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Die Bibel - Wissen auf einen Blick

Die Bibel - Wissen auf einen Blick

Titel: Die Bibel - Wissen auf einen Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christa Poeppelmann
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Echternach eines der prunkvollsten Evangeliare anfertigen, die es je gegeben hat. Vollständig mit goldener Tinte geschrieben und reich geschmückt, berichtet es unter anderem vom armen Wanderprediger Jesus und seinen Jüngern beim Fischen auf dem See Genezareth.
Nächtliche Vision
    Die Evangelisten berichten, dass sich Jesus mit seinen Jüngern oft und gern am See Genezareth in Galiläa aufhielt und auch immer wieder mit ihnen zum Fischen auf den See hinausfuhr. Der wunderbare Gang über das Wasser, den die Miniatur aus dem Evangeliar Heinrichs III. darstellt, soll sich nach der ebenso wunderbaren Speisung von 5000 Menschen mit lediglich fünf Laiben Brot und zwei Fischen abgespielt haben. Nach Matthäus (14,22 f.) bleibt Jesus auf dem Berg bei der versammelten Menge, während es seine Jünger drängt, mit dem Boot ans andere Ufer des Sees zu fahren. Nachdem er das Volk verabschiedet hat, steigt auch Jesus selbst vom Berg herab und sucht die Einsamkeit zum Beten. Seine Jünger sind zwischenzeitlich weit auf den See hinausgefahren. Mitten in der Nacht – es herrscht starker Sturm – entdecken sie plötzlich, dass eine Gestalt über das Wasser auf sie zukommt. Zunächst sind sie verängstigt, doch dann erkennen sie Jesus, der sie auffordert, sich nicht zu fürchten. Markus (6,45 f.) schreibt, Jesus sei zu den Jüngern ins Boot gestiegen, woraufhin sich der Wind gelegt habe. Bei Johannes (6,16 f.) befindet sich das Boot, das eben noch mitten auf dem See war, plötzlich wunderbarerweise am gegenüberliegenden Ufer.
    Stürme als Glaubensprobe
    Der 21 Kilometer lange und bis zu zwölf Kilometern breite See von Genezareth – auch See von Tiberias genannt – spielt in den Evangelien immer wieder eine bedeutende Rolle. Jesus war zeit seines Lebens rund um diesen See aktiv, bis er dann kurz vor seinem Tod nach Jerusalem zog. Auf dem See selbst müssen die Jünger immer wieder erleben, dass ihr Glaube auf die Probe gestellt wird, wie der des Petrus beim Gang über das Wasser. Sowohl Matthäus (8,23 f.) als auch Lukas (8,22 f.) berichten von einer weiteren Begebenheit, bei der Jesus mit seinen Jüngern auf den See hinausfährt. Wiederum während eines Sturmes schläft Jesus ein. Seine Jünger aber beginnen um ihr Leben zu fürchten. Sie wecken ihn, woraufhin er den Sturm beruhigt, sie aber fragt, wo ihr Glaube geblieben sei.
Der zweifelnde Petrus
    Bei Matthäus geht die Geschichte weiter. Petrus ruft: „Herr, wenn du es bist, so lass mich hinkommen zu dir über das Wasser“. Jesus fordert ihn daraufhin auf, zu ihm zu kommen und auch Petrus, nachdem er das Boot verlassen hat, wandelt auf dem See. Doch plötzlich wird er sich des starken Sturmes bewusst, bekommt es mit der Angst zu tun und beginnt in den Fluten zu versinken. Er ruft Jesus um Hilfe, woraufhin ihm dieser die Hand reicht aber auch tadelt: „Du Kleingläubiger! Warum hast du gezweifelt?“. Als Jesus und Petrus schließlich das Boot wieder bestiegen haben, legt sich der Wind. Die Jünger, die im Boot geblieben sind, aber fallen vor Jesus nieder und erklären: „Wahrlich, du bist Gottes Sohn!“.

Das Evangeliar Heinrichs III. wird wegen seiner goldenen Schrift auch Codex aureus (lateinisch: goldenes Buch) genannt. Da es sich heute im Museum des Escorial bei Madrid befindet, wird es mit dem Zusatz „escorialensis“ von anderen goldenen Büchern unterschieden.
    (c) Interfoto München

Die Frage nach der Schuld
(Rembrandt, Christus und die Ehebrecherin, 1644)
    Die Dramatik dieser Szene hat der Künstler auf seinem Gemälde mit extremen Lichtverhältnissen unterstrichen. Während die Ehebrecherin – in unschuldigem Weiß – ganz im Mittelpunkt steht, kann man die Pracht des Tempels und der Tempelgelehrten nur mit Mühe erahnen. Wie eine Bedrohung schimmern sie aus dem Dunkel auf.
Die Herausforderung der Schriftgelehrten
    Die Geschichte von Jesus und der Ehebrecherin findet sich nur im Johannesevangelium (8,1 f.). Jesus hält sich zu jener Zeit in Jerusalem auf, da er am Laubhüttenfest (Sukkot) teilgenommen hat. Eines Morgens, die Nacht zuvor verbrachte er betend auf dem Ölberg, begibt er sich dann in den Tempel. Schnell versammelt sich dort eine große Menschenmenge um ihn. Anders als bei Rembrandt dargestellt, soll er sich hingesetzt und zu lehren begonnen haben. Plötzlich jedoch drängen sich einige Schriftgelehrte und Pharisäer zwischen seine Zuhörer. Sie führen eine Frau mit sich, die beim Ehebruch ertappt worden ist, und stellen sie in die Mitte

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