Die Blackcollar-Elite
dem Sicherheitsmann ein Bein, und dieser krachte auf den Boden. Der zweite Mann war seinem Kollegen zu dicht auf den Fersen gefolgt und kämpfte jetzt um sein Gleichgewicht; Jensen beendete den Kampf, indem er ihm den nunchaku in den Nacken schlug. Der dritte Mann schaffte es nicht einmal bis in den Korridor, denn Jensen stellte sich in den Türrahmen und versetzte ihm einen Tritt, so dass er zurücktaumelte und den nächsten Angreifer mit sich riss. Das Geräusch der Körper, die die Treppe hinunterkollerten, brach ab, als Jensen die Tür zuschlug.
»Was tun wir jetzt?« Waldemar hatte sich wieder vorgewagt.
»Wir sehen zu, dass wir wegkommen. Waren Sie so oft hier, dass Sie sich im Haus auskennen?«
»Ich kenne die Standard-Schlupflöcher. Diese Treppe war eines von ihnen.«
»Dann können wir die anderen vergessen. Wie hoch ist das Gebäude?«
»Vier Stockwerke; oberhalb von uns befindet sich nur noch das Dach. Ich nehme an, dass die Treppe hinaufführt...«
»Das tut sie. Aber zuerst...« Jensen sah sich um, entdeckte einen elektrischen Stecker und wandte sich dann den gefällten Sicherheitsmännern zu. Außer Pfeilpistolen und verschiedenen Handgranaten hatten sie die vertrauten Lasergewehre bei sich. Jensen hob eines auf, schaltete es auf mittlere Stärke und schoss in den Stecker. Die Folge war ein blauweißer Blitz, und im Korridor wurde es schlagartig finster.
»Vielleicht werden sie dadurch etwas verlangsamt.« Jensen öffnete vorsichtig die Tür zum Treppenhaus. Als er nichts vernahm, packte er Waldemar am Arm und führte ihn auf die Treppe. »Jetzt müssen sie Infrarot oder Lichtverstärker benutzen - und sie werden sich fragen, was wir vorhaben. Gehen Sie weiter; ich bleibe hinter Ihnen, für den Fall, dass unterhalb von uns jemand anfängt zu schießen.«
Sie erreichten ohne weitere Zwischenfälle das obere Ende der Treppe. Jensen zwängte sich an dem Argentianer vorbei und trat vorsichtig hinaus. Der Ausgang aus dem Treppenhaus war sorgfältig getarnt; er führte durch die Rückwand des Maschinenhäuschens, in das die reguläre Treppe mündete. Durch ein Wunder war er dem Sicherheitsdienst entgangen; das Dach war leer.
»Was jetzt?«, fragte Waldemar, der nervös mit seiner Pistole spielte.
»Beobachten Sie die Treppe, während ich die Straßen checke!«
Der Check dauerte nicht lange. Millaires Straßen waren ausgezeichnet beleuchtet, und es fiel Jensen nicht schwer, die Sicherheitskräfte zu entdecken, die in den Gässchen und Toreinfahrten rund um das Radix-Gebäude lauerten. Jensen kontrollierte alle vier Seiten und rannte dann zu Waldemar zurück, der hektisch winkte.
»Die Sicherheitsleute kommen die Treppe herauf«, zischte er, während der Blackcollar seinen Rucksack abnahm und in ihm wühlte. »Sie werden jeden Augenblick hier sein.«
»Hier.« Jensen reichte ihm den Rucksack, die Seilrolle, die er aus ihm hervorgeholt hatte, und das Lasergewehr. »Gehen Sie dort hinüber an den Rand, aber ducken Sie sich! Unten wimmelt es vor Kollies, und ich möchte nicht, dass man Sie entdeckt.«
Waldemar nickte und lief gebückt hinüber. Jensen zog seinen nunchaku, überprüfte seinen Vorrat an shuriken, ging zu der Tür zum Haupttreppenhaus und drückte das Ohr an das Metall. Er vernahm tatsächlich Schritte, vermutlich fünf bis zehn Leute, trat zur Seite und wartete darauf, dass sie herauskamen.
Sie waren jedenfalls vorsichtig geworden. Niemand stürzte auf das Dach heraus; stattdessen wurde die Tür mit einem Fußtritt aufgestoßen, und eine Handgranate flog heraus.
Jensen reagierte sofort, hechtete zur Seitenwand des Maschinenhäuschens und rollte sich so geräuschlos wie möglich ab. Es war nur eine schwache Explosion, und er hatte sich bereits auf ein Knie aufgerichtet, als die Sicherheitsmänner auf das Dach herausrannten. Den Geräuschen zufolge waren es sieben; vier wandten sich Jensens Seite zu, während die anderen in die entgegengesetzte Richtung liefen.
Jensen hatte mit ihnen so leichtes Spiel wie mit der sprichwörtlichen Sumpfeidechse in einem Eisloch. Auf die geringe Entfernung trafen alle vier shuriken ihr Ziel millimetergenau und drangen zwischen Helm und Schutzkleidung ein. Jensen wartete nicht, bis die Männer zusammengebrochen waren, sondern sprang auf und lief zur Rückseite des Häuschens. Die drei restlichen Sicherheitsmänner hatten die Geräusche von Jensens Angriff gehört und eilten zurück, um nachzusehen. Alle drei entdeckten ihn; einem gelang es sogar, einen ungezielten
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