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Die Blackcollar-Elite

Titel: Die Blackcollar-Elite Kostenlos Bücher Online Lesen
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Dachkante.
Die Fahrt über das Seil dauerte beinahe eine Minute, und in dieser Zeit entdeckte Lathe drei Sicherheitswagen, die aus verschiedenen Richtungen auf das Gefängnis zurasten. Wieder ein Beweis dafür, wie schnell der Sicherheitsdienst reagiert, dachte er und hoffte, dass er mit dieser Operation den Bogen nicht überspannt hatte. Wenn der Sicherheitsdienst zu rasch reagierte... aber jetzt war es zu spät, sich darüber Gedanken zu machen.
Er lief bereits, als er auf dem Dach aufsetzte, und hakte die Rolle aus, bevor ihn das schräg gespannte Seil aus dem Gleichgewicht brachte. Schnell klappte er die Rolle zur Seite und rannte dann zum Maschinenhäuschen in der Mitte des Dachs. Er war noch zehn Schritte von ihm entfernt, als die Tür aufging und drei mit Lasern bewaffnete Wächter herausstürzten.
Sie hatten nicht erwartet, auf jemanden zu stoßen - das merkte man sofort an ihrem erschrockenen Gesichtsausdruck und ihren wilden Bemühungen, die Lasergewehre in Anschlag zu bringen. Lathes shuriken traf den Mann an der Spitze in die Stirn; er stürzte, und seine Kameraden stolperten über ihn. Im nächsten Augenblick stand Lathe zwischen ihnen, und zwei Sekunden später war alles vorbei. Er hob eines der Lasergewehre auf, stieg über die leblosen Körper und ging die Treppe hinunter. Es war sehr gut möglich, dass die Wächter aus den beiden obersten Verwaltungsstockwerken des Gefängnisses gekommen waren; wahrscheinlich hatte man sie auf das Dach geschickt, um festzustellen, ob dort der Nebelvorhang, der die Verteidiger unten behinderte, dünner war. Da Lathes Ziel die oberen beiden Stockwerke waren, konnte er sich umso sicherer fühlen, je mehr Wächter er vorher ausschaltete. Theoretisch.
Ein Stockwerk tiefer endete die Treppe vor einer massiven Tür. Lathe öffnete sie einen Spaltbreit, erblickte einen hell erleuchteten Korridor und hörte gedämpft Alarmklingeln sowie das Getrappel von laufenden Füßen. Er zog die Tür zu, holte seinen nunchaku heraus... und einen Augenblick später waren weitere vier Gegner ausgeschaltet.
Er betrat den Korridor und stand einem Dutzend Männern und Frauen gegenüber, die über die unerwartete Invasion sichtlich entsetzt waren. »Sie!«, rief Lathe und zeigte auf den Mann, der ihm am nächsten stand. »Wo werden die Aufzeichnungen aufbewahrt?«
Der Angesprochene öffnete den Mund, brachte aber keinen Ton heraus. Lathe ging auf ihn zu, doch im gleichen Augenblick schrillten die Alarmklingeln mit doppelter Lautstärke. »Eindringling auf Fünfzehn«, brüllte ein unsichtbarer Lautsprecher.
»Gesamtes Personal Abwehrbereitschaft!«
Laut einer alten Lehrmeinung ist es besser, irgendetwas zu tun als gar nichts. In beiden Richtungen mündete der Korridor nach etwa zwölf Metern in Quergänge. Lathe lief auf gut Glück nach links. Die dort Stehenden machten ihm Platz und hüteten sich davor, ihm Widerstand zu leisten.
Auch der Quergang war von Türen gesäumt. Es war natürlich möglich, dass sich das Archiv in der entgegengesetzten Richtung befand, doch die Qualität der Teppiche im Korridor war ein Hinweis darauf, dass hier die oberste Gefängnisleitung untergebracht war. Lathe nahm an, dass er ein Stockwerk tiefer eher fündig werden würde.
Links von ihm entdeckte er Fahrstuhltüren und den Zugang zum Treppenhaus und wandte sich gerade in dieser Richtung, als ein weiß glühender Schmerz seine linke Schulter durchzuckte.
Seine Kampfreflexe setzten ein. Lathe hechtete zur Ecke und verdrehte dabei den Oberkörper, damit der Laserstrahl nicht zu lange auf dieselbe Stelle traf.
Das Brennen glitt zu seinem Hals hinauf und hörte dann auf, und als er auf den Fußboden aufprallte, erhaschte er einen Blick auf eine uniformierte Gestalt weit hinter ihm.
Angesichts der Umstände fielen seine Landung und die Rolle gar nicht so schlecht aus, und als er sich wieder in der Hocke befand, stellte er fest, dass er den eroberten Laser noch in der Hand hielt. Seine Schulter schmerzte noch immer; er biss die Zähne zusammen und spähte mit schussbereitem Gewehr vorsichtig um die Ecke. Der Uniformierte griff nicht an, sondern wartete hinter seiner Ecke ähnlich defensiv. Entweder er war sehr vorsichtig, oder er erwartete Verstärkung... und plötzlich merkte Lathe, dass ihm die Fahrstuhltüren in seinem Rücken ganz und gar nicht geheuer waren. Um sicher zu sein, dass der Wächter sich nicht vom Fleck rührte, sandte er einen langen Feuerstoß durch den Korridor und rannte dann zu den

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