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Die Bibel - Wissen auf einen Blick

Die Bibel - Wissen auf einen Blick

Titel: Die Bibel - Wissen auf einen Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christa Poeppelmann
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lassen sich als Zeichen der Vergebung ihrer Sünden durch Gott mit Wasser aus dem Jordan taufen.
Wunder am Jordan
    Im Lukasevangelium fragt das Volk Johannes den Täufer, ob er der verheißene Messias sei. Dieser jedoch antwortet, nach ihm werde einer kommen, der nicht mit Wasser, sondern mit heiligem Geist taufe. Er selbst sei es nicht wert, diesem die Riemen seiner Schuhe zu lösen. Als Jesus selbst dann eines Tages am Jordan erscheint und Johannes um die Taufe bittet, ist dieser erschrocken, da er glaubt, dass es vielmehr an Jesus sei, ihn zu taufen. Jesus besteht jedoch auf seinem Wunsch und wird schließlich von Johannes getauft. Bei der Taufe Jesu tut sich der Himmel auf, der Geist Gottes wird in Gestalt einer Taube sichtbar und eine Stimme vom Himmel weist Jesus als Sohn Gottes aus.

Die „Taufe Jesu“ von Gerard David (1455–1523) ist das Mittelstück eines Flügelaltars, der heute im Groeninge Museum von Brügge zu sehen ist. Auf der Innenseite des linken Flügels ist Jean de Trompes, der Stifter des Altars, mit seinem Sohn und seinem Schutzheiligen, dem Apostel Johannes, zu sehen, auf der Außenseite Maria mit dem Kind. Auf dem rechten Flügel sind die beiden Ehefrauen des Stifters mit ihren Töchtern vom Künstler abgebildet.
    (c) twinbooks, München

Begegnung mit dem Widersacher
(Kathedrale von Troyes, Versuchung in der Wüste, 1225)
    Die gotischen Kathedralen des Mittelalters waren Ehrfurcht gebietender als man sich das heute vorstellen kann. Die farbigen Fenster erzeugten in der Dunkelheit ein juwelengleiches Funkeln. Die einzelnen Glasflächen waren jedoch so klein, dass man die Feinheiten der Darstellung, wie etwa die furchterregende Fratze des grünen Teufels, der Jesus in Versuchung führen will, von unten aus sicher nur schwer erkennen konnte.
    Der Teufel
    Im Hebräischen wird der Teufel als Satan bezeichnet, was „Widersacher“ oder „Ankläger“ bedeutet. „Satan“ wird ebenso als Wort für das böse Prinzip verwendet. In anderen Texten taucht Satan wie in der Versuchungsgeschichte als reale Person auf. So zum Beispiel im Buch Hiob, wo er als einer von Gottes Söhnen beschrieben wird. Es wird angenommen, dass die Vorstellung vom Teufel als einer Person im 6. Jahrhundert v. Chr. durch die persische Zarathustra-Religion beeinflusst wurde, in der sich guter und böser Geist gegenüberstehen. Auch Jesus behandelt Satan teils als Person, wie im Gleichnis von dem Bösen, der nachts heimlich Unkraut zwischen den Weizen sät (Mt 13,24 f.), teils aber auch als „das Böse“ an sich, wie in der Vaterunser-Bitte „Bewahre uns vor dem Bösen“.
40 Tage in der Wüste
    Im Gegensatz zu den mittelalterlichen Künstlern interessierten sich die Evangelisten nicht für das Aussehen des Teufels. Matthäus, Markus und Lukas berichten lediglich, dass Jesus ihm direkt begegnet und von ihm versucht wird. Gleich nach seiner Taufe im Jordan geht Jesus in die Wüste, wo er 40 Tage und 40 Nächte fastete. Ähnliche Bußübungen sind auch schon aus dem Alten Testament bekannt. Moses beispielsweise fastete genauso lange auf dem Berg Sinai. Der Evangelist Markus berichtet nur sehr knapp, Jesus habe in dieser Zeit bei wilden Tieren gelebt und sei vom Satan versucht worden. Lukas und Matthäus werden ausführlicher und erzählen von einer dreimaligen Konfrontation mit dem Teufel.
Alle Macht der Welt
    Satan taucht zu einem Zeitpunkt auf, da Jesus von großem Hunger geplagt wird. Wenn Jesus Gottes Sohn sei, so die erste Versuchung des Teufels, dann solle er doch aus den Steinen ringsumher Brot machen. Jesus jedoch antwortet mit einem Spruch aus dem Deuteronomium: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das hervorgeht aus Gottes Mund.“ Daraufhin bringt ihn der Teufel nach Jerusalem, stellt ihn auf die Zinnen des Tempels und fordert ihn auf, sich in die Tiefe zu stürzen. Diesmal gibt sich auch der Teufel bibelkundig und erinnert an den Psalm 91, in dem es heißt, Gott werde seinen Engeln befehlen, seine Gläubigen auf Händen zu tragen. Jesus dagegen greift als Antwort wieder zum Deuteronomium: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen“. Der Teufel aber probiert es ein drittes Mal. Er versetzt Jesus auf einen Berg und zeigt ihm die Reiche der Welt. Alles wolle er ihm geben, wenn er nur vor ihm niederfalle und ihn anbete. Diesmal wird Jesus deutlicher. Er befiehlt: „Weiche von mir, Satan!“ Daraufhin, berichten die Evangelisten, lässt der Teufel von Jesus ab. Stattdessen

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