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Die Bibel - Wissen auf einen Blick

Die Bibel - Wissen auf einen Blick

Titel: Die Bibel - Wissen auf einen Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christa Poeppelmann
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Volkes, das die Israeliten meist als Feinde begriffen. Ihr Mann jedoch stammte aus Israel und war mit seiner Familie während einer Hungersnot nach Moab ausgewandert. Er starb aber, ebenso wie sein Bruder und sein Vater. Zurück bleiben drei mittellose Frauen: Rut, ihre Schwägerin Orpa und beider Schwiegermutter Noemi. Noemi will in ihr Land zurückkehren und rät ihren Schwiegertöchtern, sich in Moab neue Männer zu suchen. Orpa gehorcht weinend, Rut aber weigert sich schlichtweg. Was sie Noemi sagt, kommt einer Liebeserklärung gleich: „Wo du hingehst, da will auch ich hingehen, und wo du weilst, da weile auch ich. Dein Volk ist mein Volk und dein Gott ist mein Gott.“ So ziehen die beiden nach Bethlehem, sind jedoch bettelarm. Rut geht deshalb auf die Felder, die gerade abgeerntet werden, um die zurückbleibenden Ähren aufzulesen. Zufällig kommt sie auf das Feld des reichen Boas, eines Verwandten ihres verstorbenen Schwiegervaters. Er hat von ihrer Treue zu Noemi gehört und sorgt dafür, dass sie Verpflegung erhält und auch sicher vor den Übergriffen der Knechte ist.
    Die Leviratsehe
    Nach dem jüdischen Gesetz musste ein unverheirateter Mann die Witwe seines Bruders heiraten, wenn dieser kinderlos gestorben war. Der erstgeborene Sohn galt dann als Erbe des Bruders. Im Buch Exodus (28,1 f.) wird sogar von Tamar erzählt, die ihren Schwiegervater verführte, weil er ihr seinen jüngsten Sohn nicht geben wollte. Ihr wird ausdrücklich Recht gegeben. Ob auch ein entfernter Verwandter wie Boas aber verpflichtet war, Rut zu heiraten, ist nicht sicher.
Nachts auf der Tenne
    Noemi jedoch wittert eine Chance. Nach jüdischer Tradition haben unverheiratete Verwandte kinderlose Witwen aus ihrer Sippe zu heiraten. Außerdem scheint Boas sehr angetan von Rut. Sie befiehlt der Schwiegertochter, sich zu waschen, zu salben und ihre schönsten Gewänder anzulegen. So soll sie nachts auf den Scheunenboden gehen, wo Boas schläft, um sein Korn zu bewachen, und sich zu seinen Füßen legen. In der Nacht wacht Boas auf und entdeckt Rut, die ihn daraufhin an seine Verwandtschaftspflicht erinnert. Er – offensichtlich ein schon älterer Mann – ist von ihrem Wunsch entzückt. Es gibt jedoch noch einen näheren Verwandten. Boas geht am nächsten Tag zu diesem und fragt ihn, ob er Noemi das Land ihres Mannes abkaufen und so dessen Erbe werden will. Als der Mann erfährt, dass auch Rut zum Erbe gehört und er sie zur Frau nehmen müsste, weigert er sich. Also können Rut und Boas heiraten.

Auf Nicolas Poussins (1594–1665) Sommerbild (Öl auf Leinwand) bedankt sich Rut im Vordergrund auf den Knien bei Boas für die Wohltaten, die er ihr gewährt. Wie die anderen Jahreszeitenbilder Poussins hängt das Werk im Louvre in Paris.
    (c) akg, Berlin

Alter König und junger Hoffnungsträger
(St. Martin in Zillis, König David, 1109–1114)
    Mit den Büchern Samuels beginnt die Geschichte des Königtums in Israel. Samuel war Prophet und der letzte Richter Israels. Als er im Alter von seinem Amt zurücktritt und das Volk mit seinen Söhnen, die er zu Nachfolgern ernannt hat, nicht zufrieden ist, fordert es von ihm einen König, wie ihn andere Völker auch haben. Samuel missfällt dies, da er es als Affront gegenüber Gott ansieht, dem eigentlichen König des Volkes Israel. Doch Gott teilt Samuel mit, er wolle nicht länger König von Israel sein.
König Saul
    Auf Weisung Gottes hin, salbt also Samuel Saul zum zukünftigen König, einen schönen und stattlichen jungen Mann, der den Propheten eigentlich nur wegen einiger entlaufener Eselinnen um Rat fragen wollte. Nach der Salbung lässt Samuel das ganze Volk Israel antreten und auslosen, wer König werden soll. Das Los fällt der Wahl Gottes gemäß auf Saul, und er wird gekrönt. Viel Freude hat Saul an seinem Königtum allerdings nicht, denn es ist von Kriegen und Feldzügen geprägt. Tatsächlich glauben Historiker, dass es die Konflikte mit den Nachbarn Israels, vor allem mit den Philistern, waren, die dazu beitrugen, dass die Israeliten das Königtum einführten. Saul jedenfalls, so erzählt es die Bibel, „kämpfte ringsum gegen alle seine Feinde“. Doch hält er sich nicht immer genau an Gottes Befehle. So opfert er vor einem Feldzug gegen die Philister früher, als Samuel ihm das geboten hat. Oder er spart das Vieh der Amalektiter für ein Opfer auf, obwohl er es eigentlich hätte töten sollen. Obwohl all diese Verstöße nicht schwerwiegend erscheinen, lässt Samuel Saul

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