Die Bibel - Wissen auf einen Blick
einkehren könne. Zachäus, heißt es, habe ihn voller Freude in sein Haus aufgenommen. Das Volk jedoch begehrt auf, da Jesus ausgerechnet bei einem Sünder einkehrt. Zachäus jedoch verspricht, die Hälfte seines Besitzes den Armen zu geben und jedem, dem er zu viel abgenommen habe, dieses vierfach zurückzuerstatten.
Das Gemälde „Die Berufung des Matthäus“ (Öl auf Holz) befindet sich in der Alten Pinakothek in München. Es ist nur eines von vielen Werken van Hemessens mit biblischer Thematik. Der Künstler orientierte sich dabei an seinem Lehrer Hendrik van Cleve, Quintin Massys und Pieter Breugel dem Älteren.
(c) Interfoto München
Ein verhängnisvoller Tanz
(Bernardino Luini, Salome, 1525–1530)
Die Enthauptung von Männern durch verhängnisvolle junge Frauen, ist ein biblisches Thema, das seit jeher Künstler fasziniert. Sowohl die alttestamentarische Judith als auch die Salome des Neuen Testaments gehören seit Jahrhunderten zu ihren Lieblingsmotiven. Doch während Judith, die den feindlichen Hauptmann Holofernes enthauptet, als Heldin dargestellt wird, gilt Salome, die den Tod von Johannes dem Täufer verschuldet haben soll, im Allgemeinen als dämonische Verführerin. Zahlreiche Künstler unterstellen ihr morbide Begierden oder eine Hassliebe zu Johannes. Selten ist sie dabei so sanft und ruhig dargestellt worden wie von Leonardo da Vincis Schüler Bernardino Luini.
Verstoß gegen das mosaische Gesetz
Die Evangelisten Markus (6,14 f.) und Matthäus (14,1 f.) berichten, wie Salome ihren Stiefvater Herodes umgarnt und von diesem das Haupt des Täufers fordert. Herodes Antipas war ein Sohn Herodes’ des Großen und regierte in Galiläa. Wie die Evangelisten berichten, hatte er sich in Herodias, die Frau seines Halbbruders, verliebt. Beide verließen ihre jeweiligen Ehepartner und heirateten. Johannes kritisiert ihn dafür heftig, denn nach dem mosaischem Gesetz (Lev 18,16; 20,21) ist es einem Mann verboten, die Frau des Bruders zu heiraten. Nach Matthäus lässt Herodes Johannes ins Gefängnis werfen und hätte ihn gerne getötet, jedoch mögliche Unruhen des Volkes gefürchtet. Laut Markus ist es Herodias, die den Tod des Täufers will. Herodes dagegen habe gewusst, dass Johannes ein gerechter und heiliger Mann sei.
Die historische Salome
Der Name der Tochter der Herodias bleibt in der Bibel unerwähnt; er ist jedoch aus geschichtlichen Quellen bekannt: Salome. Die historische Salome war allerdings beim Tod des Täufers vermutlich schon über 30 Jahre alt. Die Evangelisten jedoch bezeichnen sie als junges Mädchen. Möglicherweise ist die ganze Geschichte nur eine Erfindung, eventuell verbirgt sich hinter der geheimnisvollen Tänzerin aber auch eine andere Person. Im „Codex sinaiticus“ aus dem 4. Jahrhundert, der ältesten vollständig erhaltenen Version des Neuen Testaments, heißt es bei Markus nämlich nicht, dass „die Tochter der Herodias“ vor Herodes getanzt habe, sondern „seine Tochter Herodias“. Ein kleiner aber entscheidender Unterschied, denn wenn diese Stelle mehr als ein Schreibfehler ist, würde das bedeuten, Herodias hätte eine gleichnamige junge Stieftochter gehabt, die sie für ihr Vorhaben, den Täufer zu töten, manipulierte.
Die Verführung des Herodes
Am Geburtstag des Herodes tanzt die Tochter der Herodias inmitten der Gäste – Würdenträger, Offiziere und Adlige aus Galiläa. Die Überlieferung hat daraus einen höchst verführerischen Schleiertanz gemacht. Herodes jedenfalls ist angetan und verspricht ihr, was immer sie haben wolle, und sei es die Hälfte seines Reiches, wenn sie nur für ihn tanze. Das Mädchen berät sich mit seiner Mutter und fordert auf deren Wunsch das Haupt des Täufers. Herodes kann angesichts seines öffentlichen Schwurs nicht von seinem Versprechen zurücktreten. Er lässt Johannes enthaupten, und sich seinen Kopf in einer Schale bringen.
Während Bernardo Luini (1481–1532) Salomes Gefühle angesichts der Enthauptung des Johannes nicht verrät, hat er etwa um die gleiche Zeit auch ihre Mutter Herodias dargestellt, die die Schale mit dem Haupt des Täufers mit einem befriedigten Lächeln hält. Die „Salome“ (Öl auf Leinwand) ist im Louvre in Paris zu sehen, „Herodias“ in den Uffizien in Florenz.
(c) Interfoto München
Der Gang über das Wasser
(Codex aureus Escorialensis, Jesus wandelt auf dem See Genezareth, um 1045)
Kaiser Heinrich III. ließ für den Dom in Speyer, die Grablege seiner Dynastie, im Kloster
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