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Die Blendende Klinge

Die Blendende Klinge

Titel: Die Blendende Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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Richtige getan und nicht nur das am wenigsten Falsche. Vielleicht war es gerecht gewesen, seinen Bruder einzusperren.
    Vielleicht auch nicht. Es spielte keine Rolle. Er holte tief Luft.
    »Du hast den Krieg absichtlich angefangen, um Verbündete um dich zu versammeln, nicht wahr? Du hast das Dorf ausradiert, in dem ich mich versteckt hatte, und dann sind die Männer scharenweise zu mir geströmt. Nur um dir Widerstand zu leisten. Du hättest mich dazu bringen können, mich zu ergeben. Ich hätte es getan. Und nach dem ersten Schlagabtausch, bei dem meine Leute gewonnen haben, hast du unseren Boten getötet. Warum hast du das getan? Du hättest meinen Männern nur Schonung zusichern müssen, und du hättest mich kriegen können. War das Vaters Idee oder deine eigene?«
    Der Gefangene grinste schnell zur Wand hinüber. »Schau mal, Bruder, so hübsch dieser ganze kleine Schwindel ist, den Lucidonius damals aufgezogen hat, bei manchen Arten von Bedrohungen funktioniert er einfach nicht. Nimm Ilyta. Wie viele Satrapien stimmen zu, einen Krieg zu führen, um Ilyta wieder zurück ins Boot zu holen? Keine einzige. Aber einem Promachos könnte es gelingen. Die Aborneaner haben die Chromeria über Jahrzehnte hinweg um Tributzahlungen betrogen. Die Parianer schenken der Chromeria kaum Beachtung. Die Ruthgari dominieren mit ihrem Reichtum und ihren Intrigen alle Satrapien und beeinflussen offen deren Entscheidungen. Die Tyreaner – nun ja, ich vermute, ich bin nicht unbedingt in der Position, um zu sagen, was mit Tyrea geschehen ist, seit der Krieg alles verändert hat. Hab ich recht?«
    »Ja«, sagte Gavin. Ihm drehte sich der Magen um. Ihm war, als würden seine Gelenke nachgeben.
    »Glaubst du, dass die Ewigdunklen Pforten für immer geschlossen bleiben werden?«
    »Ah, die unbestimmte Bedrohung von jenseits der Ewigdunklen Pforten«, erwiderte Gavin. »Immerhin kennst du die Geschichte. War es nicht das Prisma Sayid Talim, dem es fast gelungen wäre, sich zum Promachos ernennen zu lassen, um sich der ›Armada‹ entgegenzustellen, die angeblich jenseits der Pforten wartete? Das war vor siebenundvierzig Jahren. Eine ziemlich lange Zeit für eine Armada, um in Wartestellung zu liegen.«
    »Sieh dich um, Gavin, und sag mir dann, ob das, was wir haben, funktioniert.«
    Gavin konnte nicht einmal das Spektrum dazu bewegen, Krieg zu erklären, noch nicht einmal nachdem Tyrea verloren und der Farbprinz in Atash einmarschiert war. Wie war das möglich? Sein Bruder hatte recht. Ihr politisches System war am Ende, und es bedurfte eines starken Mannes, um etwas Neues zu errichten.
    »Krieg ist die einzige Möglichkeit, um zum Promachos ernannt zu werden«, fuhr sein älterer Bruder fort. »Man braucht eine große Krise. Du warst unsere ideale Gelegenheit. Wir konnten uns den Anschein geben, dass wir dir nur zögernd nachstellten. Du warst mein Bruder. Du warst Andross Guiles Sohn. Keiner würde auf die Idee kommen, dass alles nur Trick und Strategie war. Aber du hast immer wieder versucht, unserem Krieg ein Ende zu machen, bevor er überhaupt richtig anfangen konnte.«
    Gavin wurde übel. »Und General Delmarta? Hat er die ganze Zeit schon in eurem Auftrag gehandelt?« Es war das vom General unter der atashischen Königsfamilie angerichtete Blutbad, das nicht nur die Satrapien gegen Gavin mobilisiert hatte, sondern auch eine derjenigen Familien aus dem Weg räumte, die sich gegen Andross Guile gestellt hatten.
    »Es waren siebenundfünfzig Menschen. Du hast allein im Scharmützel am Flüsschen Tanner mehr Menschen getötet.«
    »Es macht einen Unterschied, wenn es kaltblütig geschieht.«
    »Tatsächlich?«, fragte der Gefangene. »Sind sie dann weniger tot?« Er zwinkerte und sah wieder zur Wand hinüber, als rede dort jemand mit ihm.
    Gavin antwortete nicht.
    »Erzähl mir mal, Bruder …«, fuhr der Gefangene fort. »Ehrliche Frage, weil ich die Antwort unmöglich wissen kann: Wie viele Schwierigkeiten hat dir Atash seit unserem Krieg gemacht?«
    Es war ein Schlag in die Magengrube. Vor dem Krieg hatte die atashische Königsfamilie – das letzte Überbleibsel der Gesellschaftsordnung aus der Zeit vor Lucidonius – unentwegt Probleme verursacht und kleine Kriege vom Zaun gebrochen. Wenn es diese Königsfamilie mit ihrem Geld und ihrem Einfluss, ihren sicheren Häfen und ihrer Schmugglerflotte noch immer gegeben hätte, so wäre die Rebellion am Roten Kliff wahrlich verheerend gewesen. Unter den nun gegebenen Umständen war

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