Die Bibel - Wissen auf einen Blick
Volk verkündet, so berichtet die Bibel, sei allen die Herrlichkeit des Herrn in einer Wolke über der Wüste erschienen. Am Abend erscheint dann, wie versprochen, ein Wachtelschwarm, der das ganze Lager bedeckt. Am darauffolgenden Morgen liegt Tau auf dem Boden. Als er verdunstet, bleibt etwas Feines, Knisterndes, Reifähnliches zurück. Die Bibel schreibt, die Israeliten hätten so etwas noch nie gesehen und einander gefragt: „Man hu?“ („Was ist das?“, daher das Wort „Manna“). Moses gebietet dem Volk, das von Gott versprochene Brot einzusammeln und zwar jeder einen Gomer (3,6 Liter) pro Kopf seiner Zeltgemeinschaft. Er befiehlt auch, dass nichts bis zum nächsten Morgen übrig gelassen werden soll. So will er wohl das Zutrauen in Gott prüfen. Jedenfalls erzählt die Bibel, dass heimlich gehortete Vorräte faul und wurmig geworden seien. Am sechsten Tag jedoch wird das Volk angewiesen, die doppelte Menge Manna zu sammeln. Diesmal befiehlt Moses ausdrücklich die Reste aufzubewahren, um am nächsten Tag, dem Sabbat, zu ruhen. Als einige von ihnen trotzdem am Sabbat hinausgehen, finden sie nichts und werden von Moses getadelt.
Die Suche nach dem wahren Manna
Die Bibel berichtet, dass die Speise vom Himmel weiß wie Koriandersamen und süß wie Honig gewesen sei. Man habe sie kochen und backen können, musste sie aber im Morgengrauen sammeln, da sie geschmolzen sei, wenn es zu heiß geworden war. Zahlreiche Botaniker haben seitdem versucht, das Manna zu identifizieren. Die gängigste Vermutung ist, dass vom Saft einer Tamariskenart die Rede ist, den die Pflanze absondert, wenn sie von Schildläusen befallen wird. Andere Forscher gehen von einer essbaren Flechte aus.
Die „Mannalese“ (Öl auf Holz) ist eines von vier Seitenbilder von Dierick oder Dirk Bouts (um 1415–1475) Abendmahlaltar. Die anderen sind das Pessachmahl beim Auszug aus Ägypten, die Speisung des Propheten Elijas in der Wüste durch einen Engel und der Besuch des Priesterkönigs Melchisedek mit Brot und Wein als Zeichen der Gastfreundschaft bei Abraham.
(c) twinbooks, München
Der Berg der Gebote
(Michelangelo, Moses mit den Gesetzestafeln, um 1515)
Wenige Päpste in der Geschichte haben so in weltlicher Pracht geschwelgt wie Julius II. Für seinen Nachruhm gab er schon zu Lebzeiten bei Michelangelo ein monumentales Grabmal in Auftrag, das in einer Kapelle des Petersdoms aufgestellt werden sollte. Doch aufgrund der Geldknappheit des Papstes zogen sich die Arbeiten hin und am Ende stellte Michelangelo lange nach dem Tod des Papstes ein Monument fertig, das sehr viel kleiner geriet als es ursprünglich geplant war. Heute sind davon zwei Sklavenfiguren und der gewaltige Moses erhalten.
Die Anweisungen Gottes
Michelangelo stellt Moses nach seiner Rückkehr vom Berg Sinai dar. Der Berg ist knapp 2 300 Meter hoch und liegt im gebirgigen Süden der Sinai-Halbinsel. Moses steigt auf den Berg und redet mit Gott, der dem Volk Israel einen Bund anbietet, wenn es denn getreu auf seine Stimme höre. Moses muss mehrmals hinauf- und hinabsteigen um zwischen Gott und dem Volk zu vermitteln. Schließlich gebietet ihm Gott, seinen Bruder Aaron mit hinaufzunehmen und trägt dann beiden die Zehn Gebote vor. Wieder im Lager hat Moses dem Volk noch zahlreiche weitere „Gesetze“ zu verkünden. Es geht um den richtigen Bau von Altären, den Umgang mit Sklaven, die Bestrafung von Mord und Körperverletzung, Diebstahl, sexueller Nötigung, Zauberei und Unzucht mit Tieren. Dazu kommen Vorschriften zum Zins- und Pfandrecht, Bestimmungen über Zeugenaussagen vor Gericht und das Gebot, jährlich das Pessachfest sowie den Anfang („Schawuot“) und das Ende der Ernte („Sukkot“ oder Laubhüttenfest) zu feiern.
Die Zehn Gebote
1. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben!
2. Du sollst den Namen Gottes nicht entweihen!
3. Du sollst den Sabbat heiligen!
4. Du sollst Vater und Mutter ehren!
5. Du sollst nicht morden!
6. Du sollst nicht ehebrechen!
7. Du sollst nicht stehlen!
8. Du sollst kein falsches Zeugnis gegen deinen Nächsten geben!
9. Du sollst nicht das Haus deines Nächsten begehren!
10. Du sollst nicht die Frau deines Nächsten begehren, nicht seinen Knecht, seine Magd, sein Rind, seinen Esel und nichts von dem, was ihm gehört!
Bundeslade und Gesetzestafeln
Nachdem das Volk Gottes Gesetze akzeptiert habe, so heißt es, habe Moses alle aufgeschrieben und danach ein Opfer gebracht zum Zeichen für den geschlossenen Bund zwischen
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