder sind meine Enkel und diese Schafe und Ziegen und alles, was du hier siehst, gehört im Grunde mir. Doch was kann ich jetzt noch für meine Töchter oder Enkel tun? 44 Lass uns einen Friedensvertrag miteinander schließen und uns dann zur Erinnerung ein Denkmal errichten.«
45 Da nahm Jakob einen Stein und richtete ihn als Gedenkstein auf. 46 Seine Männer ließ er Steine sammeln und zu einem Haufen aufschichten. Dann aßen sie gemeinsam auf dem Steinhaufen. 47 Laban nannte den Steinhaufen Jegar-Sahaduta und Jakob nannte ihn Gal-Ed 71 .
48 »Dieser Steinhaufen soll uns an unser Abkommen erinnern«, sagte Laban. Darum heißt der Steinhaufen Gal-Ed. 49 Man nannte ihn auch Mizpa 72 , denn Laban fuhr fort: »Der HERR passe auf, ob wir die Bedingungen einhalten, wenn wir nicht beieinander sind. 50 Ich werde nicht erfahren, ob du meine Töchter schlecht behandelst oder dir noch weitere Frauen nimmst, aber Gott wird es sehen 73 . 51 Dieser Steinhaufen und dieser Gedenkstein, die ich zwischen uns errichtet habe, 52 stehen zwischen uns als Zeugen unseres Vertrags. Ich werde diese Linie nicht in böser Absicht gegen dich und du wirst sie nicht in böser Absicht gegen mich überschreiten. 53 Ich rufe den Gott unserer Vorfahren – den Gott deines Großvaters Abraham und den Gott meines Großvaters Nahor – an. Er soll denjenigen von uns bestrafen, der dem anderen Unrecht tut.«
Nachdem Jakob bei dem Ehrfurcht gebietenden Gott seines Vaters Isaak geschworen hatte, 54 brachte er ihm dort im Bergland ein Opfer dar und lud alle Anwesenden zum Essen ein. Sie aßen und verbrachten an diesem Ort auch die Nacht.
32
1 Am nächsten Morgen stand Laban früh auf, küsste seine Töchter und Enkel und segnete sie. Dann kehrte er nach Hause zurück.
Jakob schickt Esau Geschenke 2 Und Jakob zog weiter. Und es begegneten ihm Engel Gottes. 3 Als Jakob sie sah, rief er: »Das ist Gottes Lager!« Und er nannte den Ort Mahanajim 74 .
4 Dann schickte Jakob Boten vor sich her zu seinem Bruder Esau nach Edom, ins Land Seïr. 5 Er trug ihnen auf: »Richtet meinem Herrn Esau folgende Botschaft aus: ›Ich, dein Diener Jakob, habe bis vor kurzem bei unserem Onkel Laban gelebt 6 und besitze mittlerweile Rinder, Esel, Schafe, Ziegen und viele Sklaven und Sklavinnen. Ich sende dir diese Boten in der Hoffnung, dass du uns freundlich aufnimmst.‹«
7 Die Boten kehrten mit dieser Nachricht zurück: »Wir sind zu deinem Bruder Esau gekommen. Er zieht dir jetzt mit 400 Mann entgegen!« 8 Darüber erschrak Jakob sehr und er bekam Angst. Er teilte seine Leute sowie seine Schafe, Rinder und Kamele in zwei Lager, 9 weil er dachte: »Wenn Esau das eine Lager angreift und es niedermacht, kann wenigstens das andere entkommen.«
10 Dann betete Jakob: »O Gott meines Großvaters Abraham und meines Vaters Isaak – HERR , du hast mir geboten: ›Kehre zurück in deine Heimat und zu deinen Verwandten. Ich will dir Gutes tun.‹ 11 Ich bin es nicht wert, dass du mir, deinem Diener, mit so großer Treue und grenzenloser Liebe begegnest. Nur mit einem Wanderstock überquerte ich einmal den Jordan und nun füllt mein Besitz zwei Lager! 12 O HERR , rette mich vor meinem Bruder Esau. Ich habe Angst, dass er kommt, um mich, meine Frauen und meine Kinder zu töten. 13 Doch du hast versprochen: ›Ich will dir Gutes tun und deine Nachkommen so zahlreich machen wie den Sand am Meer, den man nicht zählen kann.‹«
14 Jakob schlug dort sein Nachtlager auf und stellte von seinem Besitz ein
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