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Die Bibel - Wissen auf einen Blick

Die Bibel - Wissen auf einen Blick

Titel: Die Bibel - Wissen auf einen Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christa Poeppelmann
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speisen. Am Tisch bricht er das Brot, segnet es und gibt es den beiden Jüngern. Durch diese Geste erkennen sie in dem Fremden Jesus Christus. Es ist genau dieser Moment der Erkenntnis, den Caravaggio in seinem Gemälde einfängt. In der Bibel berichtet Lukas weiter, dass Jesus, nachdem er von seinen Jüngern erkannt wurde, einfach aus ihrer Mitte verschwindet. Sofort kehren beide nach Jerusalem zurück, wo ihnen die anderen elf Jünger berichten, dass Jesus tatsächlich auferstanden und Simon erschienen sei. Daraufhin erzählen auch die Emmaus-Jünger von ihrem Erlebnis. Während sie noch berichten, erscheint Jesus erneut in ihrer Mitte und fordert seine Jünger auf, ihn zu berühren und bittet sie sogar um etwas zu essen, um zu beweisen, dass er kein Geist, sondern wirklich von den Toten auferstanden sei. Nicht nur bei Lukas, sondern auch in nahezu allen nachösterlichen Geschichten der Bibel wird immer wieder betont, dass Jesus nach seinem Tod tatsächlich in einem menschlichen Körper unter seinen Jüngern weilte.
    Caravaggio
    Michelangelo Merisi, der aus dem Ort Caravaggio nahe Mailand stammte, hatte zu Lebzeiten einen zweifelhaften Ruf. Für die einen war er der faszinierendste Maler seiner Zeit, bei anderen war er nicht zuletzt aufgrund seines aufbrausenden Charakters weniger beliebt. Sein Jähzorn und Temperament führten 1606 sogar dazu, dass er im Streit einen Mann tötete und aus Rom fliehen musste. Viele seiner Auftraggeber kritisierten auch seine extrem naturalistische Darstellungsart, denn seinen Heiligen sah man an, wer für sie Modell gestanden hatte: Bettler, Bauern und Prostituierte – oft mit schmutzigen Händen und Füßen oder braun gebrannter Haut.

Die erste Version des Emmaus-Mahles (Öl auf Leinwand), die Caravaggio für den römischen Adeligen Ciriaco Mattei malte, befindet sich heute in der National Gallery in London. Die zweite Fassung von 1606 hängt in der Pinacoteca di Brera in Mailand.
    (c) Interfoto München

Glaubensprobe
(Psalter der Königin Blanca, Der ungläubige Thomas, um 1230)
    Blanca von Kastilien (1188–1252) war die Mutter des französischen Königs Ludwig IX., genannt Ludwig der Heilige. Obwohl ihr Sohn bereits gekrönt war, regierte Blanca noch bis 1242 allein über Frankreich, wobei sie als politisch geschickt und äußerst fromm galt. Sowohl von Blanca als auch von Ludwig IX. sind äußerst prachtvolle Psalterbücher erhalten. In Blancas Buch sind sämtliche Illustrationen in aufwändige runde Medaillons gefasst. Diese Form der Darstellung erinnert in ihrer Ausfertigung an die Rosettenfenster von Kathedralen.
Zeuge für die Auferstehung
    Der ungläubige Thomas ist zu einem Sinnbild für jeden Skeptiker geworden. Dabei waren seine Zweifel durchaus berechtigt, galten sie doch der Auferstehung Jesu von den Toten. Die Geschichte von Thomas wird im Johannesevangelium (20,24 f.) erzählt. Johannes berichtet, dass Jesus am Abend des Ostertages in das Haus kommt, in dem sich der engere Kreis seiner Jünger versammelt hat – Thomas ist bei dieser Zusammenkunft nicht anwesend. Als ihm die anderen Jünger berichten, was geschehen ist, äußert er, dass er es nicht glaube, bis er sich selbst davon überzeugt habe. Laut Johannes soll Thomas gesagt haben, dass ihm der Augenschein allein nicht genüge, er wolle seinen Finger in die Wunde Jesu legen, erst dann wäre er von dessen Auferstehung überzeugt. Acht Tage später versammeln sich die Jünger – diesmal im Beisein von Thomas – erneut und wieder tritt Jesus durch die verschlossenen Türen des Hauses. Nachdem er sie begrüßt hat, fordert er Thomas auf, seinen Finger in seine Wunden zu legen, damit auch er endlich glauben könne. Ob Thomas dieser Aufforderung wirklich nachkommt, berichtet Johannes nicht. Einzig die Antwort des Jüngers ist überliefert: „Mein Herr und mein Gott!“ – Jesus aber entgegnet ihm, selig seien die, die nicht sehen und trotzdem glauben.
    Die Apostel und ihre Attribute
    Auf künstlerischen Darstellungen sind die Apostel häufig anhand folgender Attribute zu erkennen, die sinnbildlich für Charaktereigenschaften, Herkunft, Beruf, Tugenden oder ihr Martyrium stehen.
    Andreas: Andreaskreuz; Bartholomäus: Messer und abgezogene Haut; Jakobus, der Ältere: Jakobsmuschel und Pilgerstab; Jakobus, der Jüngere: Fahne; Johannes: glatt rasiertes Gesicht, auch Kelch mit Schlange; Judas Taddäus: Keule; Matthäus: Geldbeutel, Winkelmaß, Hellebarde, Beil; Matthias: Beil, Lanze, Steine Phillippus: Geißel,

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