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Die Blendende Klinge

Die Blendende Klinge

Titel: Die Blendende Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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Gleiter über die Wellen zischen zu sehen, die nun wieder Kurs auf das Schlachtengetümmel nahmen. Hatten sie den grünen Gottesbann nicht finden können?
    »Wie viele Soldaten?«, wandte sich der Schwarzgardist an Teia. Er meinte: hinter den Mauern vor ihnen. Sie schüttelte sich und riss sich von dem Anblick los. Sie konnte nichts gegen die Katastrophen und Dummheiten dort draußen unternehmen, außer ihren Teil dazu beizutragen, die Geschütze hier oben zum Verstummen zu bringen.
    »Ich habe keinen einzigen g esehen«, flüsterte sie.
    »Vielleicht haben wir dann eine Chance.« Der Schwarzgardist winkte zur anderen Gruppe hinüber, und Teia sah, dass sich dort acht Schwarzgardisten auf der Leiter aufgereiht hatten und dass unter ihr noch sechs weitere folgten. Der Schwarzgardist – Teia wusste seinen Namen nicht – wandelte eine Sprengladung, die er so weit seitlich, wie er es wagen konnte, an der Holzwand platzierte.
    Die Schwarzgardisten der anderen Gruppe wandelten eine weitere Leiter, dieses Mal eine ganz normale Stehleiter, die sie gegen die Holzwand lehnten. Sie kletterten sie eilig hinauf, und Hauptmann Eisenfaust gab das Zeichen zum Feuern.
    Der Schwarzgardist schob Teia zur Seite und zündete die Sprengladung an. Sie detonierte, und einen Moment lang war Teia überrascht, dass niemand innerhalb der Festung Alarm schlug.
    Aber natürlich feuerten gerade überall Kanonen von jeder erdenklichen Größe. Eine Explosion würde da kaum bemerkt werden, geschweige denn Alarm auslösen.
    Mit Stemmeisen aus Luxin rissen die Schwarzgardisten schnell das noch verbliebene Holz weg und strömten in die Festung. Überall lagen Tote verstreut. Vorwiegend Atashi, aber auch abgerissene Gestalten ohne jede Uniform sowie Wandler und selbst ein paar Farbwichte. Hier hatte am Vortag ein Kampf stattgefunden.
    Die Festung war riesig. Sie bedeckte den Kopf von Ru wie eine stachlige hölzerne Krone, die tief in den Fels eingesenkt war. Aber es waren kaum Feinde in Sicht. Zwei Männer hielten am Tor auf der gegenüberliegenden Seite der Festung Wache. Bogenschützen der Schwarzen Garde töteten sie mit Pfeilen, die ihre gepanzerten Rücken durchschlugen. Die auf der anderen Seite hinaufgekletterten Schwarzgardisten stießen oben auf der Umfriedung auf eine Geschützmannschaft und töteten die Männer in Sekundenschnelle.
    Teia rannte mit ihnen zusammen eine Treppe hinab, die in die eigentliche Festung hinunterführte, und folgte einem breiten Gang zu einem hölzernen Torbogen. Es war dunkel und verräuchert, aber Teia konnte im Infrarotbereich problemlos sehen.
    »Vier zur Linken, fünf zur Rechten. Sieht ganz so aus, als erteile in der Mitte ein Wicht die Befehle«, flüsterte sie. Dann rannte sie mitten im Brüllen der Kanonen den Gang hinunter, wo eine weitere Gruppe vor einer Tür Stellung bezogen hatte, die zu einer anderen Geschützstellung führte. »Drei zur Rechten, sechs zur Linken.«
    Eisenfaust gab ihr ein Zeichen, an Ort und Stelle zu bleiben. Geräuschlos zog er einen langen, prächtigen Krummsäbel, den sie noch nie zuvor gesehen hatte. Den Griff zierten Einlegearbeiten aus Türkis und Perlmutt, und in den Rücken der Klinge war etwas eingelassen, das wie verbranntes Holz aussah. Eisenfaust warf keinen Blick auf den Säbel, als könnte er seinen Anblick nicht ertragen, aber er hielt ihn Halbstiefel entgegen, der seine Hand ausstreckte und das Holz auf beiden Seiten des Krummsäbels berührte.
    Als Flammen aus dem Atasifusta-Holz schossen, kam sofort Bewegung in die beiden Gruppen. Alle gemeinsam stürmten die Schwarzgardisten die Räume. Durch den dichten Pulvernebel erschien Eisenfaust wie ein Riese, der einen Stab aus Feuer schwang. Teia hörte Schreie der Angst, des blanken Entsetzens – und Pistolenschüsse. Ihre eigene Pistole hielt sie mit gespanntem Hahn schussbereit in der schweißnassen Hand.
    Eine Tür öffnete sich auf der gegenüberliegenden Seite des Korridors, und ein verwirrt blickender Wandler steckte den Kopf auf den Gang hinaus. Dann sah er Teia.
    Ihre Pistole hob sich ganz von selbst, der Zündstein schnappte, Funken sprangen; der erschreckend heftige Rückstoß, dann der heiße Rauch. Teia blinzelte und sah den Wandler zu ihren Füßen auf dem Boden liegen. Das linke Auge und ein Viertel seines Schädels waren weggeschossen.
    Doch er war nicht tot.
    »Nachladen«, raunte ihr Hauptmann Eisenfaust ins Ohr. Irgendwie war er schon wieder zurück. Sie zuckte zusammen, während ihre Hände

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