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Die Bibel - Wissen auf einen Blick

Die Bibel - Wissen auf einen Blick

Titel: Die Bibel - Wissen auf einen Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christa Poeppelmann
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Kreuzstab; Simon Petrus: Himmelsschlüssel; Simon, der Eiferer (Zelot): Säge; Thomas: Schwert, Lanze, Winkelmaß.
Missionar in Indien
    Viel mehr als diese eine Begebenheit ist in den Evangelien über Thomas nicht zu erfahren, er wird lediglich als einer der zwölf Apostel aufgezählt. Einzig Johannes schenkte ihm mehr Aufmerksamkeit. In seinem Evangelium (Joh 11,7 f.) berichtet er weiter, dass die Jünger Jesus davon abbringen wollen, nach Judäa zu gehen, da sie befürchten, dass er dort von aufgebrachten Religionswächtern gesteinigt würde. Jesus jedoch besteht darauf. Ausgerechnet der skeptische Thomas erweist sich als mutig indem er ausruft: „Lasst auch uns gehen, damit wir mit ihm sterben.“ Auch in der Apostelgeschichte wird nichts über Thomas berichtet. Nach den apokryphen Thomasakten soll er erst in Syrien und schließlich sogar in Indien als Missionar tätig gewesen sein.

Der „ungläubige Thomas“ ist eine Darstellung aus dem Psalter der französischen Königin Blanca, einer Tochter von Alfons VIII. von Kastilien. Es befindet sich heute in der Bibliothèque de l’Arsenal in Paris.
    (c) twinbooks, München

Wiedersehen in Galiläa
(Konrad Witz, Der wunderbare Fischzug, 1444)
    Über Konrad Witz (1400–1446) ist wenig bekannt. Zeitgleich mit italienischen Künstlern bemühte sich Witz seinen Bildern räumliche Tiefe zu verleihen. Sein letztes Werk ist der Seitenflügel eines Petrusaltars, auf dem der „Wunderbare Fischzug“ aus dem Johannesevangelium abgebildet ist. Man erkennt Jesus Christus, der auf einer spiegelnden Wasseroberfläche steht sowie Petrus, der bei dem Versuch auf diesen zuzugehen, beinahe ertrinkt.
Uneinigkeit bei den Evangelisten
    In allen Evangelien wird berichtet, dass den Jüngern am Ostermorgen nach Christi Auferstehung verkündet wird, sie sollten sich nach Galiläa begeben, denn dort würden sie Jesus wieder begegnen. Darüber, was genau sich in Galiläa zuträgt, sind sich die Evangelisten allerdings uneins. Matthäus zufolge findet die Begegnung zwischen Jesus und seinen Jüngern auf einem Berg statt: hier erteilt er ihnen den Auftrag, alle Völker der Erde zum Christentum zu bekehren. Bei Markus heißt es lediglich, dass Jesus seinen elf Jüngern bei Tisch erscheint, sie mit der Verbreitung des Christentums beauftragt und sodann gen Himmel auffährt. Im Lukasevangelium findet die letzte Begegnung in Jerusalem statt, wobei sich der weitere Verlauf dieser Begegnung mit den Berichten von Matthäus und Markus deckt.
Der wunderbare Fischzug
    Die Begegnung, die Konrad Witz in seinem Gemälde festgehalten hat, ereignet sich nach Jesu Tod und findet sich im Johannesevangelium. Johannes berichtet, dass die Jünger, nachdem ihnen Jesus mehrmals in Jerusalem erschienen sei, nach Galiläa weiterziehen. Eines Abends gehen Petrus, Jakobus, Johannes, Thomas, Nathanael und zwei weitere Jünger dort zum Fischen, ihre Netze bleiben jedoch vollkommen leer.
    Auferstehung
    Zur Zeit Jesu stritten sich Pharisäer und Sadduzäer, zwei unterschiedliche religiöse Glaubensrichtungen des antiken Judentums, ob Auferstehung möglich sei oder nicht. Die Sadduzäer lehnten einen solchen Gedanken rigoros ab, da die Auferstehung in den fünf Büchern Mose, die die Grundlage ihres jüdischen Glaubens bildeten, nicht erwähnt wird. Die Phärisäer hingegen glaubten, dass Gott eines Tages den Tod überwinden und über die ganze Erde herrschen werde. Solche Vorstellungen finden sich auch im Alten Testament, z. B. im Buch des Propheten Jesaja, der spricht (26,19): „Deine Toten leben, meine Verstorbenen werden auferstehen, die Staubbewohner werden erwachen und frohlocken, denn Tau der Lichter ist dein Tau, die Erde wird Verblichene wieder gebären.“
    Im Morgengrauen fällt ihnen am Ufer ein Mann auf, der sie schließlich um etwas zu essen bittet. Als sie ihm indes erzählen, dass sie nichts gefangen hätten, weist er sie an, ihr Netz an der rechten Seite des Schiffes auszuwerfen. Plötzlich ist es derart gefüllt mit Fischen, dass sie es nicht einmal mehr einholen können, so Johannes. Da erkennt Petrus in dem Mann Jesus, und ruft: „Es ist der Herr“. Johannes berichtet weiter, dass Petrus, der unbekleidet ist, sich sein Hemd überwirft, in den See springt und auf Jesus zu schwimmt, während die anderen mit dem Boot nachfolgen. Wieder am Ufer angelangt verteilt Jesus Brot und Fische an seine Jünger, und nach dem Mahl erteilt er Petrus den Auftrag, das Christentum in die Welt hinauszutragen.

Konrad

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