Die Blackcollar-Elite
er hätte seinen Pocher verwendet, wenn er es geschafft hätte.« Skyler unterbrach sich kurz. »Es tut mir leid, Jensen. Er wollte nicht, dass ich es tue.«
»Ihr hättet mich hierlassen sollen.«
»Damit wäre er auch nicht einverstanden gewesen.«
»Ich weiß.« Jensen stolperte, als sie über den Schutt am zerstörten Ende des Korridors kletterten, aber Skyler hatte ihm den Arm um die Taille gelegt und stützte ihn. Draußen war eine unglaubliche Menge Baumaterial über eine Art Hof verstreut. Die Mauer, die die äußere Umgrenzung des Hofes bildete, wies an mindestens drei Stellen Breschen auf, und zu einer dieser Breschen führte ihn Skyler. »Was ist mit den Kolliewächtern?«, fragte Jensen.
»Wenn Novaks Timing gestimmt hat, haben sich die meisten in dem Teil befunden, der zusammengebrochen ist. Gib acht!«, fügte er hinzu, als Jensen wieder stolperte. »Wir müssen hier raus, bevor die Kollies die Reste ihrer Wachmannschaft zusammengetrommelt haben. Wenn wir Glück haben, dann haben diese Trümmer die Minen zur Explosion gebracht - wenn keiner von uns sich den Knöchel verstaucht, sollten wir es bis zum Wagen schaffen.«
Jensen nickte. Der Marsch forderte seine letzten Kraftreserven, und er war etwas benommen.
»Galway hat mir erzählt, dass es in der Radix vier Spione gibt und dass sie einen Blackcollar getäuscht haben.«
»Also alle vier?«, bemerkte Skyler grimmig. »Irgendwie überrascht es mich nicht.«
»Ich möchte sie töten.«
Eine kurze Pause folgte. »Wir kriegen sie, mach dir keine Sorgen.« Er wechselte das Thema. »Es war also tatsächlich Galway. Ich habe schon geglaubt, dass ich Halluzinationen habe. Habe ich richtig gehört, dass du mir gesagt hast, ich soll ihn nicht töten?«
Vor Jensens Augen tanzten Nebelschleier. »Ja.«
Seine Stimme wurde immer leiser. »Das... war ich Plinry... schuldig.«
Das Letzte, was er spürte, bevor er in Dunkelheit versank, war Skylers Arm um seine Taille.
28
Mordecai fand die richtige Tür und blieb einen Augenblick vor ihr stehen, um zu lauschen. Er hörte leise Stimmen; obwohl es spät war, waren die Bewohner des Raums noch wach. Er blickte sich noch einmal im leeren Korridor um und klopfte dann leise.
Einige Sekunden später wurde die Tür geöffnet.
»Mordecai!«, sagte Fuess erstaunt und lächelte dann. »Kommen Sie herein!«
Mordecai trat ein, überließ es dem Argentianer, die Tür zu schließen, und sah sich um. Der Raum war relativ groß und gut ausgestattet. An den einander gegenüberliegenden Wänden standen jeweils zwei Feldbetten, und zu jedem gehörte ein extra großer Militärspind. Die Mitte des Raumes wurde von einem ovalen Tisch eingenommen; McKitterick und Couturie saßen einander mit Spielkarten in den Händen gegenüber.
»Hallo.« Couturie nickte Mordecai zu, legte seine Karten auf den Tisch und stand auf. Sein Drachenkopfring glitzerte im Licht. »Möchten Sie einen Drink?«
»Nein. Das ist kein Besuch.«
Fuess war inzwischen zu McKitterick getreten.
»Was können wir dann für Sie tun?«
»Lathe hat gerade von einer Fon-Zelle aus, die sich nur wenige Kilometer außerhalb von Millaire befindet, einen Anruf erhalten. Der Anrufer war Skyler. Er hatte Jensen bei sich.«
Sie waren wirklich gut; keiner wirkte besonders überrascht, nur Fuess reagierte begeistert. »Sie haben ihn herausgeholt? Großartig! Wann werden sie hier sein?«
»Bald«, antwortete Mordecai. »Wir haben Verluste gehabt - Novak und Valentine.«
Fuess wirkte einen Augenblick lang verunsichert, doch dann murmelte er: »Diese verdammten, stinkenden Quislinge.«
Mordecai schüttelte den Kopf. »Sie sind an Valentines Tod unschuldig. Skyler hat ihn hingerichtet, weil er ein Verräter war.«
»Was?«, riefen Fuess und Couturie gleichzeitig.
McKitterick sah ihn nur verständnislos an.
»Das ist lächerlich«, protestierte Couturie. »Er war ein Blackcollar!«
Mordecai blickte den empörten Argentianer an.
»Haben Sie während des Krieges mit ihm gedient? Oder kennen Sie jemanden persönlich, der es getan hat?«
Couturie zögerte angesichts der Falle. »Ja also... nein. Aber er hat Operationen geschildert, von denen ich weiß, dass sie stattgefunden haben.«
»Na und? Ich kann Operationen aus dem Krimkrieg auf der Erde schildern.«
»Wollen Sie damit andeuten, dass Valentine überhaupt kein Blackcollar war?«, fragte Fuess langsam.
»Sehr gut, aber um ein paar Jahre zu spät. Warum haben Sie ihn nie verdächtigt?«
Sie wechselten keinen Blick; aber wie auf ein Zeichen hin
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