Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Blackcollar-Elite

Titel: Die Blackcollar-Elite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Aufklärungs-Kampfschiffe mit großer Reichweite, die die Angriffsspitze der Ryqril-Kriegsmaschinerie bildeten. Da die Besatzungen dieser Schiffe eine bis drei Personen umfassten - und das Bodenpersonal vier Mann -, hatten die Aliens allein in diesem Teil von Plinry eine zweihundert Mann starke Garnison stationiert.
Hundert Meter jenseits der Korsaren gab es einen widerstandsfähigeren Zaun, der den gesamten Flughafen umschloss und eine Barriere zwischen der glatten Oberfläche und den Grasflächen mit dem spärlichen Baumbestand außerhalb von ihm bildete. Unmittelbar vor Caine lag ein aus mehreren Gebäuden bestehender Komplex - eindeutig das Verwaltungs- und Service-Zentrum des Flughafens. Eines der Gebäude schien ein Hangar zu sein; ein anderes in der Nähe der Korsaren sah wie eine Kaserne aus.
Und am Fuß der Rampe warteten zwei Männer in graugrünen Uniformen.
Caines Herz setzte kurz aus, doch er wurde mitnichten langsamer. Er wusste, dass ein Korsar die Strecke von der Erde hierher in etwas mehr als vier Tagen zurücklegen konnte, und wenn es der terranischen Regierung gelungen war, aus den Führern des Widerstands Informationen herauszuholen, dann wusste inzwischen ganz Plinry über ihn Bescheid.
Doch es blieb ihm nichts anderes übrig, als weiterzugehen.
Als Caine näher kam, trat der größere der beiden Männer einen Schritt vor. »Mr. Rienzi?«, fragte er.
Als Caine nickte, fuhr er fort: »Ich bin Präfekt Jamus Galway, der Leiter des planetarischen Sicherheitsdienstes; das ist mein Adjutant, Officer Ragusin. Willkommen auf Plinry, Sir.«
»Danke. Kommen Sie immer zum Flughafen, um die Touristen zu begrüßen?«
Galways Lächeln war beinahe albern, und dieses Lächeln verriet Caine mehr als jede Äußerung des Präfekten. Der Leiter des Sicherheitsdienstes, der einen mutmaßlichen Rebellen begrüßte, hätte bestimmt nicht so gelächelt; so lächelte ein Politiker einen hohen Regierungsbeamten an, der über mehr Einfluss verfügte als er selbst. Caines Tarnung war also noch nicht aufgeflogen.
»Ich habe es mir tatsächlich zur Gewohnheit gemacht, Besucher, die zum ersten Mal hier sind, persönlich zu begrüßen und ihnen zu erklären, über welche Einrichtungen wir verfügen«, erwiderte Galway. »Das erspart allen Beteiligten Zeit.« Er zeigte auf die Gebäude. »Wenn es Ihnen recht ist, gehe ich mit Ihnen durch den Zoll. Danach würde ich Sie bitten, uns zu einem Identitätscheck in Capstone zu begleiten.«
Caine nickte lässig. Er hatte die Kontrollen auf der Erde ohne Schwierigkeiten hinter sich gebracht, und es war wohl kaum anzunehmen, dass sie auf Plinry gründlicher sein würden. »Selbstverständlich, Präfekt. Gehen Sie voraus!«
Die Zollkontrolle war reine Formsache. Außer seiner Kleidung hatte Caine nur einen Taschenvideorekorder, ein paar Reserve-CDs und die Pillen mitgebracht, die man ihm am Flughafen von Neu-Genf gegeben hatte. Bereits wenige Minuten später fuhren Caine und Galway auf dem Rücksitz eines Streifenwagens nach Capstone. Der schweigsame Ragusin saß am Lenkrad.
Bis jetzt hatte Caine keine Zeit gehabt, seine Aufmerksamkeit dem Planeten zuzuwenden, und als er nun aus dem Fenster blickte, war er darüber erstaunt, wie groß die Ähnlichkeit und gleichzeitig die Unterschiede zur Erde waren. Auch hier war die vorherrschende Farbe der Vegetation Grün; aber auf Plinry wies das Grün einen bläulichen Stich auf, und es gab ungewöhnlich viele Pflanzen, die gelb, purpurrot und sogar orangefarben waren. Aus einem fahrenden Auto konnte man die kleinere, niedrigere Flora kaum deutlich erkennen, doch die Blätter waren zu breit, als dass es sich um Gras handeln konnte. Die Bäume und Büsche wieder sahen wie Hirschgeweihe aus, auf denen spanisches Moos hing. Zwischen den Bäumen bewegten sich kleinere Geschöpfe, die zu stromlinienförmig wirkten, um Vögel zu sein.
»Sie haben einen hübschen Planeten«, bemerkte Caine. »Sehr farbig.«
Galway nickte. »Es war nicht immer so. Während meiner Kindheit waren die meisten Pflanzen grün oder blau. Die anderen Farben tauchten erst nach dem Krieg auf - Mutationen infolge einer Substanz in den Ryqril-Geschossen. Die meisten werden vermutlich irgendwann aussterben.«
Caine wandte dem Fenster den Rücken zu; ihn fröstelte. In Galways Stimme hatte kein Bedauern oder gar Feindseligkeit gelegen, als er von den Verwüstungen sprach, die die Ryqril seiner Welt zugefügt hatten. Als würde er auf ihrer Seite stehen - was natürlich der Fall war.

Weitere Kostenlose Bücher