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Die Bleiche Hand Des Schicksals

Die Bleiche Hand Des Schicksals

Titel: Die Bleiche Hand Des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
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überprüft, für den Fall, dass er einen Komplizen hatte. Nichts.«
    Clare nahm einen Stapel Papiere aus dem Karton vor sich und packte ihn auf den Tisch. Die Dokumentenkopien waren lose Blätter, die sich zehn Zentimeter hoch stapelten. »Was ist mit den Klinikakten?«
    »Die sind komplizierter, deshalb sind wir noch nicht fertig. Bis jetzt sieht es aus, als seien alle städtischen Zahlungen ordentlich verbucht.«
    »Was ist mit dem Geld aus der Stiftung?«
    »Ich versuchte immer noch, alles zurückzuverfolgen, das nicht von der Stadt stammt. Er musste nur dem Rat Rechenschaft über dessen Zuwendungen ablegen, alles andere – Spenden, gestaffelte Gebührensätze, die Stiftung – ist überall verteilt.«
    »Was?«, sagte sie.
    »Was meinen Sie mit ›was‹?«
    »Sie hatten so einen komischen Unterton in der Stimme.«
    Er lachte leise. »Erwischt. Bis ich nicht jeden Penny belegt habe, halte ich an der Idee fest, das irgendwo Geld unterschlagen worden ist.«
    »Was ist mit Mrs. Rouse? Darüber wollte ich schon heute früh mit Ihnen sprechen.« Sie blätterte ein paar Seiten durch. Sah aus, als wären die Einträge chronologisch geordnet. Sie kippte den Karton um, so dass der Papierstapel umgekehrt auf den Tisch fiel, und sah sich die hintersten Blätter an. Kein Register. O Mann!
    »Was soll mit ihr sein?«
    »Erinnern Sie sich, was Sie zu Mrs. Marshall sagten? Wie die Polizei heutzutage einen verdächtigen Ehegatten behandelt? Wie kommt es, dass Sie Mrs. Rouse nicht verhört haben?«
    »Weil sie belegen kann, wo sie gewesen ist. Sie telefonierte schon in der Gegend herum und versuchte ihren Mann zu finden, als er noch heil und gesund mit Debba Clow am Stewart’s Pond weilte. Wir haben Leute befragt, die mit ihr gesprochen haben, und ihre Telefonrechnung bestätigt, dass die Telefonate von ihrem Hausanschluss erfolgten. Lyle hat sich gefragt, ob sie und Debba unter einer Decke stecken, aber das kann ich mir nicht vorstellen.«
    Sie blätterte die Seiten um, bis sie zu »1929« kam. Sie arbeitete sich vom letzten Dokument der Adirondack-Landerschließungs-GmbH dieses Jahres nach vorn. »Wenn es so wäre, müsste man Mrs. Rouses Besuch bei den Clows mit ganz anderen Augen betrachten, nicht?«
    Er lachte. »Sie machen sich großartig als Verschwörungstheoretikerin. Wissen Sie schon, wer JFK umgebracht hat?« Sie hörte, wie sich jemand im Hintergrund verabschiedete.
    »Ich sollte Sie nicht länger aufhalten«, sagte sie.
    »Ich will gerade gehen. Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Geben Sie mir fünf Minuten Zeit, damit ich runterhoppeln kann und die Hände frei habe, dann rufe ich Sie aus dem Auto an.«
    »Sind Sie allein zur Arbeit gefahren? Wie schaffen Sie das mit der Kupplung?«
    »Ich habe mit meiner Mutter getauscht. Sie hat einen Toyota Camry. Viel Platz für mein Bein und keine Gangschaltung.«
    »Ich dachte, Linda fährt Sie.«
    »Das hat nicht so gut funktioniert.«
    Nicht so gut wie was?, dachte sie, hielt aber den Mund. »Okay, rufen Sie an, wenn Sie so weit sind.«
    Nachdem sie aufgelegt hatte, starrte sie wieder aus dem Fenster. Die drohenden Regenwolken bedeckten den Himmel vollständig, verdüsterten den morastigen Garten und die von Bäumen beschirmte Gasse dahinter. In der Scheibe spiegelte sich ihr Gesicht; weiche Züge, verträumte Augen. Sie sah aus, als wollte sie den Refrain von »Hello, young lovers« singen. Sie verdrehte die Augen und begab sich wieder an die Firmenakten.
    Mr. Dies und Mr. Das, dazwischen gelegentlich ein Mr. Sowieso und ein Jemand, um das Ganze ein wenig aufzulockern. Lage des Landes, darauf befindliche Bauten – sie nahm an, dass es darum ging, was abgerissen werden musste –, der Makler, der den Kauf vermittelte. Datum der Transaktion und Preis. Datum der Inbesitznahme, also vermutlich der Zeitpunkt, an dem der frühere Besitzer das Land verließ. Sie hatte wenig Erfahrung, aber sogar ihrem ungeübten Auge schien es, als hätten die meisten der Farmer ein schlechtes Geschäft gemacht. Selbst in den zwanziger Jahren konnten 7000 Dollar für vierzig Morgen Land, ein Haus und eine Scheune nicht viel gewesen sein.
    Und dort waren sie, 1928. Jonathon und Jane Ketchem. Fünfundfünfzig Morgen am Fluss: 7455 Dollar. Tag der Inbesitznahme: 16. Oktober 1928. Sie waren nicht bis zum bitteren Ende geblieben, aber viel hatte nicht gefehlt. Vielleicht hatten sie eine allerletzte Ernte eingebracht.
    Sie hatten auch nicht mehr Geld bekommen als die anderen. Und doch hatten sie davon

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