Die Blitzhochzeit
Hecht, Ernie und Selma zu sagen, dass ich ihnen das Geld geben würde. Schließlich fehlten dir wichtige Informationen."
„Stimmt."
„Ich ..." Sie verstummte überrascht. „Wie bitte?"
„Du hast mich ganz richtig verstanden. Ich habe geredet, ohne zu überlegen."
„Da du plötzlich so einsichtig bist, würdest du mir dann auch verraten, warum du das getan hast?"
„Weil ich dachte, du wärst unvernünftig."
„Unvernünftig?"
„Nikki ..." Er lockerte seine Krawatte. „Sie sind deine Verwandten, nicht deine Klienten.
Wenn du sie nicht wie Firmenkunden, sondern wie Angehörige behandeln würdest..."
„Ich bin für ihre finanzielle Sicherheit verantwortlich!"
„Vielleicht ist das ein Fehler."
„Das verstehst du nicht."
„Ich weiß. Allmählich kann ich es nicht mehr hören." Jonah sah sie vorwurfsvoll an. „Wie soll ich es auch verstehen, wenn du es mir nicht erklärst?"
Trotzig hob Nikki das Kinn. „Und wenn ich mich weigere, dir etwas zu erzählen?"
„Ich denke, deine Verwandten werden in diesem Punkt entgegenkommender sein. Natürlich könnte es für dich ein bisschen peinlich werden, wenn ich von ihnen Antworten erhalte - Antworten, die mir eigentlich meine Frau hätte geben müssen."
Heiße Röte stieg in ihre Wangen. „Das ist Erpressung!"
Spöttisch neigte er den Kopf. „So könnte man es nennen."
„Warum tust du das?" fragte sie frustriert. „Wieso interessiert es dich überhaupt? Es sind schließlich nicht deine Angehörigen."
„Ich weiß es selbst nicht", gestand er achselzuckend. „Möglicherweise liegt es daran, dass ich Familienahngelegenheiten immer sehr ernst nehme."
„Dann..."
„Es reicht, Nikki. Entweder beantwortest du jetzt meine Fragen,, oder ich unterhalte mich mit Ernie von Mann zu Mann."
Er ging zur Bar-hinüber, entkorkte eine Flasche Cabernet Sauvignon und füllte zwei Glaser, während er darauf wartete, dass Nikki sich ihm endlich anvertraute. Ihm war klar, dass es sie große Überwindung kostete, sich ihm zu öffnen. Aus irgendwelchen Gründen vielleicht wegen des Zwischenfalls vor sieben Jahren - war ihr Kontrolle wichtiger als alles andere.
„Nun?" Er reichte ihr das Weinglas;
Sie trank einen Schluck und schaute ihn abweisend an. „Was willst du wissen?"
„Wie alt war Krista bei ihrer Heirat?"
Nikki setzte sich auf die Couch. „Siebzehn."
„War sie schwanger?"
.
„Ja, aber es war keine überstürzte Heirat, falls du das meinst. Sie und Benjie waren sehr verliebt. Zwei Tage vor Kristas achtzehntem Geburtstag kam Keli zur Welt."
„Demnach ist die Kleine jetzt sechs. Was ist aus Benjie geworden?"
„Vier Monate nach der Hochzeit starb er bei einem Autounfall."
„Das tut mit leid, Nikki."
„Es war ein schwerer Schlag für uns. Wir haben damals eine
harte Zeit durchgemacht."
„Das kann ich mir vorstellen. Wie hat Krista es verkraftet?"
Versonnen betrachtete Sie das Glas. „Benjies Familie war nicht in der Lage, ihr zu helfen.
Da unsere Eltern uns Geld aus der Versicherung hinterlassen hatten, zog sie bei mir ein."
„Und lebt seitdem bei dir", folgerte er. „Du hast sie also unterstützt."
„Krista hat einen Halbtagsjob. Trotzdem habe ich sie immer wieder ermutigt, bei Keli zu Hause zu bleiben. Ich verdiene genug, um für sie zu sorgen."
„Was hat dich veranlasst, deine Meinung zu ändern? Bist du es leid, so beengt zu wohnen?
Oder stört es dich, eine Sechsjährige in deiner Nähe zu haben?"
Vorsichtig stellte sie das Glas auf den Tisch, bevor sie sich empört zu ihm umwandte. Eine Tigerin, die ihr Junges verteidigt, hätte nicht wütender sein können. „Sag so etwas nie wieder", warnte sie ihn. „Niemals. Ich liebe Krista und habe Keli vom Tag ihrer Geburt an vergöttert. Wenn es nach mir ginge, brauchten sie nie auszuziehen."
„Warum, zum Teufel, wolltest du sie dann rauswerfen?"
Die unterschiedlichsten Emotionen spiegelten sich in ihrem Gesicht wider - Schmerz, Reue, Resignation. „Mir ist endlich klar geworden, dass Krista mich als Ausrede benutzt hat, um sich vor dem Leben zu verstecken. Sie verabredet sich nie und trifft sich nur selten mit Freunden. Ihr ganzes Dasein dreht sich um Keli und in geringerem Maß um mich. Kurz vor dem Cinderella-Ball habe ich zufällig ein Telefonat mit angehört. Sie hat einer Freundin erzählt, wie viel sie mir schuldet und dass sie mich nie verlassen könnte, weil ich sie brauchen würde. Da erst habe ich erkannt, dass ich in all den Jahren ..." Sie griff nach dem Glas und
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