Die Bibel - Wissen auf einen Blick
verschweigen sie zunächst. Der Pharao jedoch sieht den Wunsch lediglich als Zeichen dafür, dass die Israeliten mit ihrer Sklavenarbeit nicht ausgelastet sind und bürdet ihnen weitere Arbeiten auf. Als nun die Normen nicht mehr erfüllt werden, bestrafen die ägyptischen Aufseher die hebräischen Unteraufseher, welche sich daraufhin bitterlich bei Moses und Aaron beklagen. Gott jedoch schickt die beiden erneut zum Pharao, um diesen zu bitten, das Volk Israel ziehen zu lassen. Die Weigerung des Pharao sieht er kommen und kündigt ein gewaltiges göttliches Strafgericht an.
Die zehn Plagen
Als der Pharao stur bleibt, verwandelt Aaron das Wasser des Nils mit Hilfe eines wundertätigen Stabes in Blut, was dazu führt, dass alle Fische sterben. Da das Herz des Pharao dennoch hart bleibt, beschwört Aaron eine Froschplage herauf. Als sich die Tiere sogar in Betten und Backöfen einfinden, verspricht der Pharao Moses, die Israeliten gehen zu lassen, wenn Moses das Land nur von den Fröschen befreie. Doch er hält sein Versprechen nicht. Daraufhin senden die Brüder Stechmücken über das Land, gefolgt von Hundsfliegen. Wieder verspricht der Pharao die Freiheit für ein Ende der Plage und wieder hält er sein Versprechen nicht. Daraufhin schickt Gott durch Aaron eine Viehpest. Anschließend werden die Menschen von Geschwüren befallen. Dann folgt Hagel. Als Nächstes schicken die Brüder Heuschreckenschwärme, die alles kahl fressen, gefolgt von einer Finsternis, die drei Tage andauert. Der Pharao bietet nun an, die Israeliten ziehen zu lassen. Als Moses jedoch fordert, dass sie ihren Besitz mitnehmen dürfen, jagt der Herrscher ihn zornig davon.
Pessach
Das Pessach- oder Paschafest wird von den Juden jährlich in Erinnerung an den Auszug aus Ägypten am 14. Tag des Frühlingsmonats Nisan gefeiert. Das Fest dauert sieben Tage, während derer nur Brot gegessen werden darf, das innerhalb von 18 Minuten fertiggestellt ist, damit es nicht säuert (so genannte „Matzen“). Der wichtigste Teil ist der Sederabend, der mit einem Besuch in der Synagoge beginnt, dem ein Mahl folgt. Der Ablauf des Fests besteht vor allem aus Gebeten und einer Vielzahl symbolischer Speisen, so zum Beispiel Bitterkräutern, die an das bittere Los in Ägypten erinnern sollen.
Pessach und Auszug
Nun kündigt Gott Moses und Aaron an, dass die zehnte Plage die letzte sein solle. Jede israelische Familie solle am 14. des Monats ein Lamm schlachten und mit seinem Blut die Hauspfosten bestreichen. Nachts sollen sie das Fleisch über dem Feuer braten und dann im Stehen und in Reisekleidung mit ungesäuertem Brot und bitteren Kräutern ihr Mahl begehen. Währenddessen werde er durch Ägypten schreiten und alle Erstgeborenen bei Mensch und Vieh erschlagen. Nachdem dies geschehen ist, lässt der Pharao Moses und Aaron noch in der Nacht zu sich rufen und fordert sie auf, sein Reich umgehend zu verlassen. Die Bibel berichtet, dass ihnen Gott als Wolkensäule vorangezogen sei.
Als siebte Plage sendet Gott Hagel über Ägypten. Oft wird von den „Sieben Plagen über Ägypten“ gesprochen, doch das ist falsch. Ägypten wurde von zehn Plagen heimgesucht, die sieben Plagen stammen aus der Apokalypse und sollen sich vor dem Weltuntergang abspielen.
(c) Interfoto München
Macht über Wind und Wellen
(Hamburger Gebetbuch, Der Durchzug durch das Rote Meer, 1427)
Eine überschaubare Szenerie hat der unbekannte Maler dieses jüdischen Gebetbuches aus dem Durchzug der Israeliten durch das Rote Meer gemacht. Während vorne die Israeliten mit ihrem Vieh und ihren Wickelkindern auf dem Arm durch die Fluten waten – obwohl es in der Bibel heißt, sie wären trockenen Fußes hindurchgezogen – folgen kaum dahinter die Ägypter auf ihren Pferden, denen das Wasser teilweise schon bis zum Hals steht. Doch obwohl das Wasser rot gezeichnet ist, sind sich die Bibelforscher inzwischen relativ sicher, dass der biblische Text das Schilfmeer meinte, ein seichtes Gewässer am nördlichen Ende des Golfes von Suez, das mit dem Roten Meer lediglich verbunden war.
Verfolgung durch den Pharao
Obwohl der Pharao und sein Volk nach dem Tod der Erstgeborenen die Israeliten zum Teufel wünschten, reut sie deren Weggang, kaum dass sie erfahren haben, dass ihre Fronarbeiter wirklich aufgebrochen sind. Mit 600 auserlesenen Streitwagen und noch viel mehr gewöhnlichen, jeder mit drei Soldaten besetzt, nimmt der Pharao die Verfolgung auf (Ex 14,5 ff.). Wieder heißt es, dass der Herr sein
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