Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Blendende Klinge

Die Blendende Klinge

Titel: Die Blendende Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
Vom Netzwerk:
den Tod.
    Kip teilte nach allen Richtungen aus, bemüht, mit den anderen Schritt zu halten. Irgendetwas drehte ihm sein gelbes Luxin-Schwert aus der Hand, und er verlor es.
    Die drei noch verbliebenen Schwarzgardisten vereinten sich wieder mit Gavin, der mit dem flammenden Schwert in der einen und Luxin in wechselnden Farben in der anderen Hand kämpfte. Sie saßen fest und kamen nicht weiter, von Dutzenden Wichten umringt.
    Eine Granate ließ den Boden erbeben, als sie mit ohrenbetäubendem Donnern explodierte. Kip spürte die Druckwelle, und sie hätte ihn fast zu Boden geworfen. Dreißig Schritt entfernt klaffte ein rauchendes Loch in der grünen Insel. Die Wichte in dessen unmittelbarer Nähe waren förmlich verdampft, die weiter außen befindlichen in Stücke gerissen worden.
    Die Schwarzgardisten und Gavin gewannen als Erste die Fassung wieder. Der Krater hatte ein Loch in die Reihen der Wichte gerissen, und auch wenn es sich nicht auf direkter Linie zwischen den Schwarzgardisten und dem Turm befand, eröffnete es ihnen doch neue Möglichkeiten. Freiheit.
    Doch selbst jetzt wäre ihnen der Durchbruch nicht gelungen, wenn die Grünen willens gewesen wären, Ordnung zu halten – wenn sie ihre Verteidigungslinien organisiert hätten. So aber konnten sich Gavin und seine Leute das Chaos zunutze machen und sich einen Weg zwischen den überraschten Kreaturen hindurchbahnen und in die durch die Granate geschlagene Bresche stoßen. Sie traten auf Körper und rutschten über grünes Luxin, das verdampfte, als die ehemals menschlichen Wesen, die es gehalten hatten, starben. Kip wäre beinahe über den nackten Rumpf einer Frau gestolpert – es war alles, was von ihr übrig geblieben war. Rieselnde Bäche von Rot und Grün rannen nebeneinander her, füllten den Krater mit Blutsuppe.
    Als Kip zusammen mit Karris, Gavin und den verbliebenen drei Schwarzgardisten auf der anderen Seite des Kraters wieder auf die feindlichen Reihen traf, die sich noch immer neu zu formieren bemühten, erinnerte er sich an seinen Dolch, den er an der Wade trug, und zog ihn stolpernd hervor. Er ging auf einen großen Wicht los, der sich heulend die blutenden Augen hielt. Mit Leichtigkeit durchbohrte Kips Messer dem Wicht Panzer und Nieren.
    Auf der Stelle fühlte er sich auf eine lächerliche Weise schuldig. Der Mann hatte keine Möglichkeit gehabt, sich zu verteidigen, und Kip hatte ihn niedergestochen wie einen …
    »Achtung, Feuer!«, schrie Gavin und riss Kip zu Boden.
    Sie hörten den dumpfen Einschlag und die Explosion, aber dieses Mal war es gut siebzig Schritt entfernt – was ihnen nicht half, aber auch keine Gefahr bedeutete.
    Als sie wieder aufstanden, wurden sie sogleich von einem Mann mit einem grünen Stierkopf attackiert. Gavin sprang zur Seite und schlitzte dem Mann im Vorbeigehen den Rücken auf. Der Wicht stürzte zu Boden, doch eins seiner Hörner erwischte Karris, die nicht weit genug gesprungen war. Es riss sie heftig herum und schleuderte sie zu Boden.
    Kip sprang auf den Stiermenschen zu und rammte ihm den Dolch durch die Schädeldecke, drehte ihn in seinem Hirn herum und zog ihn wieder heraus. Er griff nach Karris und stellte sie auf die Füße. Aus ihrem Arm und ihrer Brust tropfte Blut, aber statt sie aufzuspießen, war das Horn unter ihrer Achsel hindurchgegangen. Sie war außer Atem und schnappte nach Luft, aber sie war nicht ernstlich verletzt. Glück gehabt.
    Gavin bohrte sein Schwert einer Frau in die Brust, die den Körper einer Harpyie hatte, wirbelte dann herum und zog seine Dolchpistolen. Die Waffen rotierten in seinen Händen, und er zielte in Kips Richtung. Beide Pistolen knallten, und Kip rannte weiter, in der Gewissheit, dass zwei Wichte hinter ihm und Karris tot waren.
    Ein Schwarzgardist war damit beschäftigt, am Fuß der Treppe zwei Riesen außer Gefecht zu setzen, als einer von beiden ihn mit einem Kriegshammer an der Schulter traf. Der Gardist taumelte zur Seite, versuchte, sich wieder aufzurappeln, und traf auf die Streitaxt des anderen. Sie spaltete ihm den Brustkorb.
    Gavin schoss den Riesen rasch gelbe Speere ins Gehirn, aber für den Schwarzgardisten kam jede Hilfe zu spät.
    »Hinauf«, schrie Gavin, »hinauf!«
    Sie rannten die Treppenstufen hinauf, als sei der Teufel hinter ihnen her. Kip war der Letzte. Selbst während sie die Stufen hinaufeilten, wuchs der Turm weiter, wand sich in die Höhe wie eine Pflanze.
    »Was war das?«, fragte Gavin.
    Was? Kip hatte nichts bemerkt. Er war

Weitere Kostenlose Bücher