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Die Bleiche Hand Des Schicksals

Die Bleiche Hand Des Schicksals

Titel: Die Bleiche Hand Des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
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kostengünstigste Variante. Tut mir leid, Lacey.« Er lächelte Mrs. Marshall entschuldigend zu.
    Sie beugte sich über die Bank und legte ihre schmale, blaugeäderte Hand auf seine. »Du musst auf dein Gewissen hören, Norm.«
    Clare stemmte die Hände in die Hüften. »Nicht gerade überraschend steht es drei dafür und drei dagegen. So … es sieht aus, als müsste unser nagelneues Juniormitglied die Sache entscheiden.« Alle sahen das sechste Vorstandsmitglied an, das erst vor zwei Sonntagen bei der jährlichen Versammlung der Glaubensgemeinschaft gewählt worden war.
    Der Mann des Augenblicks nickte. »Ich sehe es auch als Verpflichtung. Ich finde, die Erhaltung der Kirche ist meine Pflicht, damit sich mein Junge, wenn er in meinem Alter ist, umschauen und darauf stolz sein kann, was wir getan haben. Ich stimme für das volle Programm.« Geoffrey Burns verschränkte die Arme über seinem Kamelhaarmantel und grinste wie ein Verteidiger, der seinem Widersacher das entscheidende Beweisstück auf den Tisch wirft.
    »Halt, Moment mal«, begann Robert Corlew, wobei er mit stumpfem Finger auf den jüngeren Mann zeigte.
    »Nein.« Clare hob die Hand. »Robert, ich weiß, dass Sie sich Sorgen wegen der Kosten machen. Und der Himmel weiß, dass Sie als einziger Bauunternehmer unter uns eine Ahnung haben, was am Ende dabei herauskommen wird. Aber wir können diese Angelegenheit nicht immer wieder durchkauen. Wenn der Vorstand sich nicht einigen kann, die Abstimmung zu akzeptieren und weiterzumachen, werde ich die Frage bei der nächsten Gemeindeversammlung zur Abstimmung bringen.«
    Mrs. Marshall schürzte die Lippen. »Falls wir der Gemeinde keine Einigkeit präsentieren, werden wir beträchtlich größere Schwierigkeiten bei der Spendensammlung haben. Wenn es so aussieht, als wären wir nicht alle für das Projekt, wird das die Unentschlossenen darin bestätigen, auf ihren Portemonnaies sitzen zu bleiben.«
    »Und da wir beim Thema Spendensammlung sind«, sagte Geoff Burns, »sollten wir uns auch über die Marketingstrategie unterhalten.« Er hob seine Hände und formte einen Rahmen. »Spenden Sie großzügig, damit amerikanische Kunsthandwerker ein lebendiges Vermächtnis für Ihre Urenkel erschaffen können.« Er rutschte auf seiner Bank herum und formte einen weiteren Rahmen. »Oder: Spenden Sie großzügig, damit Baines Dachdeckerei das Loch im Dach flicken kann.«
    »Da hat er recht, Rob«, sagte Terry. »Jeder spendet gern für eine neue Turnhalle. Niemand will für den Boiler bezahlen.«
    »Vielleicht könnten wir die Namen der Spender in die Balken gravieren lassen«, sinnierte Norm Madsen.
    »He, das gefällt mir«, stimmte Geoff zu.
    Clare beobachtete während dieses Wortwechsels Corlews Gesicht. Es war rot und feucht, als würde er entweder explodieren oder jeden Moment einen Herzanfall erleiden. Sie legte ihm die Hand auf den Arm. »Robert«, sagte sie mit gedämpfter Stimme, »wir brauchen Sie dabei.« Sie rutschte in die Bank neben ihm. Die anderen gingen völlig darin auf, sich Ideen für das Auftreiben von Spenden einfallen zu lassen. »Das hier ist kein Nullsummenspiel, bei dem Sie verlieren und Sterling gewinnt. Wir alle haben dasselbe Ziel.« Corlew schaute nach oben, wo das Wasser die kunstfertig verarbeiteten Planken beschädigt hatte. »Kein anderer verfügt über Ihre Erfahrung. Wir brauchen Ihre Hilfe, um die Angebote und die Experten zu prüfen. Sie sind derjenige, der uns sagen kann, ob die Kosten gerechtfertigt sind oder ob sie überhöhte Rechnungen stellen. Und noch wichtiger ist«, sie beugte sich vor, damit er ihr direkt in die Augen sehen musste, »dass Sie ein Mann sind, dessen Ansichten und Führungsqualitäten von unserer Gemeinschaft akzeptiert werden.«
    Er grunzte. »Ich mache das nicht, um Sterling eine lange Nase zu drehen.« Er sprach genauso gedämpft wie sie. »Ich glaube wirklich, dass wir uns keine neuen Schulden leisten können. Und wir sollten die Gemeinde nicht um zusätzliches Geld bitten, während wir uns eigentlich darauf konzentrieren müssten, mehr Menschen in die Kirche zu bekommen.«
    »Ich weiß.« Sie versuchte nicht, ihn zu widerlegen. Sie wartete einfach ab.
    Seine breiten Schultern sanken ein Stückchen herab. »Okay, ich bin dabei.«
    Sie drückte fest seinen Arm. »Gut.«
    Er richtete sich wieder auf. »Aber ich werde ein scharfes Auge auf jeden Nagel, jedes Stück Holz, jeden Eimer Kalk haben.«
    Sie grinste. »Nichts anderes wünschen wir uns.« Sie erhob

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