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Die Blendende Klinge

Die Blendende Klinge

Titel: Die Blendende Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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Schwarzgardisten zu umrunden.
    Fiel: ein unheilvoller Name in dieser Situation, dachte Teia. Eisenfaust half Fiel, sich das Seil fest um die Hüfte zu binden, dann schleuderte er die beiden Enden des Seils den übrigen Schwarzgardisten in der Reihe rechts und links entgegen. Jeder griff nach dem Seil, außer den zwei Schwarzgardisten zu beiden Seiten direkt neben Eisenfaust, die sich an seinem Gürtel festhielten. Sie verständigten sich stumm – es war, als könnten sie Bände sprechen, ohne ein einziges lautes Wort zu verlieren.
    Hauptmann Eisenfaust sah Teia an. »Wir brauchen die genaue Anzahl. Gib ein Zeichen, sobald sie direkt über uns sind.«
    Teia reckte ihre Schultern und zog sich den Schlapphut tief über die Augen. Sie umrundete die Wegbiegung, wobei sie ein zügiges Tempo anschlug, aber sicherstellte, dass ihre Füße weiter auseinander waren als gewöhnlich, um die Bewegung ihrer Hüften auf ein Minimum zu reduzieren. Außerdem hielt sie den Kopf gesenkt und ihre Schultern angespannt, als seien sie größer und muskelbepackter als in Wirklichkeit, und richtete den Blick aufs Meer hinaus, um es glaubhaft erscheinen zu lassen, dass sie die näher kommenden Soldaten gar nicht wahrnahm.
    »Arvad!«, rief ihr einer der Männer entgegen. »Wieso kommst du früher nach oben?«
    Teia wandte ihnen abrupt ihren Kopf zu. Der Trick beim Nachahmen einer Männerstimme besteht darin, sich nicht an einem falschen Bass zu versuchen – probiere es mit einem simplen Tenor und halte dich kurz. »Monsterwelle! Hat mich glatt vom Steg gefegt! Und der da wurde verletzt!« Sie deutete hinunter. Dabei stand sie nahe genug am Felshang, dass die Schwarzgardisten unten ihre Hand sehen konnten. Mit allen Fingern ausgestreckt signalisierte sie: fünf. Und dann ballte sie die anderen Finger und deutete nur mit dem Zeigefinger. Und noch einer. Sechs.
    Sie winkte den Soldaten, ihr zu folgen, bevor sie ihr noch weitere Fragen stellen konnten, und drehte ihnen den Rücken zu. Sie erreichte die Biegung und deutete noch einmal mit ausgestrecktem Arm zum Steg hinunter. Dann, als die Soldaten direkt oberhalb der Schwarzgardisten waren, ließ Teia ihren Arm fallen.
    Die herabsteigenden Soldaten waren keine fünf Meter mehr von den Schwarzgardisten entfernt. Eisenfaust drehte sich mit dem Rücken zur Wand, seine Fußspitzen nach außen gerichtet, und Fiel stellte sich vor ihn, direkt vor seine breite Brust, umarmte ihn beinahe. Er legte seine großen Hände um ihre Hüften.
    Eisenfaust zählte bis drei und warf Fiel in die Luft, und sie landete auf Höhe seiner Schultern, mit den Füßen in seinen Händen. Dann drückte er sie über seinem Kopf nach oben. Blaues Luxin schoss lodernd aus Fiels Händen und warf sie zurück, so dass sie, nur noch vom grünen Seil gehalten, über dem Abgrund hing, aber dennoch ließ sie weiter Luxin hervorschießen. Die Dehnbarkeit des grünen Seils erlaubte ihr, immer weiter nach hinten zu fallen, und Eisenfaust lehnte sich immer mehr zurück, um weiter ihre Füße festhalten zu können, bis sein Körper eine schiefe Diagonale zum Pfad bildete und nur noch vom Druck des grünen Seils und den beiden Männern, die sich an seinen Gürtel klammerten, gehalten wurde.
    Fiel versuchte nicht, die Männer einzeln mit Luxin-Speeren oder anderen Geschossen zu treffen. Stattdessen warf sie hinter den Männern eine Art blaues Gerüst an die Felswand, das sie indessen so dick machte, dass auf dem Pfad kein Platz mehr zum Stehen blieb. Die Männer wurden vom Sims gedrückt. Da sie sich nirgendwo festhalten konnten, brauchte es dazu nicht viel.
    Alle gleichzeitig fielen sie an den Schwarzgardisten vorbei in die Tiefe. Nur ein Einziger stieß noch einen heiseren Überraschungsschrei aus, als er in den Tod stürzte. Aber derjenige, der ihnen am nächsten war, berührte im Fallen das grüne Luxin-Seil. Der Mann drehte sich und fiel weiter, doch Fiel wurde dadurch heftig zur Seite gezerrt. Im gleichen Moment hörte sie damit auf, blaues Luxin von sich zu schleudern, so dass sie der Rückstoß Richtung Wand warf. Eisenfaust lehnte sich schief zur Seite, konnte aber nicht nach rechts ausweichen, weil die Schwarzgardisten dicht auf dem Sims zusammengedrängt waren. Stattdessen wirbelte er herum, nahm ihre beiden Füße in eine Hand und streckte seine Hand seitlich am Sims entlang aus. Beide Schwarzgardisten rechts und links von ihm mussten nun seinen Gürtel loslassen, um nicht mit ihm zusammen vom Sims geschleudert zu

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