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Die Blendende Klinge

Die Blendende Klinge

Titel: Die Blendende Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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Sie würden reines Licht aus den großen farbigen Kristallen über der riesigen unterirdischen Halle erhalten.
    Ausbilder Fisk unterzog beide einer genauen Untersuchung, um sicherzustellen, dass sie nicht schon gewandelt hatten. Jetzt, wo es in den Kämpfen wirklich um etwas ging, war er sorgfältiger. »Augen, Handflächen.« Zufriedengestellt trat er zurück und gab ein Zeichen, die Kristalle über ihnen zu bedecken. Er legte ihre Finger auf den Höllenstein, drückte aber nicht fest genug – wie schon zuvor.
    Kip holte tief Luft, ließ seine Schultern rollen, schüttelte den Kopf, lockerte sich. Er bezog seinen Platz in der Dunkelheit, ihr gegenüber.
    »Und … jetzt!«, rief Ausbilder Fisk.
    Die Blenden über den Kristallen öffneten sich.
    Kip griff an. Er versuchte nicht, das grüne oder gelbe Licht zu wandeln, das über ihn strömte. Stattdessen warf er eine Hand nach vorn, ließ das ultraviolette Luxin hervorschießen, das er bereits gewandelt hatte, und stieß es Erato in beide Augen.
    Sie taumelte heulend zurück, hielt sich die Augen. Ihr Vorhaben war vereitelt worden.
    Dann sprintete Kip los, sprang sie direkt an, rammte seinen Kopf in ihren Magen. Sie fiel krachend zu Boden, und die Luft zischte aus ihrer Lunge.
    Kip landete auf ihr, rappelte sich dann rasch auf, packte das ausgestreckt daliegende Mädchen an Nacken und Hosenbund, lief mit ihr zum Rand des Kreises und warf sie hinaus.
    Kip hörte den einen oder anderen im Publikum erstaunt aufkeuchen. Ein paar klatschten auch. Ausbilder Fisk zählte bis fünf, während Erato sich vergeblich abmühte, wieder auf die Beine zu kommen, dann erklärte er den Kampf für beendet. »Brecher hat gewonnen! Bringt Erato zur Krankenstation. Brecher, du hast eine Minute bis zu deinem nächsten Kampf.« Er trat näher zu Kip und senkte die Stimme. »Du kannst also jetzt Ultraviolett wandeln?«
    »Ein wenig, Herr.«
    »Du weißt, dass du nicht heimlich im Voraus Luxin bunkern sollst.«
    »Jemand hat mir beigebracht, jeden erdenklichen Vorteil und jede mögliche Überraschung, die ich parat habe, einzusetzen.« Es war natürlich dieser Jemand gewesen, der ihn gerade anblickte.
    »Du hast es an mir vorbeischmuggeln können, aber es wird dir nicht noch einmal gelingen, Brecher. Es war gewieft von dir, deine Polychromatie nicht zu erkennen zu geben, aber du wirst nicht immer Glück haben, und deine Gegner werden nicht immer deine Farben einsetzen. Ich hoffe, du hast noch andere Tricks auf Lager.«
    »Aber immer, Herr«, erwiderte Kip. Heimlich dachte er: ich auch . Er schüttelte das letzte Ultraviolett heraus. Dessen Arroganz war ihn nicht teuer zu stehen gekommen – obwohl sie das eigentlich hätte tun sollen. Keine Farben? Wie dumm war er eigentlich?
    Ausbilder Fisk sagte: »Und mach das Mit-dem-Kopf-Rammen nicht mehr. Du brichst dir sonst noch deinen verdammten Hals.«
    »Ja, Herr.«
    »Brecher, komm mal her«, rief Kruxer. Er stand am Rand des Kreises.
    Kip ging zu ihm hinüber.
    »Du bist noch nicht in Sicherheit. Das weißt du, nicht wahr?«
    »Ja. Ich muss noch einen Kampf gewinnen.«
    »Und? Hast du einen Plan?«, fragte Kruxer.
    »Vielleicht keinen guten«, bekannte Kip. »Ich …« Er verstummte. Er blickte erneut auf die Platzierung. Er war jetzt Nummer zwölf. Er musste am Ende auf Platz vierzehn oder besser sein, um dabeizubleiben, doch nach ihm würden alle anderen kämpfen können. Wenn er also noch einen weiteren Kampf gewann, war er in Sicherheit, aber wenn er den Kampf verlor, war der nächste Kämpfer Balder. Von seinem achtzehnten Platz aus würde er eher die Sechzehn, Yugerten, herausfordern, als es mit seinem Freund Aram auf Position fünfzehn aufzunehmen. Yugerten war bereits ausgeschieden, also kein Problem für Balder. Dann würde Balder gegen Tala auf vierzehn antreten. Sie war eine hervorragende Wandlerin, aber nicht besonders schnell, noch nicht. Er würde sie mit Leichtigkeit besiegen und sich so den Weg freimachen.
    Von vierzehn aus könnte er dann entweder Kip herausfordern oder ihn überspringen und es mit der Elf aufnehmen.
    Vielleicht würde er sogar noch bis zu einer höheren Position aufsteigen, aber das spielte keine Rolle. Die Einzigen, die ihn nach Balder noch überholen konnten, waren die weiter unten Positionierten Aram und Barrel.
    Barrel konnte all seine Kämpfe gegen Leute führen, die bereits verloren hatten. Und auch er konnte dann Kip einfach überspringen.
    Dann wäre Aram an der Reihe, und auch er würde nur gegen

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