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Die Blueten der Freiheit

Die Blueten der Freiheit

Titel: Die Blueten der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Anthony
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schlechte Wetter der letzten Woche hatte sich ihr Zustand sicher verschlechtert. Ich klopfte an die Tür, dann hob ich den Riegel hoch und trat ein.
    Ellen Lievens kam lächelnd und mit ausgestreckten Händen auf mich zu. »Sieh dir nur unsere Zoete an!«
    Ich warf einen Blick auf sie.
    »Es ist ein Wunder, nicht wahr?«
    Es war wirklich ein Wunder. Das Mädchen, das so lange Zeit in ihrem Bett verbracht hatte, stand über das Feuer gebeugt da und rührte in einem Kessel, als wollte es gar nicht mehr damit aufhören. Als ich sie betrachtete, hob sie ihren Kopf. »Es war der Borretsch.«
    »Wie bitte?«
    »Der eingemachte Borretsch, den du letzte Woche vorbeigebracht hast. Das Glas, von dem du gemeint hast, dass Pater Jacqmotte es gesegnet hat.«
    Bloß weil ich das gesagt hatte, musste es nicht stimmen. Pater Jacqmotte war zu beschäftigt, um jedes Glas und jedes Fläschchen zu segnen, das ich ihm unter die Nase hielt. Wenn jemand das Glas gesegnet hatte, dann war das wohl ich selbst gewesen. Ich hatte etwas Weihwasser darauf gesprenkelt, während ich sein Studierzimmer geputzt hatte. »Das … freut mich sehr.«
    »Wir freuen uns alle.« Ellen ließ mich stehen und ging zu ihrer Tochter, um ihr einen Kuss auf die Stirn zu drücken.
    Ich ging wenig später.
    Den ganzen Weg über führte ich mit mir selbst ein Streitgespräch. Doch ich kam zu keiner anderen Einsicht als dieser: Ich wollte nicht wieder zu De Grote gehen. Doch vermutlich blieb mir keine andere Wahl.

Kapitel 17
    Denis Boulanger
    An der Grenze zwischen Frankreich und Flandern
    W enn ich bloß gewusst hätte, welche Art von Menschen Spitze über die Grenze schmuggelten, dann hätte ich sie aufgehalten.
    Männer und Frauen. Kinder und Hunde. Ganz Junge und ganz Alte. Danach sollte ich laut dem Leutnant Ausschau halten. Nun gut … Da standen sie nun also alle vor mir in einer Schlange und warteten darauf, die Grenze zu überqueren. Was hatte der Leutnant noch einmal gesagt, wo sie die Spitze versteckten?
    In Brotlaiben.
    Ich ließ meinen Blick über die Menge schweifen. Einmal. Und dann ein weiteres Mal, bis ich schließlich eine Frau entdeckte, die einen Brotlaib unter dem Arm trug. Als sie bemerkte, dass ich sie musterte, versteckte sie den Laib unter ihrem Mantel.
    Ich winkte sie zu mir.
    Sie runzelte die Stirn und legte sich eine Hand auf die Brust.
    Ich nickte.
    Sie wurde blass, doch dann trat sie aus der Menge. Mehrere Kinder folgten ihr wie kleine Gänse.
    »Ich muss mir deinen Brotlaib näher ansehen.«
    »Bitte, mein Herr. Das ist alles, was wir haben.«
    »Es tut mir leid, aber ich muss es tun.« Ich nahm den Laib und riss ihn in zwei Hälften. Es war keine Spitze zu sehen. Aber … ein Stück Spitze konnte doch winzig sein, nicht wahr? Und es musste auch nicht genau in der Mitte versteckt sein, oder?
    Ich riss jede Hälfte noch einmal auseinander und teilte die Stücke ein weiteres Mal. Während ich das Brot in immer kleinere Stücke zerteilte, fiel eines davon in den Schlamm vor unseren Füßen. »Es tut mir leid! Ich meine … ich bin … Es tut mir wirklich leid.« Ich hatte das Brot in so kleine Stücke gerissen, dass es mittlerweile offensichtlich war, dass nichts darin versteckt war. Ich wollte der Frau die Brotstücke wiedergeben, doch dann stieß mich eines der Kinder an, und sie fielen mir aus der Hand in den Schlamm.
    Die Kinder sahen mich mit herzzerreißenden Gesichtern an. Eines von ihnen begann zu weinen.
    »Bitte … bitte nicht.«
    Die Frau hatte sich in den Schlamm gekniet und begonnen, die Brotfetzen aufzusammeln. Sie wischte mit zitternden Fingern den Schmutz ab und sah mich böse an.
    »Es tut mir leid. Hier. Lass mich dir helfen.« Ich hob die restlichen Stücke auf und gab sie ihr. Sie legte sie in eine Art Schlinge, die sie mit den Schößen ihres Mantels gebildet hatte.
    Als ich mich wieder aufrichtete, stand der Leutnant neben mir.
    »Hast du schon Spitze gefunden?«
    » Non, Leutnant.«
    »Nun, dann musst du dich eben mehr anstrengen.« Er deutete zu der Baracke hinüber, wo ein alter Mann mit einer Krücke stand. »Manchmal sind sie innen hohl.«
    »Hohl?«
    »Die Krücken.«
    »Oh. Oh!«
    Ich ging auf den alten Mann zu und streckte meine Hand aus.
    Er griff suchend in seine Manteltasche und holte schließlich einen Pass hervor.
    » Non. Ich meine … lass mich deine Krücke sehen.«
    »Meine Krücke?«
    Ich nickte.
    Er lehnte sich an die Wand und sah mich verwirrt an, doch er gab mir die Krücke.
    Ich warf

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