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Die Bibel - Wissen auf einen Blick

Die Bibel - Wissen auf einen Blick

Titel: Die Bibel - Wissen auf einen Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christa Poeppelmann
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eigentliche Grablegung ist auf Raffaels Bild nicht zu sehen, stattdessen malte er den Zug der Trauernden, die den Leichnam Jesu von Golgatha zu seinem Felsgrab bringen. Die Grablegung Christi fertigte Raffael (1482–1520) für ein Altarbild, das die Familie Baglioni aus Perugia für ihre Familienkapelle San Francesco al Prato in Auftrag gegeben hatte. Über das Gemälde ließ der Maler von seinen Schülern Gott in segnender Pose abbilden. Raffael selbst malte auf den Sockel des Altars die drei christlichen Tugenden Glaube, Liebe und Hoffnung.
Prachtvolles Begräbnis
    Alle vier Evangelien beschreiben das Begräbnis Jesu, jedoch gehen die Berichte dahingegen auseinander, wer an dieser Zeremonie teilgenommen hat. Des Weiteren schildert keiner der Evangelisten die Trauer der Hinterbliebenen, bei Johannes heißt es nur „Sie banden nun den Leichnam Jesu …“. Nach jüdischer Tradition wurde der Leichnam eines Verstorbenen mit wohlriechenden Kräutern und Ölen gesalbt und danach in Leinenbinden gewickelt. Diese aufwändigen Bestattungsriten waren allerdings für die Beisetzung eines zum Tode Verurteilten äußerst ungewöhnlich, da Verurteilte in der Regel gar nicht beerdigt wurden.
    Aus diesem Grund zeigt Johannes’ Schilde-rung, nach der Jesus in ein neues Grab gelegt wurde, dass Jesus für die damalige Zeit und unter Berücksichtung seines Todes ein außerordentlich prachtvolles Begräbnis bekam. Das Grab lag laut Johannes in einem Garten nahe dem Ort, wo Jesus gekreuzigt wurde. In den anderen Evangelien heißt es, dass das Grab Joseph von Arimathäa gehörte, der es als Vorbereitung für sein eigenes Begräbnis aus dem Felsen hatte schlagen lassen.
    Die Pietà
    Keiner der Evangelisten schreibt, dass Jesu Mutter Maria bei der Kreuzabnahme und Grablegung ihres Sohnes dabei gewesen ist. Auf Gemälden ist sie jedoch meist abgebildet, entweder ohnmächtig vor Schmerz oder einer Ohnmacht nahe. Ein in der religiösen Kunst besonders beliebtes Motiv ist die Pietà (lateinisch: Mitleid), eine Darstellung der Mutter Gottes, die ihren toten Sohn im Schoß hält. Die Pietà war etwa seit dem 14. Jahrhundert als Andachtsbild weit verbreitet, besonders oft wurde sie von Giovanni Bellini gemalt. Die wohl berühmteste Pietà ist die Marmorskulptur von Michelangelo (1475–1564) im Petersdom in Rom.
Nach der Grablegung
    Lukas berichtet, dass die Frauen, die mit Jesus aus Galiläa gekommen waren, ihn an sein Grab geleiteten und der Beisetzung beiwohnten. Da dies mit dem Beginn des jüdischen Sabbat zusammenfiel, lässt sich ableiten, dass Jesus an einem Freitagabend in der Dämmerung bestattet wurde – denn nach jüdischer Tradition findet der Sabbat immer von Freitagabend bis Samstagabend statt. Allen vier Evangelisten ist es wichtig zu betonen, dass Jesus tatsächlich tot war als man ihn vor mehreren Zeugen beerdigte. Matthäus erzählt sogar, Priester seien noch während des Sabbats zu Pilatus gegangen, weil Jesus behauptet habe, er werde nach drei Tagen von den Toten auferstehen. Daher baten die Priester Pilatus, das Grab bis zum dritten Tag bewachen zu dürfen, damit die Jünger Jesu nicht dessen Leiche stehlen konnten, um später dem Volk zu berichten, Jesus sei wieder auferstanden. Pilatus gab seine Erlaubnis und die Priester versiegelten das Grab und stellten Wachen auf.

Der Baglioni-Altar von Raffael Santi wurde von Papst Paul V. Anfang des 17. Jahrhunderts von Perugia nach Rom gebracht. Die „Grablegung Christi“ (Öl auf Pappelholz) befindet sich heute in der Villa Borghese in Rom.
    (c) akg, Berlin

Die Frauen am Grab
(Meister des Marienlebens, Auferstehung Christi, um 1460–1490)
    Zu den vielen anonymen Malern des Mittelalters, die man nur anhand ihrer Werke kennt, gehört auch der „Meister des Marienlebens“. Aufgrund von acht Tafeln mit Marienszenen, auf denen schwarzgekleidete Engel zu sehen sind, weiß man, dass er in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts in Köln tätig war, da solche Engel für die dortige Kunst typisch waren. Einige Kunsthistoriker sind der Meinung, dass die Frau im roten Mantel auf dem Auferstehungsbild Maria, die Mutter Jesu sei, die von ihren Halbschwestern Maria Kleopas und Maria Salome begleitet wird.
Die Auferstehungsgeschichte nach Matthäus
    Matthäus schreibt, dass Maria Magdalena am Morgen nach dem Sabbat zusammen mit Maria, der Mutter des Jakobus, zum Grab geht, obwohl jüdische Priester Wachen davor postiert haben. Als die beiden Frauen das Grab erreichen, bebt die Erde

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