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Die Blendende Klinge

Die Blendende Klinge

Titel: Die Blendende Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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einsetzen konnte, und in seinem unüberlegten Hochmut und seinem falschen Heldentum hatte er das jetzt verspielt. Teia hatte versucht, ihn darauf aufmerksam zu machen – und er hatte geglaubt, sie wollte ihn für seinen Edelmut loben oder etwas dergleichen.
    Die Pfeife ertönte, und es lief genau so, wie Kip es befürchtet hatte. Jedes Mal, wenn Kip zu wandeln versuchte, schoss Rig dazwischen und vereitelte seine Bemühungen, und schon bald hatte er ihn erreicht, und sie begannen miteinander zu ringen. Rig schlüpfte hinter Kip, hielt sein Gesicht gesenkt und wehrte jeden Angriff ab, den Kip mit blauem Luxin unternahm, so lange, bis Kip leer war. Dann machte Kip das Einzige, was ihm noch einfiel: Er füllte Rigs Mund und Nase mit Ultraviolett, während er seine Hände packte und nicht losließ.
    Aber der Junge geriet nicht in Panik, bewegte sich nicht weg: Er zerbrach das Ultraviolett mit Zunge und Zähnen und drückte Kip die Luft ab, bis er kurz das Bewusstsein verlor.
    Und plötzlich hatte Kip seine Zukunft nicht mehr selbst in der Hand. Er war Nummer zwölf von vierzehn. Rig half ihm aufzustehen. »War ein netter Versuch, Brecher. Wünsch dir alles Gute, dass du es schaffst hineinzukommen.«
    Aber Kip wusste, dass er bereits verloren hatte.

91
    ~Der Meister~
    Eins. Zwei.
    In das Rabenschwarz der Kammer geschleudert, wusste Kip irgendwie trotzdem genau, wo alles war.
    Ich habe mir den Raum genau eingeprägt. Darum.
    Drei. Vier. Fünf. Und hinein. Bumm!
    Kip ? Irgendetwas mit Kip? Warum ist mir das eben durch den Kopf geschossen? Ich neige meinen Kopf zur Seite. Seltsam. Zweifellos schläft der Bastard oben an Deck, erholt sich.
    Ich ziehe meine Handschuhe aus und versuche, den Zorn zu unterdrücken, der beim Anblick meiner Hände in mir aufsteigt.
    Hol sie der Teufel. Hol er sie alle.
    Dünne Fäden aus rotem Luxin schimmern in der Dunkelheit, Feueradern unter unreiner Haut. Ich schiebe meine Kapuze zurück.
    Wo versteckt es der Junge bloß? Ich hatte sein Zimmer durchsuchen lassen, habe Taschendiebe angeheuert, um sich gegen seinen feisten Körper zu drängen. Nichts.
    Der Zorn erreicht seinen Höhepunkt, und ich balle meine Fäuste, kneife die Augen zu. Ich kann spüren, wie der Raum heller, heißer wird. Ich werde es bis zum Sonnentag schaffen. Zum Teufel damit.
    Ich werde jetzt gehen und ihn finden. Ich werde den Jungen totschlagen, wenn es sein muss, verletzt, wie er ist. Auch wenn es Wahnsinn sein mag.
    Meine Hand ist schon an der Tür, als ich mich an meine Handschuhe und den Umhang erinnere. Ich ziehe die Handschuhe an und knurre die Spiegelung an, die sich kurz im Spiegel abzeichnet: ein Mann, gerahmt in rotem Feuer. Ich ziehe die Kapuze herunter und trete in den Gang.
    »Kapitän!«

92
    Kip ging zu Teia und Kruxer hinüber und stellte sich zu ihnen. Auf ihr Drängen hin erläuterte er seine Verschwörungstheorie, und dann sahen sie sich gemeinsam an, wie sie genau so, wie er es vorausgesagt hatte, umgesetzt wurde. Balder kämpfte gegen Yugerten und bezwang ihn, dann kämpfte er siegreich gegen Tala. Für einen Moment glaubte Kip, der Junge würde nun ihn herausfordern – und ihm eine zweite Chance geben –, aber stattdessen forderte er mit einen höhnischen Grinsen die Nummer elf heraus. Und gewann.
    Der Kampf gegen die Elf forderte Balder jedoch viel ab, so dass er von der Neun eine tüchtige Abreibung erhielt und verlor. Sie nahmen ihre neuen Positionen ein, und da Balder nun auf elf war, rückte Kip auf den dreizehnten Platz zurück.
    Dann kam Barrel an die Reihe. Er kämpfte, wie Kip es erwartet hatte, übersprang Aram, wählte Kämpfer, die bereits ausgeschieden waren, und übersprang dann Kip, der ihm vor die Füße spuckte. Barrel schaffte es auf Platz zwölf und verlor dann gegen die Neun.
    Kip rutschte auf Platz vierzehn ab. Aram forderte den dritten Platz vor ihm heraus, das war Erato auf Nummer fünfzehn. Sie war ohnehin bereits ausgeschieden, und so räumte sie ihren Platz kampflos.
    Aram musste nun nur noch einen einzigen Kampf gewinnen, und Kip war ausgeschieden. Er kam zur Absperrung herüber, um seine Chancen abzuwägen. Dabei stand er fast direkt vor Kip.
    »Du Feigling «, sagte Kip. »Du bist nicht schlau genug, um die ganze Sache selbst ausgetüftelt zu haben. Wer ist es gewesen? Was haben sie dir dafür gezahlt, diese Nummer durchzuziehen?«
    Zorn blitzte kurz über Arams Gesicht, um sich dann rasch wieder zu legen.
    »Du Betrüger «, fuhr Kip fort. »Was hast du geglaubt?

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