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Die Blackcollar-Elite

Titel: Die Blackcollar-Elite Kostenlos Bücher Online Lesen
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eingeschaltet, damit er sehen konnte, wie er sich zugerichtet hatte. Doch diese Feinheit war verschwendet, weil er zu erschöpft war, um die Augen offen zu halten.
Vor ihm ging eine Tür auf, und ein leichter Luftzug traf ihn, sodass er heftig erschauerte. Trotz seiner geschwächten Muskeln hob er den Kopf und erblickte Präfekt Galway, der die Verhörzelle betrat und die Tür hinter sich schloss. Er stieg über die Schweinerei auf dem Boden und setzte sich rechts von Jensen auf einen Schemel. Er hatte einen Revolvergurt umgeschnallt.
Einen Augenblick lang musterte der Präfekt Jensen schweigend. »Nicht leicht, was?«, fragte er dann im Gesprächston, und Jensen hatte das Gefühl, dass seine Stimme aus weiter Ferne kam.
»Schmerzblockierende Techniken sind bei indirektem Schmerz wie Erbrechen nicht sehr wirkungsvoll.«
»Sie funktionieren gut genug«, krächzte Jensen. »Wenn Sie sich an meinem Anblick weiden wollten, sind Sie zu früh gekommen.«
Galway schüttelte den Kopf. »Ich weide mich nicht an Schmerz. Wenn es nach mir ginge, wären Sie bereits tot.«
Jensen blinzelte, um die Tränen der Müdigkeit zu vertreiben, und versuchte, im Gesicht des anderen zu lesen. Doch er fand keine Bosheit, sondern nur Unerbittlichkeit und vielleicht eine Andeutung von Mitgefühl. »Danke«, sagte er.
»Machen Sie sich nicht die Mühe«, wehrte Galway ab. »Wenn ich der Meinung wäre, dass Sie etwas Wertvolles wissen, wäre es mir gleichgültig, wie man es aus Ihnen herausbekommt. Doch eigentlich demütigen wir Sie nur noch grundlos. Es ist reine Zeitvergeudung; außerdem werden viel zu viele Leute dadurch gebunden.«
»Haben Sie Angst, dass ich fliehen würde?« Die Vorstellung, dass er in diesem Zustand aus dem Hauptquartier des Sicherheitsdienstes ausbrechen sollte, brachte Jensen beinahe zum Lächeln.
»Das befürchten wir tatsächlich.« Galway zog den Laser aus dem Halfter, überprüfte die Sicherung und legte die Waffe auf seinen Schoß. »In diesem Augenblick befinden sich Skyler und Novak auf der gegenüberliegenden Straßenseite und bereiten alles für einen Befreiungsversuch vor.«
Jensen bereits schmerzende Magenmuskeln verkrampften sich wieder. Nein - das war unmöglich. Galway log.
Der Präfekt deutete Jensens Gesichtsausdruck offenbar falsch. »Machen Sie sich keine sinnlosen Hoffnungen - die beiden können es unmöglich schaffen. Wir kennen den Plan, den sie ausgearbeitet haben, und einer unserer Spione befindet sich bei ihnen. In dem Augenblick, in dem sie sich auf den Weg machen, schließt sich die Zange, sie sitzen zwischen der äußeren Mauer und einem Bataillon in Schutzanzügen fest und haben nicht die geringste Deckung. Sie werden Ihnen nicht einmal so nahe kommen, dass Sie den Lärm hören.«
Jensen sah den Laser auf Galways Schoß an.
»Warum sind Sie dann hier?«
Galway lächelte bitter. »Ich habe Sie einmal unterschätzt und werde es kein zweites Mal tun. Präfekt Apostoleris begreift noch immer nicht, wie gefährlich Sie sind - vielleicht, weil während all dieser Jahre vier seiner Spione einen von Ihnen täuschen konnten. Doch ganz gleichgültig weshalb, er erwartet immer noch, dass Sie gradlinig denken und handeln. Und dass Sie sich wie normale Menschen verhalten.«
»Während wir in Wirklichkeit Wechselbälge sind.« Eine Welle von Übelkeit erfasste Jensen, und er biss die Zähne zusammen, bis sie vorüber war.
»Sie scherzen, aber es liegt ein Körnchen Wahrheit darin. Je öfter ich Sie in Aktion erlebe, desto mehr glaube ich, dass Ihre Ausbildung Ihren Geist bleibend verändert hat. Sie sind - anders - vielleicht monomanisch.«
»Warum? Weil wir nicht aufgeben und den Ryqril zuliebe sterben?« Jensen schüttelte müde den Kopf. »Lesen Sie in der Geschichte nach, Galway. Die Menschen sind Eroberern nie freundlich begegnet. Guerillakämpfer haben immer schon Invasoren das Leben sauer gemacht und waren für gewöhnlich erfolgreicher, als man aufgrund ihrer Zahl erwarten konnte.«
»Das gebe ich zu - aber Guerillas brauchen ein gewisses Maß an Unterstützung durch die Bevölkerung, und auch den moralischen Auftrieb durch wiederholte Überfälle auf den Feind. Auf Plinry haben Sie keines von beiden gehabt und konnten dennoch innerhalb weniger Stunden einen verheerenden Angriff organisieren.« Galway griff nach seinem Laser und fuhr nachdenklich mit dem Daumen über den Lauf. »Haben Sie gewusst, dass mein Vater im Jahr 2414 Mitglied der militärischen Studiengruppe war, die den Vorschlag mit den

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