Die Blitzhochzeit
sich auf das Wesentliche.
„Und was ist mit deinem Gepäck? Willst du es nicht vorher holen?"
„Das ist nicht nötig. Wir können uns morgen auf dem Weg zum Flughafen darum kümmern. Im Hotel bekomme ich bestimmt alles, was ich brauche. Offen gestanden bin ich am meisten an einem Bett interessiert."
Nikki hoffte, dass er es nicht so meinte, wie es geklungen hatte. Sie steckte den Zündschlüssel ins Schloss. „Du musst müde sein", meinte sie ausweichend.
Er nahm ihre Hand, bevor sie den Motor anlassen konnte. „Zügle deine Phantasie", erwiderte er amüsiert. „Sosehr mir der Gedanke an eine Hochzeitsnacht mit dir auch gefällt
Schlaf ist für mich momentan noch verlockender."
„Ich weiß, was du gemeint hast", behauptete sie. Es ärgerte sie maßlos, dass ihm seine Kühe wichtiger war als sie - und dass ihr diese Tatsache nicht behagte, machte sie geradezu wütend.
Sie startete den Wagen und gab zuviel Gas. Verdammt! Warum war alles auf einmal so peinlich? Warum konnte sie nicht einfach so tun, als wäre er ein schwieriger Klient? Sie war immerhin auf komplizierte Fälle spezialisiert und nicht umsonst Leiterin der Abteilung Sohderprojekte bei „International Investment". In ihrem Job benutzte sie ihren analytischen Verstand, um herauszufinden, was der Klient wünschte, um dann mit einer Kombination aus Intelligenz und Charme mit ihm zu verhandeln.
Leider war Joe ihr Ehemann und kein Klient. Nikki bezweifelte, dass Vernunft oder Charme bei ihm verfangen würden, falls er es sich einmal in den Kopf gesetzt hatte, Schwierigkeiten zumachen.
Während sie den Wagen zum Hotel lenkte, beschloss sie, die Situation stets unter Kontrolle zu halten. Schließlich war sie an ihm als Mann nicht interessiert - und schon gar nicht sexuell. Ihre Reaktion auf seine Küsse war nichts weiter als eine rein hormonelle Sache gewesen. Mehr nicht. Ein ganz normaler Reflex, wie ihn jede überarbeitete, gestresste und verzweifelte Frau bei einem attraktiven, erotisch anziehenden Mann gezeigt hätte. Es hatte nicht das geringste mit Zuneigung zu tun. Diese bittere
Erfahrung hatte Nikki' schon vor langer Zeit machen müssen.
Zuneigung endete unweigerlich mit Kummer, zerstörten Träumen und finanziellem Ruin.
Logik und Wachsamkeit machten ihre Welt sicher.
Sie brauchte hur einen Mann, um ihre Probleme mit Krista
und Eric zu lösen. War das erst erledigt, würden sie und Joe eine Annullierung der Ehe beantragen. Dann würde sie endlich frei
sein
-
frei, um ihr Leben neu zu ordnen und an ihrer Karriere zu
arbeiten. Sie würde sich vollständig auf ihren Job konzentrieren und sieh keine Sorgen mehr machen müssen. Kurz, sie würde
glücklich seih. Oder? ,
;,Ist alles in Ordnung?"
„Mir geht es fabelhaft", behauptete Nikki mit einem etwas zu stehlenden Lächeln. „Ich freue mich schon auf mein neues Leben."
„Hm."
Als sie auf den Parkplatz vor dem Hotel einbog, fiel ihr plötzlich wieder ein, was sie ihn.
vorhin hatte fragen wollend „Wieso wusstest du nicht, was dich erwartetet?"
Verwirrt sah Jonah sie an. „Wie bitte?"
„Vor ein paar Minuten hast du gesagt, du hättest ein Zimmer in Vegas gebucht, weil du nicht wusstest, was dich auf dem Cinderella-Ball erwarten würde."
„Habe ich das gesagt?" Er zuckte mit den Schultern. „Ich
muss wohl müder sein, als ich dächte. Komisch, daran kann ich
mich gar nicht erinnern."
Sie stellte den Motor aus. „Du sagtest beinah wörtlich ..."
„Ich war mir nicht sicher, ob ich jemanden finden würde, der mir gefällt", unterbrach er sie. ;,Schließlich hatte ich keine Ahnung, was für Frauen an diesem Ball teilnehmen,"
Nikki überlegte. Erst im Aufzug merkte sie, dass seine Begründung nicht logisch war.
„Das verstehe ich nicht", begann sie.
„Was verstehst du denn nun wieder nicht?" Seihe Ungeduld war unverkennbar.
„Du hast gar keine Bedingungen gestellt."
Jonah lehnte sich an die Kabinenwarid und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wie meinst du das?"
„Ich habe dich gefragt, was du dir von der Ehe erhoffst, und du hattest; Keine Vorstellungen. Jeder andere Mann, mit dem ich gesprochen habe, hat mir sofort seine Wünsche oder Ideale aufgezählt." Sie drehte sich zu ihm um und sah ihn eindringlich an.
„Du nicht."
„Na und?"
Als der Lift anhielt, stiegen sie aus. „Du bist intelligent und durchaus attraktiv", sagte sie bedächtig.
„Vielen Dank."
Sie erinnerte sich an seine leidenschaftlichen Küsse und fügte mit leisem Vorwurf in der
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