Die Bibel - Wissen auf einen Blick
Samuel heißt es, dass in den Reihen der Philister mehrere Riesen kämpften. Der Erste habe den erschöpften David erschlagen wollen, doch Absichaj, der Sohn des Zeruja, rettet ihn. Den zweiten Riesen erschlägt Sibbechaj aus Kusch. Schließlich tritt ein dritter Riese namens Goliath aus Gat auf. Den habe Elchanan, der Sohn Jairs erschlagen. Die meisten Bibelforscher gehen davon aus, dass diese Goliathgeschichte älter ist. Sie vermuten, dass die Heldentat erst später in die Biografie Davids eingefügt wurde.
Konflikt mit Saul
David schließt Freundschaft mit Sauls Sohn Jonathan. Saul aber beginnt, ihm seine Heldentaten zu neiden und trachtet ihm nach dem Leben. Auch die Hand seiner Tochter verweigerte er ihm zunächst und fordert stattdessen die Vorhäute von 100 Philistern als Brautpreis. Als David ihm an Stelle der 100 geforderten ganze 200 bringt, muss Saul in die Heirat einwilligen, versucht aber weiterhin, ihn zu ermorden. Das weiß Davids Frau, Sauls Tochter Michal, allerdings zu verhindern. David muss fliehen, lebt eine Weile als Räuber, verbündet sich zeitweise sogar mit den Philistern und besiegt die gefährlichen Amalektiter.
Als erster Bildhauer seit der Antike schuf Michelangelo (1475–1564) wieder nackte, freistehende Plastiken. Das Original seines lässigselbstbewussten Davids mit der Schleuder über der Schulter befindet sich in der Kunstakademie, die Kopie vor dem Rathaus von Florenz, der Stelle, für die der David ursprünglich geschaffen wurde.
(c) Interfoto München
Der Besuch bei der Hexe
(Mampi, Saul bei der Totenbeschwörerin von Endor, um 1891)
Der Besuch bei der Totenbeschwörerin von Endor gilt als der absolute Tiefpunkt in König Sauls Leben. Die meisten Künstler haben die „Hexe“ daher auch abstoßend hässlich und unheimlich dargestellt. Dabei beschreibt sie die Bibel eigentlich als eine hilfsbereite und großherzige Frau.
Der ratlose König
Wieder einmal stehen sich die Heere der Philister und der Israeliten gegenüber (1 Sam 28,5 ff.). Saul hat seine letzten Reserven ausgeschöpft, als er aber das Lager der Philister sieht, wird ihm angst und bange. Außerdem ist da noch David, der sich gerade mit den Philistern verbündet hat. Saul wendet sich in seiner Furcht an Gott. Doch „der Herr antwortete ihm nicht; weder durch Träume, noch durch die heiligen Lose, noch durch Propheten“. Da beschließt Saul, sich in seiner Not an eine Totenbeschwörerin zu wenden, um den mittlerweile verstorbenen Propheten Samuel zu befragen. Es gibt jedoch ein Problem: Nach dem Gesetz des Moses ist die Beschwörung von Toten „dem Herrn ein Gräuel“. Und Saul selbst hat Totenbeschwörer und Wahrsager stets mit Eifer verfolgt. Seine Diener wissen jedoch, dass in Endor noch immer eine Totenbeschwörerin lebt.
Das Problem mit der Hexe
Die Hexe von Endor stellte die Theologen der frühen Kirche vor ein großes Problem. Dass sie Verbotenes trieb und man Tote nicht beschwören durfte, darin waren sich alle einig. Die Frage war: Konnten Hexen Tote beschwören – und so einiges Andere? Immerhin sagt ja die Bibel, an deren wortwörtlichen Wahrheitsgehalt man fest glaubte, in Endor sei Samuel erschienen. Trotzdem entschied man sich anfangs dagegen. Die katholische Kirche sah nicht die Hexerei selbst, sondern den Glauben an Hexerei als Sünde an. Karl der Große befahl ausdrücklich die Todesstrafe für alle, die jemanden „nach Weise der Heiden“ als Hexe töten. Erst am Ausgang des Mittelalters kippte diese Überzeugung und machte einer hysterischen Angst vor Hexen Platz.
Begegnung mit Samuel
Saul zieht also verkleidet und mit zwei seiner Diener nach Endor. Bei der Totenbeschwörerin angekommen, weist diese ihn jedoch darauf hin, dass er sie mit seinem Wunsch in Lebensgefahr bringe. Als er sie auch noch bittet, Samuel zu rufen, erkennt sie den König unter der Verkleidung und erschrickt. Er jedoch schwört ihr, dass ihr nichts geschehen werde. Die Frau lässt also Samuel erscheinen – wie sie dies macht, das erzählt die Bibel nicht. Doch Samuel hat Saul nichts Gutes zu verheißen. Er bestätigt ihm, was Saul längst befürchtet: Gott hat ihn verlassen und David zum neuen König erwählt. Saul und seine Söhne würden am nächsten Tag in der Schlacht getötet werden und ganz Israel in die Hand der Philister fallen.
Bei diesen Worten bricht Saul kraftlos und gebrochen zusammen. Die Totenbeschwörerin sagt daraufhin zu ihm: „Ich habe mein Leben aufs Spiel gesetzt, und deine Anordnung
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