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Die Bleiche Hand Des Schicksals

Die Bleiche Hand Des Schicksals

Titel: Die Bleiche Hand Des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
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zum Knackpunkt.
    »Ich drehte mich um und ging ein paar Schritte, und er muss versucht haben, mir zu folgen, denn ich hörte, wie er eine Art Schrei ausstieß – Sie wissen schon, das Geräusch, das Leute von sich geben, wenn sie auf dem Eis ausrutschen?«
    Er nickte. O ja, er kannte das Geräusch.
    »Als ich mich umdrehte, lag er vor einem dieser Steine. Ich griff nach seiner Taschenlampe und konnte erkennen, dass er sich ziemlich schlimm verletzt hatte, er blutete und so.« Sie sah zu Burns, als wollte sie sich vergewissern, dass sie das Wort Blut benutzen durfte.
    »Was haben Sie getan?«
    »Ich half ihm den Pfad hoch, zurück zu unseren geparkten Autos. Ich sah mir die Wunde näher an und bot ihm an, ihn in die Stadt zu fahren, aber er lehnte ab.« Sie spreizte abwehrend die Hände. »Was sollte ich machen? Er war der Arzt, nicht ich. Abgesehen davon sieht man als Mutter im Laufe der Jahre viele Platzwunden. Sie bluten immer wie verrückt, aber das besagt gar nichts.«
    »Was passierte als Nächstes?«
    »Ich beobachtete, wie er in seinen Wagen stieg und den Motor anließ. Er lief, ich habe den Auspuff qualmen gesehen. Dann bin ich aufgebrochen. Das war das Letzte, was ich von ihm gesehen habe.«
    »Wohin sind Sie von dort aus gefahren?«
    »Ich brauchte Benzin, deshalb bin ich zu der Tankstelle bei dem K-Mart. Ich war wegen dieser unheimlichen Geschichte total durcheinander. Ich wollte nicht direkt nach Hause. Deshalb bin ich zu Clare gefahren.«
    »Warum zu Reverend Fergusson?«
    Debba neigte den Kopf zur Seite, wickelte wieder eine Strähne um ihren Finger. »Sie hat mir angeboten … damals, nach dieser Sache in der Klinik«, sie sah flüchtig zu Burns, um festzustellen, ob sie sich auf gefährliches Terrain wagte, »dass ich jederzeit mit ihr reden könnte. Ich dachte … ich hatte eine Menge im Kopf, und ich dachte, sie könnte mir dabei helfen, die Dinge zu klären und den Sinn darin zu entdecken.«
    Russ nickte. »Wenn Sie sagen, das wäre das Letzte gewesen, was Sie von Dr. Rouse gesehen haben, meinen Sie dann lebend? Haben Sie, nachdem Sie ihn an diesem Sonntagabend verließen, zu irgendeinem Zeitpunkt seine Leiche gesehen?«
    »Iih. Nein.«
    »Haben Sie ihn zu irgendeinem Zeitpunkt nach diesem Abend lebend gesehen?«
    »Das habe ich Ihnen doch schon gesagt, nein.«
    Burns trommelte auf den Tisch. »Hören Sie auf, meine Mandantin zu bedrängen, Chief Van Alstyne.«
    Russ ignorierte ihn. »Sie sagten, Sie hätten Dr. Rouses Verletzung näher in Augenschein genommen, nachdem Sie auf dem Hügel angekommen waren. Wie ging das vor sich? Im Licht der Taschenlampe?«
    »Ja. Er saß in meinem Auto, und ich habe das Licht eingeschaltet und ihn untersucht. Er hatte ein Taschentuch, eines aus Stoff, und er drückte es auf die Wunde.«
    Mist. »Wie lange befand er sich in Ihrem Auto?«
    »Vielleicht ein paar Minuten. Er schien total erschöpft. Das war, als ich versucht habe, ihn zu überreden, dass ich ihn in die Stadt fahre oder zum Krankenhaus oder so.«
    Das war nicht das, was er hören wollte. Es war vollkommen plausibel, dass Rouse eine Verschnaufpause in ihrem Wagen gemacht hatte. Im Auto gab es keine weiteren Spuren von ihm – keine Anzeichen, dass sie ihn in den Kofferraum gestopft oder auf den Rücksitz gelegt hatte. Wenn Lyle und Kevin in ihrem Haus nichts fanden, war es unmöglich, sie mit dem Verschwinden von Dr. Rouse in Verbindung bringen. Der Staatsanwalt würde sich nicht mal die Unterlagen anschauen – sie würden direkt in Ablage P landen. »Wie spät war es, als Sie Dr. Rouse verließen?«
    »Ich weiß nicht genau. Ungefähr neunzehn Uhr dreißig.«
    »Und Sie brauchten eine Stunde, um zu tanken und zu Reverend Fergusson zu fahren?«
    »Kann sein. Ich hatte es nicht eilig.«
    »Haben Sie noch woanders angehalten?«
    »Nein.«
    »Um welche Zeit rief Dr. Rouse bei Ihnen an?«
    »Es war nach dem Abendessen, also … zwischen achtzehn Uhr und achtzehn Uhr dreißig.«
    »Wann genau?«
    Sie sah Burns an, ehe sie antwortete. »Eher achtzehn Uhr, schätze ich.«
    Burns legte beide Hände flach auf den Tisch. »Ich denke, das wäre alles, nicht wahr, Chief?« Er erhob sich. »Ms. Clow hat zu allen Vorfällen dieses Abends ausgesagt, bei denen sie eine Rolle spielte. Sie war äußerst kooperativ, sowohl heute als auch an dem Abend, an dem Dr. Rouse verschwunden ist. Ich bin überzeugt, dass es keinen Anlass zu weiteren Fragen geben wird.«
    Debba schaute zu Russ, dann zu Burns, um sich zu

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