Die Blitzhochzeit
mich die wichtigsten Menschen auf der Welt..."
Er lachte bitter. „Du hast eine merkwürdige Art, ihnen das zu zeigen."
„Ich habe es dir überlassen, die Sache mit Eric nach deinem Gutdünken zu regeln. Meinst du nicht, dass mir das gleiche Recht zusteht?"
„Es gibt da einen wesentlichen Unterschied: Ich hatte nur das Beste für Eric im Sinn."
„Genau wie ich für Krista! Wenn du mir das Reden überlassen hättest, statt dich wie ein Bulldozer aufzuführen, hätte alles wunderbar geklappt. Jetzt hast du alles ruiniert, was ich mir so mühevoll ausgedacht hatte. Ich habe ganz umsonst geheiratet und all diese Demütigungen auf mich genommen. Und das ist allein deine Schuld!"
Er presste die Lippen zusammen. „Damit kann ich leben."
Nikki versuchte, mit Logik und Vernunft gegen ihr aufbrausendes Temperament anzukämpfen. Vergeblich. „Du hattest absolut kein Recht, dich einzumischen! Ich hatte einen perfekten Plan und habe jedes noch so kleine Detail berücksichtigt. Aber du hast es geschafft, alles zunichte zu machen."
Jonah zuckte geringschätzig mit den Schultern. „Erwarte
nicht, dass ich mich entschuldige, weil ich Krista und Keli vor deinen Intrigen gerettet habe. Ich bin froh, dass ich eingegriffen habe." ,
„Du verstehst das nicht." Frustriert schloss sie die Augen. Dank Jonahs Intervention würde Krista so bald nicht ausziehen. Warum sollte sie auch das warme, sichere Nest verlassen?
Warum .sollte sie sich der rauhen Wirklichkeit stellen, solange sie sie als ideale Ausrede benutzen konnte? Nikki brauchte sie. Krista war ihr etwas schuldig, denn sie hatte ihr das Leben gerettet. „Jetzt wird sie ewig bleiben."
„Wunderbar."
„Wunderbar?" Ungläubig blickte Nikki ihn an. „Und was soll ich tun, wenn unsere Ehe endet? Ich kann nicht wieder zu Krista zurückkehren. Sie wird sonst nie ein eigenes Leben führen."
„Ich habe nur verhindert, dass du deine Schwester und deine Nichte auf die Straße setzt/'
Als sich die Aufzugtüren öffneten, nahm er .das Gepäck und trug es zum Penthouse.
„Warum lässt du deine Schwester nicht dort wohnen? Kinder sollten in einem eigenen Haus aufwachsen. Wenn wir uns scheiden lassen,
kannst du dir immer noch ein Apartment suchen. Irgend etwas Makelloses, wo du dich nicht über herumliegende Spielsachen ärgern musst."
„Du verstehst das nicht", wiederholte sie.
„Stimmt." Er schloss die Tür auf und hob Nikki auf seine Arme.
„Was tust du da?" fragte sie erschrocken.
„Ich trage meine Braut über die Schwelle, Willkommen zu Hause, Mrs. Alexander." Dann stellte er sie wieder auf die Füße. „Mach es dir nicht zu gemütlich."
Tränen brannten in ihren Augen. Hastig wandte sie ihm den Rücken zu, um ihre Verwir rung zu verbergen, und ging durch die Halle ins Wohnzimmer. Riesige Panoramascheiben boten eine atemberaubende! Aussicht auf Manhattan. Die Sitzgruppe war so arrangiert, dass man von jedem Platz aus den Blick genießen konnte. Die gesamte Einrichtung war elegant und teuer -und erschreckend kalt.
„Es muss ziemlich kostspielig gewesen sein, das Apartment zu unterhalten, während du in England warst", meinte sie, ohne sich umzudrehen.
„Es gehört nicht mir, sondern ,International Investment'. Die Firma benutzt es für Dinnerpartys oder andere Veranstaltungen. Gelegentlich überlassen wir es auch einem auswärtigen Klienten, der die Nacht in New York verbringen muss."
„Haben Loren und Della nichts dagegen, wenn wir hier wohnen?"
„Warum sollten sie? Ich treffe die Entscheidungen."
Verwundert wandte sie sich um. „Ist Loren nicht der Aufsichtsratsvorsitzende?"
„Weißt du es noch nicht?"
„Was?"
„Ich bin jetzt Aufsichtsratsvorsitzender. Der Wechsel ist zwar erst kürzlich erfolgt, aber eine Frau in deiner Position sollte stets auf dem laufenden sein."
„Eric hat davon nie etwas erwähnt, und ich ..." Nikki verstummte. „Egal, es ist mein Fehler."
„Einer von vielen, wie mir scheint."
Nein, noch einmal würde sie sich von ihm nicht in die Defensive drängen lassen. „Und was nun?"
„Wir werden zu Mittag essen und anschließend in die Firma fahren. Eric hat bestimmt schon in aller Frühe die frohe Botschaft von unserer Hochzeit verkündet. Wir werden dich also als Mrs. Alexander vorstellen, die Glückwünsche der Angestellten entgegennehmen, ihre neugierigen Blicke und das Getuschel
ignorieren und uns an die Arbeit machen."
„Und was dann?" fragte sie. „Ich meine, was passiert, wenn du nach England
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