Die blonde Geisha
zeigen, ein wenig auf beide abgefärbt.
“Nun verstehst du, warum der Prinz ihre Identität niemals herausfinden darf, Mariko-san”.
“Aber das ändert nichts daran, was ich tief im Herzen empfinde. Ich möchte, dass Kathlene-san meine Geisha-Schwester wird. Wir warten nur auf den Tag, an dem wir gemeinsam die Zeremonie erleben dürfen.”
“Der Tag, an dem eine Maiko sich mit einer Geisha verbindet, die ihre ältere Schwester sein soll, ist ein sehr wichtiger Tag.” Simouyé zögerte. “Aber, du bist noch keine …”
“Ich weiß, ich bin noch keine Geisha, Okâsan. Aber niemand in diesem Teehaus würde Kathlene-san eine bessere Schwester sein.”
“So vieles, was Kathlene-san betrifft, entspricht nicht unserer Tradition.” Simouyé dachte nach. Dann sagte sie lächelnd: “Du sollst deinen Willen bekommen.”
Mariko klatschte zweimal in die Hände. “Ich danke demütigst, Okâsan.” Sie berührte mit der Stirn die Bodenmatte.
“Zunächst, Mariko-san, müssen wir alles, was uns wertvoll ist, beschützen, indem wir dem Baron geben, was er will.”
“Wie meinen Sie das, Okâsan?”
“Als Baron Tonda-sama Kathlene-san auf der Veranda tanzen sah, war er von ihrer Schönheit gebannt und hat sich geschworen, dass kein anderer als er ihr erster Mann sein wird, koste es, was es wolle.”
Mariko schüttelte den Kopf. “Kathlene-san wird niemals zulassen, dass der Baron ihre Beine spreizt und seinen Jadestab in sie stößt.”
“Du musst ihr klar machen, dass sie mit Baron Tonda-sama den Futon teilen muss, wenn Sie Geisha werden will.” Simouyé machte eine Pause. “Eine Geisha unterhält die Männer nicht nur mit ihrem Geist, sie muss auch deren sexuelle Wünsche befriedigen. Sie darf sich nicht des leisen aber schönen Geräuschs ihres Liebessafts schämen, das ihren Höhepunkt ankündigt, und auch keine Furcht haben, die Seidentücher zu durchnässen. Sie muss ihren Liebhabern sagen, wie wundervoll es ist, von ihnen mit der Zunge verwöhnt zu werden. Sie muss sich jeder Position unterwerfen, die ihr Liebhaber fordert …” Sie zögerte kurz, als würde sie über ihre Lieblingsposition nachdenken. “Sie liegt mit dem Gesicht nach unten, wenn der Mann sein scharfes Schwert in ihre Mondgrotte schiebt, und hebt ihr Gesäß leicht an, damit er ihre rosa Perle und das feuchte Fleisch um ihr Blumenherz reiben kann, bis ihre Säfte fließen und sie dasselbe Vergnügen empfindet wie er.”
Mariko blickte zu Boden und versuchte, ihr Lächeln zu verbergen, denn offenbar sprach Okâsan von ihren eigenen Erfahrungen mit Männern, obwohl man sich hinter vorgehaltener Hand zuflüsterte, dass sie nur einen Mann jemals geliebt hatte, nämlich den großen Gaijin namens Mallory-san. “Ich respektiere, was Sie für mich getan haben, Okâsan. Und ich werde tun, was Sie wünschen.”
“Dann verstehst du, dass alles, was ich dir gesagt habe, unter uns bleiben muss. Das Leben deiner Geisha-Schwester hängt davon ab.”
“Ich verspreche es, Okâsan.”
Ai betrat auf ihre stille, beinahe unsichtbare Weise den Raum und schenkte ihnen heißen grünen Tee ein.
“Ich werde Hisa-don beauftragen, dich mit der Rikscha durch die Stadt zu fahren. Ich glaube nicht, dass Kathlene-san weit gekommen ist. Du musst überall suchen, bis du sie gefunden hast.”
“Überall?”
“Ja. Beim Badehaus, in der Shijo Straße, ü
berall.
Du musst sie unter allen Umständen überreden, wieder ins Teehaus zurückzukehren.”
“Und wenn Sie sich weiterhin weigert, mit dem Baron zu schlafen?”
“Dann sag ihr, dass der Baron das Teehaus des Sehnsuchtsbaumes vernichten wird.”
“Ich verstehe”, flüsterte Mariko mehr zu sich selbst als zu Okâsan. Sie zitterte am ganzen Leib, aus Angst, aber auch vor Wut. Wut, dass die veralteten Bräuche solches Leid über unschuldige Menschen brachten. Und diese Wut gab ihr Kraft. Sie liebte Kathlene wie eine eigene Schwester und fühlte sich für sie verantwortlich. Sie würde alles tun, was nötig war, um ihre Freundin zu retten.
Dieses Gespräch war nun schon über eine Stunde her. Mariko hatte den Rikscha-Jungen gebeten, in die enge Straße, die zum Tempel von Kiomidzu führte, einzubiegen. Seine Füße in den Strohsandalen stampften rhythmisch auf den Boden. Als Hisa plötzlich anhielt, schrie sie erschrocken auf.
“Was tust du da, Hisa-don?” rief sie.
Er drehte sich grinsend um und schob seine Hüften vor und zurück. Die Ausbuchtung zwischen seinen Beinen wurde größer. Und
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